Gymnasium Paulinum

Aus MünsterWiki
(Weitergeleitet von Paulinum)

Das Gymnasium Paulinum ist das älteste Gymnasium Nordrhein-WestfalensWP und eine der „ältesten Schulen im deutschen SprachraumWP“ sowie in Europa.1

Geschichte

Im Jahre 797 soll die Domschule in Münster gegründet worden sein. Dabei kann man sich allerdings nicht auf eine urkundliche Erwähnung berufen, sondern auf einen Erlass Karls des GroßenWP von 789, an allen KlösternWP und BischofWPssitzen eine Schule einzurichten. Dies dürfte auch in Münster, das damals noch „Mimigernafort“ hieß, der Fall gewesen sein. Das Kloster wurde 797 durch Liudger dem heiligen PaulusWP geweiht, was als Beginn der „schola paulina“ angesehen wird.

Diese KlosterschuleWP wurde ab circa 1500 durch „Rudolf von LangenWP“ und „Hermann von KerssenbrockWP“ im Sinne des HumanismusWP reformiert und wurde eine führende Bildungseinrichtung in Nordwestdeutschland mit Ausstrahlung bis in die NiederlandeWP und zur OstseeWP.

Im Zuge der GegenreformationWP übernahmen 1588 die JesuitenWP das Paulinum und führten die Schule bis zur „Auflösung des OrdensWP1773 im Jesuitenkolleg MünsterWP. Zu dieser Zeit trug die Schule die Bezeichnung Collegium Monasterium.

Danach prägte vor allem „Franz von FürstenbergWP“ als MinisterWP und GeneralvikarWP des Fürstbischofs die Umgestaltung des Paulinum im Zeichen der (katholischenWP) AufklärungWP. Eine enge personelle Verflechtung mit der WWU, deren Grundstein mit der Verleihung der Privilegien einer Landesuniversität im Jahre 1773 gelegt wurde, sorgte für einen hohen Unterrichtsstandard, der das Paulinum auch für die aufgeklärten Schulreformer zum Erprobungsfeld neuer Fächer und Methoden qualifizierte (unter anderem Einführung des Geschichts-WP, Mathematik-WP und ErdkundeunterrichtsWP; Aufwertung des deutschen Sprachunterrichts).

Auch als Münster 1815 preußischWP wurde, blieb das Paulinum (bzw. das „Königliche Paulinische Gymnasium in Münster“2) de facto eine Art Landesgymnasium mit zentraler Funktion: Hier wurden schulische Reformprozesse erprobt, die dann später auch in den anderen Schulen der Region umgesetzt werden sollten.

Erst 1974 übernahm die Stadt Münster das Paulinum, 1978 wurde die KoedukationWP eingeführt. Seit 2002 nimmt das Gymnasium am Schulversuch Selbstständige SchuleWP teil und ist um ein eigenes Profil bemüht, das sich an der humanistischen Tradition orientiert.

Das Alter des „Gymnasium CarolinumWP“ in OsnabrückWP ist mit dem Paulinums vergleichbar.3 Daher wird seit 2001 der Titel „Älteste Schule Deutschlands“ im Rahmen eines jährlichen Fußballspiels zwischen diesen beiden Schulen vergeben.4

Am 9. Oktober 2007 wurde das Paulinum zusammen mit 15 weiteren Schulen aus Nordrhein-WestfalenWP als eine der ersten Schulen des Bundeslandes zu einer EuropaschuleWP ernannt. Seit April 2009 ist das Paulinum zudem eine „IB World School“ und darf Schüler während der Qualifikationsphase auf das „International BaccalaureateWP“ Diploma (IB) vorbereiten.5 Der Unterricht hierfür findet auf Englisch statt.

Auf dem heutigen Gelände der Schule befand sich im Mittelalter der „jüdische FriedhofWP“ der Stadt Münster.67 Dieser wurde nach dem JudenpogromWP nach der Pestwelle 1350 eingeebnet.8 Der einzige erhaltene Gedenkstein von 1324 befindet sich in der „Synagoge der jüdischen Gemeinde“ Münsters, nachdem er zwischenzeitlich am neueren „jüdischen Friedhof MünstersWP“ stand.89 Hierbei handelt es sich um den ältesten erhaltenen „jüdischen GrabsteinWPWestfalensWP.10 Der Kunstkurs der Schule entwarf 2015 einen Gedenkstein zur Erinnerung an den Friedhof, der am 29. April 2015 auf dem Gelände der Schule aufgestellt wurde, nachdem die Finanzierung des 4000 Euro teuren Projektes durch einen Förderer aus der Wirtschaft ermöglicht wurde.8 13 14

Das Motto der Schule lautet auf LateinWP: „Almae dicavere alumni qui fuere“ (deutsch „Dem Nähren der Zöglinge gewidmet“).

Einzelnachweise

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gymnasium_Paulinum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.