Münsterscher Geschichtskalender: Juli
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Münsterscher Geschichtskalender: Juli
- 1943 : Die Volksschulen in Münster werden geschlossen. Etwa 3.000 Kinder werden in "Kinderlandverschickungs"-Lagern außerhalb der von Luftangriffen gefährdeten Stadt untergebracht.
- 1774 : Der Jurist, preußische Beamte und Gelegenheitsdichter Johann Heinrich Schmedding wird in Münster geboren.
- 1927 : Willy Henkelmann wird auf dem Nürburgring Motorrad-Europameister in der 175-cm³-Klasse.
- 2007 in Münster gestorben : Felix "Fiffi" Gerritzen, Fußball-Nationalspieler, der 1951 mit dem SC Preußen Münster deutscher Vizemeister wurde
- 1887 in Münster gestorben : Friedrich Hundt, Pionier der Fotografie in Westfalen
- 1963 in Münster geboren : Ute Lemper, Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin
- 1996 : Ein nicht alltägliches Musikstück wird auf dem Domplatz uraufgeführt: Für Eine Brise. Flüchtige Aktion für 111 Radfahrer. Musikalisch angereichertes Sportereignis im Freien des argentinischen Komponisten Mauricio Kagel betätigen 111 Studenten ihre Fahrradklingeln und -hupen.
- 1941 : Bischof Clemens August Graf von Galen berichtet zum ersten Mal von Maßnahmen zur Tötung von Psychiatriekranken und Behinderten im Rahmen der "T4"-Aktion der SS. Seit der Anweisung Hitlers im September 1939 sind dieser Mordaktion 70.000 Patienten zum Opfer gefallen.
- 2001 : Die historisch-kritische Ausgabe der Werke Annette von Droste-Hülshoffs ist in achtundzwanzig Bänden abgeschlossen und wird in Münster vorgestellt.
- 1535 in Münster hingerichtet : Divara van Haarlem, Frau von Jan van Leyden
- 1831 : Eine Feuersbrunst legt das Dorf Angelmodde in Schutt und Asche. Neben dem Schulgebäude und der Küsterei brennen vierzehn Wohnhäuser vollständig ab.
- 1964 : In Wolbeck stirbt Hermann Peters, genannt "Pewo", Begründer des karnevalistischen Ziegenbocksmontags.
- 1807 : Mit dem Frieden von Tilsit verliert Preußen alle Gebiete westlich der Elbe. Auch das seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 preußische Münster wird zunächst dem Großherzogtum Berg zugeschlagen, bevor es 1811 französisch wird.
- 1661 : Vor der nur teilweise erbauten Zitadelle huldigt erzwungenermaßen die Bürgerschaft der Stadt Münster dem nach einer Belagerung siegreichen Fürstbischof Clemens August Graf von Galen. Ein Festzug durch das Liebfrauentor zum Dom und ein Festmahl auf der Zitadelle schließen sich an.
- 1975 : Der verfallene Osthof oder "Hof Albachten" an der Osthofstraße in Albachten wird für eine Löschübung der Feuerwehr angezündet und anschließend abgerissen.
- 1957 in Münster geboren : Götz Alsmann, Musiker, Entertainer und Moderator
- 1901 : Die erste elektrische Straßenbahn in Münster nimmt ihren Betrieb auf.
- 1956 in Münster geboren : Günther Jauch, Journalist, Fernsehmoderator und -produzent
- 1980 : Der Prinzipalmarkt wird trotz der Proteste der Kaufmannschaft für den individuellen Kraftverkehr gesperrt. Ausgenommen bleibt der Lieferverkehr.
- 2007 : Linus Gerdemann, Radrennfahrer aus Münster, gewinnt bei der Tour de France die siebente Etappe im Zielort Le Grand-Bornand (Département Haute-Savoie) und die vorangegangene Bergwertung am Col de la Colombière. Durch diese Erfolge erhält er das Gelbe Trikot des Gesamtführenden und das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
- 1553 in Wolbeck gestorben : Franz von Waldeck, seit 1532 Bischof von Münster und Osnabrück
- 2001 : Das Westfälische Museum für Archäologie wird in Münster geschlossen und zieht in einen Neubau nach Herne.
- 1253 : Auf der Christophorus-Brücke über die Lippe in Werne schließt die Stadt Münster mit Dortmund, Soest und Lippstadt den Werner Städtebund, dem fünfzehn Jahre später auch Osnabrück beitritt.
- 2002 in Saint Paul (Minnesota, USA) gestorben : George Rickey, US-amerikanischer Künstler, dessen kinetische Skulptur Drei rotierende Quadrate seit 1975 an der Engelenschanze steht
- 1454 : Die münstersche Stiftsfehde um die Besetzung des Bischofsstuhls erreicht mit der Schlacht bei Varlar einen Höhepunkt. Die Partei Johann von Hoyas und der mit ihm verbündeten Gilden erleidet gegen die Truppen des Domkapitels eine verlustreiche Niederlage. An der Minoritenkirche (heute: Apostelkirche) findet sich ein Gedenkstein für die in dieser Schlacht Gefallenen. Seine lateinische Inschrift lautet in Übersetzung: "Die Leichen der bei Varlar im Jahr 1454 n. Chr. am Feste des heiligen Arnulf Gefallenen sind hier begraben. Gedenke ihrer und bete ein Ave Maria."
- 1932 in Münster geboren : Bernhard "Berni" Beermann, der "rote Schuster aus Klein-Muffi", Schuhmachermeister und SPD- Lokalpolitiker
- 1954 : Die Stadt Münster übernimmt eine "Patenschaft" über das vormalige Braunsberg in Ostpreußen, heute Braniewo.
- 1972 : Die katholische und die evangelische Kirche in Münster betreiben erstmals in der Bundesrepublik eine ökumenische Telefonseelsorge.
- 1839 auf Schloss Buldern geboren : Baron Gisbert von Romberg, westfälischer Adliger, Münstersches Original und Vorbild für die literarisch-anekdotische Figur des Tollen Bomberg
- 1931 gestorben : Alfred Hensen, Stadtbaurat von Münster, Architekt des Stadthausturms und der Torminbrücke
- 1932 : Rudolf Amelunxen wird nach dem "Preußenputsch" durch den "Reichskommissar für Preußen" Franz von Papen als Regierungspräsident in Münster amtsenthoben und zum 1. Dezember 1933 in den "einstweiligen Ruhestand" versetzt.
- 1218 : Dietrich III. von Isenberg wird zum Bischof von Münster gewählt.
- 1974 in Münster geboren : Franka Potente, Schauspielerin
- 1873 in Münster geboren : Carl Müller-Tenckhoff, Maler und Bühnenbildner
- 1959 : Beim Wiederaufbau der Observantenkirche in der Schlaunstraße wird Richtfest gefeiert. Die Kirche soll zukünftig als evangelische Universitätskirche dienen.
- 1889 : Seiner gesundheitlich angeschlagenen Tochter Martha, die seit Mai ihren Bruder Theo und dessen Familie in Münster besucht und nach Warnemünde weiterreisen will, schreibt der Schriftsteller Theodor Fontane: "'...sei vor allem auch viel draußen, in frischer Luft, Münster soll ja herrliche Promenaden und Kaffeegärten haben, in denen man natürlich Bier trinkt. Und Bier ist ein Roborans. Wenn du diese Zeilen erhältst, gehen die Münsteraner Tage schon wieder auf die Neige. Ein Glück, dass der Wechsel der Dinge immer neues Gutes für dich heraufführt, hier dies, dort das, der Schinken sinkt und die Flunder steigt herauf."
- 1215 : Nach einer rund viermonatigen Belagerung und der Übergabe der Pfalz Kaiserswerth wird der dort gefangen gehaltene Bischof von Münster Otto I. von Oldenburg befreit. Bischof Otto hatte sich im welfisch-staufischen Streit auf die staufische Seite gestellt und war von Anhängern des welfischen Kaisers Otto IV. gefangen gesetzt worden.
- 1826 gestorben auf Burg Hülshoff bei Roxel : Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff, Vater der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.
- 1909 in Münster gestorben : Herr Alexander, bürgerlich Johann Friedrich Alexander Heimbürger, Varieté- und Zauberkünstler
- 1801 auf (Schloss Hetzendorf bei Wien gestorben : Maximilian Franz von Österreich , Kurfürst und Erzbischof von Köln und letzter Fürstbischof von Münster
- 2001 : Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte erhält als kostbarste Neuerwerbung das Tafelbild Maria mit Kind, den Aposteln Andreas und der Stifterfamilie von Derick Baegert, das um 1500 entstanden ist.
- 1892 in Münster geboren : Peter Paul Althaus, Kabarettist und Dichter
- 1947 in Witten a. d. Ruhr gestorben : Fritz Grotemeyer, Münsteraner Illustrator, Historien- und Portraitmaler
- 1874 in Münster geboren : August Stramm, Dichter und Dramatiker des Expressionismus
- 1939 : Die Münsteraner Leichtathletin Christel Schulz springt bei ihrem Weltrekordweitsprung von 6,12 m beim ISTAF in Berlin als erste Frau über die 6-Meter-Marke.
- 1975 : Die kinetische Skulptur Drei rotierende Quadrate des US-amerikanischen Künstlers George Rickey wird an der Engelenschanze aufgestellt.
- 1654 : Die ehemalige schwedische Königin Christina macht auf der Reise nach Rom in Münster Station. Sie hatte sechs Wochen zuvor auf den Thron verzichtet, wird auf der Weiterreise in Brüssel zum Katholizismus konvertieren und sich in Rom niederlassen.
- 1942 : Fünfzig Münsteraner Juden, die wegen ihres Alters oder ihrer Krankheit den drei vorhergehenden Deportationen entgangen waren, werden in mit Stacheldraht verhauenen Güterwaggons ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt. Anschließend meldet ein SS-Führer der NS-Gauleitung die Stadt Münster als "judenfrei".