Kreuzschanze

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Die Kreuzschanze war die Schanzenanlage vor dem Kreuztor aus dem 16. Jahrhundert. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist sie eine Grünanlage als Erweiterung der Promenade, ihre Form und Ausdehnung entsprechen denen der alten Schanze. Sie weist Hügel, Wege, Denkmäler und alte, große Bäume auf, an der Kleimannstraße schließt ein Spielplatz an. Auf dem Gelände der südwestlichen Kreuzschanze wurden Ende des 19. Jahrhunderts die Kreuztorfunde gemacht.

Beschreibung

Die Parkanlage in Form eines Dreiecks von rund 180 Meterm Seitenlänge schließt mit ihrer Südseite an die Promenade an, mit ihrer Nordspitze reicht sie ins Kreuzviertel. Sie besteht aus Rasenflächen sowie Reihen und Baumgruppen, zum Teil großer und alter Platanen, Buchen, Kastanien und einem altem Trompetenbaum. In der Westhälfte liegen zwei Teiche. Durch die überwiegend hügelige Anlage führen Wege, an steileren Passagen befinden sich Treppen. An der Nordwestseite befindet sich eine große Pergola mit Sitzgelegenheiten und einer Rasenfäche davor.

Zur Promenadenseite hin stehen drei Denkmäler für Münsteraner Persölichkeiten:

In der Nähe der Kreuzschanze befinden sich neben der Promenade und dem alten Festungsgraben als weitere Überreste des alten Stadtbefestgung der Buddenturm und ein Stück westlich an der Kleimannstraße ein Wasserbär aus dem 17. Jahrhundert.

Der Spielplatz Kreuzschanze

Der längliche Platz mit einer großen Sandfläche und Spielgeräten liegt an der Kleimamnnstraße Ecke Am Kreuztor. Dort steht eine historische Straßenwalze von Henschel & Sohn.

Der „Hügel“

Ein Teil der Kreuzschanze, volkstümlich: „der Hügel“ oder „Liebeshügel“, hat eine Tradition als Schwulentreffpunkt.

Geschchte von Kreuztor, Bastion und Schanze

Kreuztor

Das Kreuztor, das sich an der Stelle des heutigen Finanzamtes befand, war schon ein Teil der mittelalterlichen, von einem Graben umschlossenen Stadtmauer, die hier den Verlauf der heutigen Münzstraße bestimmt. Den Namen erhielt es von den Kreuzprozessionen, die durch die Kreuzstraße und dann durch das Tor führten. Die Nordstraße ist der Rest des alten Feldweges durch dieses Tor in Richtung Greven. Der Torturm wurde, nachdem er zwischenzeitlich geschlossen war, 1712 abgerissen.

Die Bastion zur Täuferzeit

Im 16. Jahrhundert schützte man das Tor durch eine Bastion, „hl. Kreuz Rondel“ genannt, auf der stadtauswärtigen Seite des Grabens, der nun der Binnengraben war, da vor den Bastionen noch der Außengraben lag. Heute steht dort das Altum-Denkmal. Ein Gang führte unter der Bastion hindurch mit Hilfe einer Zugbrücke über den Außengraben nach draußen.

Die Täufer verstärkten die zu schwachen Befestigungen mit großen Steinplatten, Grabsteinen sowie Steinskulpturen aus den Kirchen der Stadt. Die Kreuztoranlage galt seinerzeit als einer der schwächsten Punkte der Stadtbefestigung, daher wurden gerade die dünnen Mauern der Kreuz-Bastion mit großen Steinstatuen von innen verstärkt. Diese Skulpturen kamen als die „Kreuztorfunde“ ans Licht.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Juni 1535 wiesen Heinrich Gresbeck und „Hänschen Eck von der Langenstraße“ den bischöfliche Truppen den Weg durch den Gang in der Bastion des Kreuztores. Der Einfall führte zur Eroberung der Stadt durch die Truppen des Fürstbischofs Franz von Waldeck.

Schon Ende der 30er des 16. Jahrhunderts wurde die Bastion erneuert und verstärkt.

Die Kreuzschanze

Der Ingenieur Heinrich von Geldern, mehrfach für den Entwurf von Schanzenanlagen nach Münster berufen, plante die Außenschanze für die Kreuztoranlage. Der Wallmeister Heinrich Gilliams, Bürger zu Antwerpen, errichtete die Kreuzschanze ab 1648, wenige Jahre später waren sie und der Außengraben um die Schanze herum fertig. Mit der Anlage dieser großen Außenschanze war der Weg nach draußen abgeschnitten.

Später ließ Johann Conrad schlaun auf der Schanze ein Pulvermagazin errichten, das 1818 zur Munitionsanstalt Mauritzheide verlagert wurde.

Ab 1899 wurde die Kreuzschanze nach den Plänen des Kölner Gartenbaudirektors Adolf KowallekWp.de durch den Stadtrat und Gärtnereibesitzer Adolf Kleimann in die heute noch bestehende Anlage umgewandelt, die Benennung der nordwestlich entlanglaufenden Kleimannstraße erinnert an ihn. Schon 1898 wurde die Straße Am Kreuztor durch die Reste der Befestigung gebrochen.

Beim Anlegen einer Trasse für die schon bestehende Promenade fand man schon zu Beginn der Grabung unter Max Geisberg die alte Bastion aus der Täuferzeit und auch die zur Verstärkung der Mauern eingesetzten Skupturen. Diese Kreuztorfunde waren eine Sensation, sie sind heute im Landesmuseum ausgestellt.

Weblinks

Die Seiten des Stadtmuseums zeigen Anlage und Veränderung:

Zum Spielplatz: