Krameramtshaus
Das im Jahr 1549 für das Krameramt, die Gilde der Händler, errichtete Haus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau auf einem Bruchsteinkellersockel. Das Gebäude ist etwa 30 Meter lang und 9,50 Meter breit.
Das Krameramtshaus ist eines der wenigen Gebäude in der Innenstadt von Münster, das den „Zweiten WeltkriegWP“ überstanden hat. Die Fassade zum Steinweg ziert ein Staffelgiebel, der reich mit Lisenen, Gesimsen und Halbsäulen gegliedert ist. Gekrönt wird dieser durch Fächerräder und die geschmiedete Wetterfahne. Auch der rückseitige Giebel des auf drei Seiten freistehenden Gebäudes ist ungewöhnlich aufwändig gestaltet und wiederholt die Formgebung der Hauptfassade.
Im Innern finden sich im Erdgeschoss der große Saal und das sogenannte „Steinwerk“, ein kleiner, reich ausgestatteter Kaminsaal. Nach dem Krieg wurden im Innern des Gebäudes umfangreiche Sanierungsmassnahmen durchgeführt, so wurden zum Beispiel die ursprünglichen Holzbalkendecken durch Stahlbetondecken ersetzt.
Da der Prunkkamin im Friedenssaal des Rathauses von Münster während des Krieges zerstört wurde, baute man dort den Kamin aus dem Krameramtshaus ein. Seit 1995 beherbergt das Gebäude das Wissenschafts- und Kulturzentrum „Haus der Niederlande“.