Horsteberg (Straße): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Straße '''Horsteberg''' verläuft an der Nord- und der Ostseite des [[Sankt-Paulus-Dom]]es. Im Westen beim Nordturm und im Osten auf der Höhe der Sakristei geht sie in den [[Domplatz]] über. An ihrem östlichen Ende führt sie nach Norden über eine Treppe zum [[Spiekerhof]] / zur [[Bogenstraße]].
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Die Straße '''Horsteberg''' verläuft an der Nord- und der Ostseite des [[Sankt-Paulus-Dom]]es. Im Westen beim Nordturm und im Osten auf der Höhe der {{Wpl|Sakristei}} geht sie in den [[Domplatz]] über. An ihrem östlichen Ende führt sie nach Norden über eine Treppe zum [[Spiekerhof]] / zur [[Bogenstraße]].
  
Sie steigt von Westen etwa bis auf die Höhe des Domquerschiffs, von Südosten bis zur Sakristei an, wenige flache Stufen gleichen die Neigung etwas aus. Der Höhenunterschied - [[Horsteberg|Horste''berg''(!)]] - wird besonders durch die Treppe (mit Fahrradspur) zum Zuweg zum Spiekerhof bzw. zur Bogenstraße deutlich.
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Sie steigt von Westen etwa bis auf die Höhe des Domquerschiffs, von Südosten bis zur Sakristei an, wenige flache Stufen gleichen die Neigung etwas aus. Der Höhenunterschied - [[Horsteberg|Horste''berg''(!)]] - wird besonders durch die Treppe (mit Fahrradspur) zum Zuweg zum [[Spiekerhof]] bzw. zur [[Bogenstraße]] deutlich.
  
== Bemerkenswert ==
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==Name==
=== Geschichte und Bedeutung ===
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Der '''Horsteberg''' hieß ursprünglich bis zum 15. Jahrhundert „Horteberg“ und hält in seiner Stammsilbe '''horte''' (= Hürde, Holzzaun) die Erinnerung an die ursprüngliche, aus karolingischer Zeit stammende hölzerne Befestigung der [[Domburg]] fest, die aus Wall (mit Pallisaden) und Graben bestand. Zunächst ([[1376]]) hieß nur der „Tor-Turm '''Horteberg'''“.
Die Straße führt über den [[Horsteberg]], einen altehrwürdigen Teil der damaligen [[Domburg]], der zu den ältesten Siedlungsplätzen innerhalb des Stadtgebietes gehört. Eine Tafel über der Treppe zum / vom Spiekerhof erläutert die Bedeutung des Ortes. Zu seiner Geschichte und Bedeutung s. den Artikel [[Horsteberg]].
 
  
Ursprünglich hatte der Weg auf der Höhe des Kreuzganges einen eigenen Namen: ''Schmerkotten'', allein der nördlich und östlich des Domchores verlaufende Weg trug den Namen ''Horsteberg''.
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===Geschichte===
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Die Straße führt über den [[Horsteberg]], einen altehrwürdigen Teil der damaligen [[Domburg]], der zu den ältesten Siedlungsplätzen innerhalb des Stadtgebietes gehört. Eine Tafel über der Treppe zum / vom [[Spiekerhof]] erläutert die Bedeutung des Ortes. Zu seiner Geschichte und Bedeutung s. den Artikel [[Horsteberg]].
  
Einst standen hier Kurien der Domherrn und das Haus des Domküsters. Auch heute noch prägt die Nähe zum Dom die Häuser. Am westlichen Ende des Weges erblickt man Richtung Westen (Garten) den Knick in der Wand der Osteite der [[Kettelersche Doppelkurie|Kettelerschen Kurie]] am Domplatz.  
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Der Weg auf der Höhe des Kreuzganges hatte bis [[1873]] einen eigenen Namen: '''''Schmerkotten''''', allein der nördlich und östlich des Domchores verlaufende Weg trug den Namen '''Horsteberg'''.
  
=== Die Zugänge ===
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Einst standen hier Kurien der Domherrn und das Haus des Domküsters. Auch heute noch prägt die Nähe zum Dom die Häuser. Am westlichen Ende des Weges erblickt man Richtung Westen (Garten) den Knick in der Wand der Osteite der „[[Kettelersche Doppelkurie|Kettelerschen Kurie]]“ am Domplatz.
  
Der Zugang zum Spiekerhof geht schon auf ein Tor der karolingischen [[Domburg]] zurück.
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===Nikolaus===
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Die Gasse hieß im Mittelalter auch „Niklasgasse“. Dieses Tor der Domburg hieß „Nikolaithor“ und der Torturm „Nikolausturm“, weil in der Nähe eine Nikolaus-Kapelle gestanden hat. Zur Erinnerung steht an der Hausecke [[Bogenstraße]] 10/'''Horsteberg''' eine Bronzeskulptur des {{Wpl|Nikolaus_von_Myra|Heiligen Nikolaus}} (privat gestiftet von Ludwig Humborg).  
  
Die Verbindung zum Domplatz beim Nordturm des Domes entstand erst durch den Abriss des [[Alter Dom|Alten Doms]] im Jahr [[1875]]. Wegen der Auseinandersetzungen um diese Öffnung des ehemals entlegenen Horsteberges nannten ihn die Domherren "Schipka-Pass", bezogen auf eine Schlacht 1877 / 78 im 9. Russisch-türkischen Krieg.  
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===Zugänge===
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Der Zugang zum [[Spiekerhof]] geht schon auf ein Tor der karolingischen [[Domburg]] zurück.
  
=== Sehens- und Wissenswetes ===
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Die Verbindung zum Domplatz beim Nordturm des Domes entstand erst durch den Abriss des [[Dom|Alten Doms]] im Jahr [[1875]]. Wegen der Auseinandersetzungen um diese Öffnung des ehemals entlegenen '''Horsteberges''' nannten ihn die Domherren „''Schipka-Pass''“, bezogen auf eine Schlacht [[1877]]/[[1878]] im „{{Wpl|Russisch-Türkischer_Krieg_(1828–1829)|9. Russisch-türkischen Krieg}}“.  
Horsteberg Nummer 6 war die Adresse der [[Regenbergsche Buchhandlung|Regenbergschen Buchhandlung und Buchdruckerei]]. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
 
  
Horsteberg Nr. 18 hat ein Gitter aus der Marienburg Coesfeld.
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===Bemerkenswert===
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* Haus-Nr. 6 war die Adresse der „[[Regensbergsche Buchhandlung|Regenbergschen Buchhandlung und Buchdruckerei]]“. Sie wurde im „{{Wpl|Zwieter_Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg}}“ zerstört.
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* Haus-Nr. 18 hat ein Gitter aus der „{{Wpl|Marienburg Coesfeld}}“.
  
An der Südseite liegt der [[Sankt-Paulus-Dom]] mit seinem Kreuzgang, seinen Nebengebäuden sowie der [[Domkammer der Kathedralkirche Sankt Paulus zu Münster|Domkammer]]. An deren Ostwand befindet sich eine [[Kalvarienberg am Horsteberg|Darstellung des Kalvarienberges]], eine [[2005]] aufgestellte Skulptur von Bert Gerresheim.
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An der Südseite liegt der [[Sankt-Paulus-Dom]] mit seinem Kreuzgang, seinen Nebengebäuden sowie der [[Domkammer der Kathedralkirche Sankt Paulus zu Münster|Domkammer]]. An deren Ostwand befindet sich eine [[Kalvarienberg am Horsteberg|Darstellung des Kalvarienberges]], eine [[2005]] aufgestellte Skulptur von Bert Gerresheim.
==Postleitzahlen==
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===Quellen===
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* Zur Geschichte: Ludwig Humborg: Historischer Bummel durch Münsters Straßen, Aschendorff, Münster [[1973]] ISBN 3-402-05202-4 S. 41-43
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==Hausnummern==
 
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* '''1''' : Darlehenskasse im Bistum Münster; Bischof Heinrich Tenhumberg-Stiftung
 
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* '''21''' (Weg zum Spiekerhof) : Emmausreisen - Diözesanpilgerstelle Münster GmbH
 
* '''21''' (Weg zum Spiekerhof) : Emmausreisen - Diözesanpilgerstelle Münster GmbH
  
== Quellen ==
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==Weblinks==
* Zur Geschichte: Ludwig Humborg: Historischer Bummel durch Münsters Straßen, Aschendorff, Münster 1973 ISBN 3-402-05202-4 S. 41 - 43
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* [https://www.münster-inside.de/attraktionen/geschichte/der-horsteberg münster-inside.de - Der Horsteberg]
* Eigene Beobachtung
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* {{Osm|{{urlencode:{{PAGENAME}}|PATH}}|{{PAGENAME}}}}
  
 
[[Kategorie:Straße]]
 
[[Kategorie:Straße]]

Aktuelle Version vom 16. Februar 2023, 10:36 Uhr

Die Straße Horsteberg verläuft an der Nord- und der Ostseite des Sankt-Paulus-Domes. Im Westen beim Nordturm und im Osten auf der Höhe der SakristeiWP geht sie in den Domplatz über. An ihrem östlichen Ende führt sie nach Norden über eine Treppe zum Spiekerhof / zur Bogenstraße.

Sie steigt von Westen etwa bis auf die Höhe des Domquerschiffs, von Südosten bis zur Sakristei an, wenige flache Stufen gleichen die Neigung etwas aus. Der Höhenunterschied - Horsteberg(!) - wird besonders durch die Treppe (mit Fahrradspur) zum Zuweg zum Spiekerhof bzw. zur Bogenstraße deutlich.

Name

Der Horsteberg hieß ursprünglich bis zum 15. Jahrhundert „Horteberg“ und hält in seiner Stammsilbe horte (= Hürde, Holzzaun) die Erinnerung an die ursprüngliche, aus karolingischer Zeit stammende hölzerne Befestigung der Domburg fest, die aus Wall (mit Pallisaden) und Graben bestand. Zunächst (1376) hieß nur der „Tor-Turm Horteberg“.

Geschichte

Die Straße führt über den Horsteberg, einen altehrwürdigen Teil der damaligen Domburg, der zu den ältesten Siedlungsplätzen innerhalb des Stadtgebietes gehört. Eine Tafel über der Treppe zum / vom Spiekerhof erläutert die Bedeutung des Ortes. Zu seiner Geschichte und Bedeutung s. den Artikel Horsteberg.

Der Weg auf der Höhe des Kreuzganges hatte bis 1873 einen eigenen Namen: Schmerkotten, allein der nördlich und östlich des Domchores verlaufende Weg trug den Namen Horsteberg.

Einst standen hier Kurien der Domherrn und das Haus des Domküsters. Auch heute noch prägt die Nähe zum Dom die Häuser. Am westlichen Ende des Weges erblickt man Richtung Westen (Garten) den Knick in der Wand der Osteite der „Kettelerschen Kurie“ am Domplatz.

Nikolaus

Die Gasse hieß im Mittelalter auch „Niklasgasse“. Dieses Tor der Domburg hieß „Nikolaithor“ und der Torturm „Nikolausturm“, weil in der Nähe eine Nikolaus-Kapelle gestanden hat. Zur Erinnerung steht an der Hausecke Bogenstraße 10/Horsteberg eine Bronzeskulptur des Heiligen NikolausWP (privat gestiftet von Ludwig Humborg).

Zugänge

Der Zugang zum Spiekerhof geht schon auf ein Tor der karolingischen Domburg zurück.

Die Verbindung zum Domplatz beim Nordturm des Domes entstand erst durch den Abriss des Alten Doms im Jahr 1875. Wegen der Auseinandersetzungen um diese Öffnung des ehemals entlegenen Horsteberges nannten ihn die Domherren „Schipka-Pass“, bezogen auf eine Schlacht 1877/1878 im „9. Russisch-türkischen KriegWP“.

Bemerkenswert

An der Südseite liegt der Sankt-Paulus-Dom mit seinem Kreuzgang, seinen Nebengebäuden sowie der Domkammer. An deren Ostwand befindet sich eine „Darstellung des Kalvarienberges“, eine 2005 aufgestellte Skulptur von Bert Gerresheim.

Quellen

  • Zur Geschichte: Ludwig Humborg: Historischer Bummel durch Münsters Straßen, Aschendorff, Münster 1973 ISBN 3-402-05202-4 S. 41-43

Postleitzahl

48143

Hausnummern

  • 1 : Darlehenskasse im Bistum Münster; Bischof Heinrich Tenhumberg-Stiftung
  • 7-9 : Domkammer der Kathedralkirche Sankt Paulus zu Münster
  • 11 : Bischöfliches Offizialat, Kirchliches Arbeitsgericht
  • 19 : Ein Fachwerkhaus, heute Domvikariat, früher eine Domherrenkurie
  • 21 (Weg zum Spiekerhof) : Emmausreisen - Diözesanpilgerstelle Münster GmbH

Weblinks