Johann Glandorp (Humanist, 1501 - 1564): Unterschied zwischen den Versionen

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Glandorp wurde als Sohn eines Schneiders in Münster geboren und erhielt seine Ausbildung an der [[Gymnasium Paulinum|Domschule]] seiner Vaterstadt. Mit 17 Jahren ging er nach Rostock, kehrte 1522 wieder zurück nach Münster und wurde Lehrer an der Domschule. 1529 ging er nach Wittenberg und wurde dort ein Schüler Philipp Melanchthons. Die Freundschaft mit dem wenig älteren „Praeceptor“ ließ ihn diesen öfter besuchen.  
 
Glandorp wurde als Sohn eines Schneiders in Münster geboren und erhielt seine Ausbildung an der [[Gymnasium Paulinum|Domschule]] seiner Vaterstadt. Mit 17 Jahren ging er nach Rostock, kehrte 1522 wieder zurück nach Münster und wurde Lehrer an der Domschule. 1529 ging er nach Wittenberg und wurde dort ein Schüler Philipp Melanchthons. Die Freundschaft mit dem wenig älteren „Praeceptor“ ließ ihn diesen öfter besuchen.  
  
Als sich Münster der Reformation zuwandte, sollte Glandorp 1532 eine große Lateinschule dort übernehmen, die im [[Minoritenkloster]] eingerichtet wurde. Diese hatte keinen langen Bestand. Da er sich gegen [[Bernhard Rothmann]] und die Bestreiter der Kindertaufe wandte, musste er im Februar 1534 die Stadt verlassen. Der Rat von Soest bot ihm eine Predigerstelle an, doch diese übernahm Glandorp nicht. Er bat den Landgrafen [[Philipp I. von Hessen]], ihn in Hessen aufzunehmen, und dieser übertrug ihm 1534 die Professur für Geschichte, die [[Hermann von dem Busche]] vor ihm in Marburg innegehabt hatte.  
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Als sich Münster der Reformation zuwandte, sollte Glandorp 1532 eine große Lateinschule dort übernehmen, die im [[Minoritenkloster]] eingerichtet wurde. Diese hatte keinen langen Bestand. Da er sich gegen „{{Wpl|Bernhard Rothmann}}“ und die Bestreiter der Kindertaufe wandte, musste er im Februar 1534 die Stadt verlassen. Der Rat von Soest bot ihm eine Predigerstelle an, doch diese übernahm Glandorp nicht. Er bat den Landgrafen [[Philipp I. von Hessen]], ihn in Hessen aufzunehmen, und dieser übertrug ihm 1534 die Professur für Geschichte, die „{{Wpl|Hermann von dem Busche}}“ vor ihm in Marburg innegehabt hatte.  
  
 
Da ihm mehr an erzieherischen Aufgaben lag und er um die Bedeutung der Schule für die Kirche wusste, verließ er 1536 Marburg, um in den folgenden Jahrzehnten die Leitung der Lateinschulen in Braunschweig 1536, in Hameln 1551, in Hannover 1551, Goslar und 1560 in Herford zu übernehmen. Seine humanistischen Fähigkeiten wurden so hoch geschätzt, dass ihn Ludwig Geiger den „Klassiker des Humanismus“ nennen konnte.
 
Da ihm mehr an erzieherischen Aufgaben lag und er um die Bedeutung der Schule für die Kirche wusste, verließ er 1536 Marburg, um in den folgenden Jahrzehnten die Leitung der Lateinschulen in Braunschweig 1536, in Hameln 1551, in Hannover 1551, Goslar und 1560 in Herford zu übernehmen. Seine humanistischen Fähigkeiten wurden so hoch geschätzt, dass ihn Ludwig Geiger den „Klassiker des Humanismus“ nennen konnte.
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==Literatur==
 
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* Arnold Overmann: ''Johannes Glandorp (1501-1564)'' (Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung; Heft 69); Münster : Coppenrath 1938
 
* Arnold Overmann: ''Johannes Glandorp (1501-1564)'' (Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung; Heft 69); Münster : Coppenrath 1938
* Hubertus Schwartz: ''Die Reformation in Soest''. Soest : Rocholl 1932
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* Hubertus Schwartz: ''Die Reformation in Soest''. Soest : Rocholl 1932
 
* Philipp Melanchthon; Heinz Scheible (Hrsg.) : ''Melanchthons Briefwechsel : kritische und kommentierte Gesamtausgabe''; Stuttgart-Bad Cannstatt : Frommann-Holzboog 1977; Bd. 12: Personen (F-K); ISBN 3-7728-2258-4
 
* Philipp Melanchthon; Heinz Scheible (Hrsg.) : ''Melanchthons Briefwechsel : kritische und kommentierte Gesamtausgabe''; Stuttgart-Bad Cannstatt : Frommann-Holzboog 1977; Bd. 12: Personen (F-K); ISBN 3-7728-2258-4
  
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* [http://mdz10.bib-bvb.de/~db/bsb00008367/images/index.html?seite=210 Johann Glandorp in der Allgemeinen Deutschen Biographie]
 
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[[Kategorie:Humanist|Glandorp, Johann]]
 
[[Kategorie:Humanist|Glandorp, Johann]]

Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 15:35 Uhr

Johann Glandorp (* 1. August 1501 in Münster; † 22. Februar 1564 in Herford) war ein deutscher Humanist, Pädagoge, Dichter, evangelischer Theologe und Reformator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Glandorp wurde als Sohn eines Schneiders in Münster geboren und erhielt seine Ausbildung an der Domschule seiner Vaterstadt. Mit 17 Jahren ging er nach Rostock, kehrte 1522 wieder zurück nach Münster und wurde Lehrer an der Domschule. 1529 ging er nach Wittenberg und wurde dort ein Schüler Philipp Melanchthons. Die Freundschaft mit dem wenig älteren „Praeceptor“ ließ ihn diesen öfter besuchen.

Als sich Münster der Reformation zuwandte, sollte Glandorp 1532 eine große Lateinschule dort übernehmen, die im Minoritenkloster eingerichtet wurde. Diese hatte keinen langen Bestand. Da er sich gegen „Bernhard RothmannWP“ und die Bestreiter der Kindertaufe wandte, musste er im Februar 1534 die Stadt verlassen. Der Rat von Soest bot ihm eine Predigerstelle an, doch diese übernahm Glandorp nicht. Er bat den Landgrafen Philipp I. von Hessen, ihn in Hessen aufzunehmen, und dieser übertrug ihm 1534 die Professur für Geschichte, die „Hermann von dem BuscheWP“ vor ihm in Marburg innegehabt hatte.

Da ihm mehr an erzieherischen Aufgaben lag und er um die Bedeutung der Schule für die Kirche wusste, verließ er 1536 Marburg, um in den folgenden Jahrzehnten die Leitung der Lateinschulen in Braunschweig 1536, in Hameln 1551, in Hannover 1551, Goslar und 1560 in Herford zu übernehmen. Seine humanistischen Fähigkeiten wurden so hoch geschätzt, dass ihn Ludwig Geiger den „Klassiker des Humanismus“ nennen konnte.

Werke

  • „Monosticha in Gemanorum paroemias“ 1514
  • „Elenchus sive epistola de suscepta gubernatione scholae Hervoriensis“

Literatur

  • Arnold Overmann: Johannes Glandorp (1501-1564) (Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung; Heft 69); Münster : Coppenrath 1938
  • Hubertus Schwartz: Die Reformation in Soest. Soest : Rocholl 1932
  • Philipp Melanchthon; Heinz Scheible (Hrsg.) : Melanchthons Briefwechsel : kritische und kommentierte Gesamtausgabe; Stuttgart-Bad Cannstatt : Frommann-Holzboog 1977; Bd. 12: Personen (F-K); ISBN 3-7728-2258-4

Weblink


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