Felix Uppenkamp

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Felix Uppenkamp (* 25. April 1881 in NienborgWP; † 9. August 1960 in Münster) war PriesterWP und PropstWP von „St. Lamberti“ sowie Unterstützer des seligenWP KardinalWPs von Münster Clemens August Graf von Galen im Kampf gegen die „KrankenmordeWP“ des NationalsozialismusWP.

Biografie

Felix Uppenkamp wurde als jüngstes von fünf Kindern des Ehepaares Theodor und Elisabeth Uppenkamp, geb. Schmitz geboren. Sein Urgroßvater Bernhard Uppenkamp hatte im Jahre 1836 die erste mechanische WebereiWP und SpinnereiWP im nördlichen MünsterlandWP in Betrieb genommen. Nach dem Besuch der Dorfschule in Nienborg und der Rektoratsschule in OchtrupWP wurde er 1896 als Schüler im Paulinum in Münster aufgenommen. Nach dem Abitur studierte Felix Uppenkamp PhilosophieWP und TheologieWP an der WWU. Am 17. Juni 1905 erhielt er durch die Hände von Bischof „Hermann Jakob Dingelstad“ die Priesterweihe. Nach Kaplanstellen in „St. ViktorWP“ in DülmenWP und „St. DionysiusWP“ in RheineWP, meldete er sich zu Beginn des „Ersten WeltkriegesWP“ freiwillig zur Krankenpflege und wurde im 1914 Lazarettpfarrer. Bei Kriegsende 1918 war er Divisionspfarrer in BerlinWP. Anschließend blieb er noch einige Monate als Seelsorger in der Traditionspfarrei „St. MatthiasWP“ in Berlin-SchönefeldWP. In dieser Zeit war „Clemens August Graf von Galen“ dort Pfarrer. Am 1. Oktober 1919 übertrug ihm Bischof „Johannes Poggenburg“ das Rektorat „St. JosephWP“ in BottropWP.1 1933 wurde Uppenkamp von „Clemens August Graf von Galen“, der inzwischen Bischof von Münster war, zum Pfarrer von „St. LambertiWP“ ernannt. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die umfassende Innen- und Außenrenovierung der Kirche.

Schon bald nach Beendigung der Renovierungsarbeiten kam es zu den ersten Konflikten mit den nationalsozialistischen Machthabern. Ein erstes Verfahren gegen Uppenkamp wurde angestrengt wegen Nichtbeflaggung anlässlich der Beisetzung von Reichsstadthalter „Wilhelm LoeperWP“ am 26. Oktober 1935. Im Jahre 1937 folgte eine Untersuchung der GestapoWP wegen Verstoßes gegen das HeimtückegesetzWP. Es ging um angeblich staatsfeindliche Aussagen, die er im BrautunterrichtWP gemacht habe. Dies wiederholte sich ähnlich auch 1939.

Aufgrund des inzwischen ausgebrochenen „Zweiten WeltkriegesWP“ war der Dom schon im Juli 1941 durch Bombenangriffe unbenutzbar geworden. Daraufhin stellte Pfarrer Uppenkamp Bischof „von Galen“ die Kanzel der Lambertikirche zur Verfügung, wo Galen seine berühmten Predigten hielt. Felix Uppenkamp war maßgeblich an den heimlichen Vervielfältigungen dieser Predigten beteiligt, die von „St. Lamberti“ aus ihren Weg in alle Welt fanden. Neue Verhöre bei der GestapoWP waren die Folge. Ohne Furcht vor eigenen Repressalien setzte sich Pfarrer Uppenkamp für seinen KaplanWP Aloys Schmäing ein, der aufgrund einer DenunziationWP am 8. August 1944 von der Gestapo verhaftet wurde. Von der Polizeidienststelle wurde ihm mitgeteilt, dass die Angelegenheit höheren Ortes entschieden würde. Daraufhin fuhr Pfarrer Uppenkamp nach BerlinWP und sprach persönlich beim ReichssicherheitshauptamtWP vor. Kaplan Schmäing wurde nach sechs Wochen aus der Haft entlassen. Bei dem schweren Bombenangriff vom 10. Oktober 1943 wurde die Lambertikirche sehr stark beschädigt.2 Kaum waren die Schäden notdürftig repariert, wurde „St. Lamberti“ am 28. Oktober 1944 bis auf Turm und Außenwände fast vollständig zerstört. Ebenso wurde sein Pfarrhaus ein Opfer der Bomben.

Nach dem Einmarsch amerikanischer Soldaten am 2. April 1945 machte sich Felix Uppenkamp schon bald an den Wiederaufbau seiner Pfarrei. Die erste Notkirche befand sich damals im gut erhaltenen Krameramtshaus. Eine große Schwierigkeit bestand beim Beschaffen von Baumaterial zum Wiederaufbau der Lambertikirche. Am 19. Oktober 1949 konnte der erste Gottesdienst nach dem Krieg in der Lambertikirche gehalten werden. Für seine Verdienst um den Wiederaufbau der Pfarrei und der Kirche verlieh ihm Bischof Michael Keller zu PfingstenWP 1953 den Titel eines PropstWPes ehrenhalber. Am 12. Juli 1955 erhielt er vom BundespräsidentWP Theodor HeussWP anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums das BundesverdienstkreuzWP. Fünf Jahre später konnte endlich am 31. Januar 1960 mit einem feierlichen Hochamt der Abschluss der Gesamtwiederherstellung der Lambertikirche gefeiert werden. Am 9. August des gleichen Jahres starb Probst Felix Uppenkamp, ausgezehrt durch die Strapazen des Krieges und des Wiederaufbaus.3

Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof MünsterWP, um dessen Wiederaufbau er sich ebenfalls sehr bemühte.4

Ehrungen und Auszeichnungen

Einzelnachweise

  • 1 Carsten Liebfried: Kirchweihe-Jubiläum. St. Joseph blickt zurück auf 100 Jahre bewegte Geschichte. In: WAZWP. 12. September 2019, abgerufen am 29. November 2022: „Felix Uppenkamp ist der erste Pfarrer. Am 23. November 1919 war schließlich der große Tag für die Kirchengemeinde. Kurz nach sieben Uhr begann der Bischof von Münster, Johannes Poggenburg, mit den feierlichen Zeremonien und stellte die Kirche unter den Schutz des heiligen Josef. Der bisherige Rektor Felix Uppenkamp wurde der erste Pfarrer. Die Gemeinde setzte sich damals vorwiegend aus Arbeiterfamilien zusammen.“ (eingeschränkte Vorschau).
  • 2 Bischöfliche Pressestelle: Im Weltkrieg erlitt er die schwersten Schäden seiner Geschichte. In: paulusdom.de, Domkapitel, Domverwaltung Münster, abgerufen am 29. November 2022 (zum St.-Paulus-Dom zu Münster; Uppenkamp als Pfarrer der ebenfalls beschädigten Kirche St. Lamberti zu Münster).
  • 3 Für den gesamten Abschnitt „Biografie“ siehe Straßennamen in Münster. Bedeutungen und Hintergründe. Uppenkampstiege. In: stadt-muenster.de, Vermessungs- und Katasteramt Münster, mit Angabe der Quelle: Auf Roter Erde, Heimatblätter für Münster und das Münsterland- Nr. 10/2005, 22. Oktober 2005, ZDB 544852-9.
  • 4 Bernhard Müller-Cleve: Vom Central-Kirchhof 1887 zum Zentralfriedhof 1987. Münster 1987. Zit. n. Straßennamen in Münster. Bedeutungen und Hintergründe. Uppenkampstiege. In: stadt-muenster.de, Vermessungs- und Katasteramt Münster, abgerufen am 28. November 2022.

Weblinks


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