1933: Unterschied zwischen den Versionen
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− | *[[2. Mai]] : Im Deutschen Reich werden gut drei Monate nach der Machtübernahme der | + | *[[2. Mai]] : Im Deutschen Reich werden gut drei Monate nach der Machtübernahme der {{Wpl|Nationalsozialismus|Nationalsozialisten}} die freien Gewerkschaften zerschlagen. In Münster besetzt und plündert die {{Wpl|Sturmabteilung|SA}} das Gewerkschaftshaus des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes]] (ADGB) an der Ecke [[Dammstraße]]/[[Friedrich-Ebert-Straße]]. |
− | *[[3. Mai]] : Eine Versammlung des | + | *[[3. Mai]] : Eine Versammlung des {{Wpl|NSDStB|NSDStB}} im Mackenbrockschen Saal bereitet die [[Bücherverbrennung 1933|Bücherverbrennung]] am [[10. Mai]] vor. |
− | *[[6. Mai]] : Im Rahmen der sog. | + | *[[6. Mai]] : Im Rahmen der sog. „{{Wpl|Aktion wider den undeutschen Geist|Aktion wider den undeutschen Geist}}“ wird auf dem [[Domplatz]] ein „Schandpfahl“ errichtet, an den die Umschläge von Büchern, die am [[10. Mai]] [[Bücherverbrennung 1933|verbrannt]] werden sollten, genagelt werden. |
− | *[[10. Mai]] : Auf dem [[Hindenburgplatz]] werden in einer | + | *[[10. Mai]] : Auf dem [[Hindenburgplatz]] werden in einer „{{Wpl|Aktion wider den undeutschen Geist|Aktion wider den undeutschen Geist}}“ von der Deutschen Studentenschaft (DSt) und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) etwa 1000 Bücher jüdischer, demokratischer, liberaler und sozialistischer Autoren {{Wpl|Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|verbrannt}}. |
*[[19. Mai]] : [[Oberbürgermeister]] [[Karl Zuhorn]] wird von den Nationalsozialisten "beurlaubt". Sein Nachfolger wird [[Albert Anton Hillebrand]] ({{Wpl|NSDAP}}). | *[[19. Mai]] : [[Oberbürgermeister]] [[Karl Zuhorn]] wird von den Nationalsozialisten "beurlaubt". Sein Nachfolger wird [[Albert Anton Hillebrand]] ({{Wpl|NSDAP}}). | ||
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− | *[[5. März]] (in Heidenheim an der Brenz) : [[Walter Kasper]], katholischer Theologe, Kurienkardinal, [[1964]] bis [[1970]] Hochschullehrer der WWU | + | *[[5. März]] (in Heidenheim an der Brenz) : [[Walter Kasper]], katholischer Theologe, Kurienkardinal, [[1964]] bis [[1970]] Hochschullehrer der [[WWU]] |
− | *[[6. März]] (in Magdeburg) : [[Gerhard Theuerkauf]], Historiker, Hochschullehrer der WWU | + | *[[6. März]] (in Magdeburg) : [[Gerhard Theuerkauf]], Historiker, Hochschullehrer der [[WWU]] |
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− | *[[1. Mai]] (in Lauerbach, heute zu Erbach, Odenwaldkreis) : [[Wolfgang Köhnlein]], Strahlenbiologe, Hochschullehrer der WWU | + | *[[1. Mai]] (in Lauerbach, heute zu Erbach, Odenwaldkreis) : [[Wolfgang Köhnlein]], Strahlenbiologe, Hochschullehrer der [[WWU]] |
− | *[[23. Mai]] (in Breslau) : [[Peter Nitsche]], Osteuropahistoriker, 1973 bis 1974 Hochschullehrer der WWU | + | *[[23. Mai]] (in Breslau) : [[Peter Nitsche]], Osteuropahistoriker, 1973 bis 1974 Hochschullehrer der [[WWU]] |
− | *[[7. Juli]] : [[Hans Intorp]], Mediziner, Hochschullehrer der WWU | + | *[[7. Juli]] : [[Hans Intorp]], Mediziner, Hochschullehrer der [[WWU]] |
− | *[[30. Dezember]] (in Bad Bentheim) : [[Bernhard Großfeld]], Jurist, Hochschullehrer der WWU | + | *[[30. Dezember]] (in Bad Bentheim) : [[Bernhard Großfeld]], Jurist, Hochschullehrer der [[WWU]] |
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*[[5. Januar]] (in Münster) : [[Johannes Poggenburg]], 1913 - 1933 Bischof von Münster (* [[1862]]) | *[[5. Januar]] (in Münster) : [[Johannes Poggenburg]], 1913 - 1933 Bischof von Münster (* [[1862]]) | ||
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*[[8. Mai]] (in Münster): [[Richard Tormin]], Stadtbaurat, der [[1926]] den Bau der [[Torminbrücke]] veranlasste. | *[[8. Mai]] (in Münster): [[Richard Tormin]], Stadtbaurat, der [[1926]] den Bau der [[Torminbrücke]] veranlasste. | ||
− | *[[21. August]] (in Zakopane, Polen) : [[Leon Lichtenstein]], deutsch-polnischer Ingenieur und Mathematiker, Hochschullehrer der WWU (* [[1878]]) | + | *[[21. August]] (in Zakopane, Polen) : [[Leon Lichtenstein]], deutsch-polnischer Ingenieur und Mathematiker, Hochschullehrer der [[WWU]] (* [[1878]]) |
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Version vom 2. Februar 2024, 20:35 Uhr
Ereignisse des Jahres 1933
- 13. Januar : Die Comedian Harmonists geben in der Stadthalle in Münster ein Konzert.
- 8. Februar : In der Nacht zum 8. Februar unternimmt die noch dem Oberbürgermeister (ZentrumsparteiWP) unterstellte Polizei eine groß angelegte Razzia im Bereich Tasche und Ribbergasse. Sie sperrt sämtliche Straßenzüge, leuchtet Gassen und Häuserfronten mit Scheinwerfern ab und durchsucht die Wohnungen namentlich bekannter Antifaschisten.
- 28. Februar : Der Reichstagsbrand dient auch in Münster den NationalsozialistenWP dazu, dem Terror gegen politische Gegner einen Vorwand zu geben. Noch in der Nacht werden sechzehn Mitglieder der KPDWP, darunter die beiden Stadtverordneten Josef Steiner und Franz Albrecht, verhaftet.
- 1. März : Der Volkswille, die Zeitung der münsterschen Sozialdemokraten, wird verboten.
- 5. März : Bei den letzten Reichstagswahlen erhält die NSDAPWP in Münster 26.490 Stimmen; die ZentrumsparteiWP bleibt hier mit 30.531 Stimmen die zahlenmäßig stärkste Partei.
- 8. März : SAWP-Männer erzwingen mit der Drohung, bei einem Aufmarsch ihrer Formationen die Geschäfte zu stürmen, die Schließung einiger Kaufhäuser in Münster, die Juden gehören. Bereits drei Wochen vor den am 1. April reichsweit organisierten Boykottaktionen gegen jüdische Geschäfte ist diesen der Schutz durch die Polizei nicht gesichert.
- 3. April : Adolf Hitler wird Ehrenbürger der Stadt Münster.
- 20. April : Edith Stein entscheidet sich in der St.-Ludgeri-Kirche in Münster, in den Orden der Karmeliterinnen einzutreten.
- 2. Mai : Im Deutschen Reich werden gut drei Monate nach der Machtübernahme der NationalsozialistenWP die freien Gewerkschaften zerschlagen. In Münster besetzt und plündert die SAWP das Gewerkschaftshaus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) an der Ecke Dammstraße/Friedrich-Ebert-Straße.
- 3. Mai : Eine Versammlung des NSDStBWP im Mackenbrockschen Saal bereitet die Bücherverbrennung am 10. Mai vor.
- 6. Mai : Im Rahmen der sog. „Aktion wider den undeutschen GeistWP“ wird auf dem Domplatz ein „Schandpfahl“ errichtet, an den die Umschläge von Büchern, die am 10. Mai verbrannt werden sollten, genagelt werden.
- 10. Mai : Auf dem Hindenburgplatz werden in einer „Aktion wider den undeutschen GeistWP“ von der Deutschen Studentenschaft (DSt) und dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) etwa 1000 Bücher jüdischer, demokratischer, liberaler und sozialistischer Autoren verbranntWP.
- 19. Mai : Oberbürgermeister Karl Zuhorn wird von den Nationalsozialisten "beurlaubt". Sein Nachfolger wird Albert Anton Hillebrand (NSDAPWP).
- 18. Juli : Der bisherige Pfarrer an Sankt Lamberti Clemens August Graf von Galen wird vom Domkapitel zum Bischof von Münster gewählt. Er hatte zunächst nicht auf der Dreierliste gestanden, die der Vatikan zur Wahl vorlegte. Erst nach dem Verzicht zweier weiterer Kandidaten, des Berliner Domkapitulars Wilhelm Heinrich Heufgen und des Dompropstes Adolf Donders erfolgt die Wahl von Galens.
- 14. Oktober : Edith Stein verwirklicht ihren in Münster gefassten Entschluss und tritt in Köln in den Orden der Karmeliterinnen ein.
- 28. Oktober : Clemens August Graf von Galen wird zum Bischof von Münster geweiht. Er legt als erster Bischof vor Hermann Göring den Treueid auf die neue nationalsozialistische Regierung ab und sagt: Wir wollen Gott, dem Herrn, für seine liebevolle Führung dankbar sein, welche die höchsten Führer unseres Vaterlandes erleuchtet und gestärkt hat, daß sie die furchtbare Gefahr, welche unserem geliebten deutschen Volke durch die offene Propaganda für Gottlosigkeit und Unsittlichkeit drohte, erkannt haben und sie auch mit starker Hand auszurotten suchen.
- 9. November : Drei Tage vor der von der nationalsozialistischen Regierung inszenierten Reichstagswahl nach Einheitsliste und Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund rufen der Paderborner Erzbischof Caspar Klein und der zwei Wochen zuvor geweihte Clemens August Graf von Galen die Katholiken zur Stimmabgabe auf: " Es erscheint uns deswegen als vaterländische Pflicht, dem deutschen Vaterland und Volk wie bisher, so auch in der gegenwärtigen Schicksalsstunde die Liebe und Treue zu wahren und am 12. November die Einmütigkeit mit den übrigen Volksgenossen zu beweisen." Der Aufruf erscheint unter den Überschrift: "Westfalens Katholiken vertrauen Adolf Hitler!".
Geboren
- 20. Februar (in Gelsenkirchen) : Albert Bleckmann, Jurist und Hochschullehrer der WWU († 2004)
- 5. März (in Heidenheim an der Brenz) : Walter Kasper, katholischer Theologe, Kurienkardinal, 1964 bis 1970 Hochschullehrer der WWU
- 6. März (in Magdeburg) : Gerhard Theuerkauf, Historiker, Hochschullehrer der WWU
- 9. März (in Datteln) : Reinhard Lettmann, Bischof von Münster († 2013)
- 6. April (in Münster) : Ursula Fuchs, Kinderbuchautorin
- 7. April (in Blumberg, heute zu Ahrensfelde, Kreis Barnim) : Friedhelm Thiedig, Geologe, Hochschullehrer der WWU
- 1. Mai (in Lauerbach, heute zu Erbach, Odenwaldkreis) : Wolfgang Köhnlein, Strahlenbiologe, Hochschullehrer der WWU
- 23. Mai (in Breslau) : Peter Nitsche, Osteuropahistoriker, 1973 bis 1974 Hochschullehrer der WWU
- 7. Juli : Hans Intorp, Mediziner, Hochschullehrer der WWU
- 30. Dezember (in Bad Bentheim) : Bernhard Großfeld, Jurist, Hochschullehrer der WWU
Gestorben
- 5. Januar (in Münster) : Johannes Poggenburg, 1913 - 1933 Bischof von Münster (* 1862)
- 14. Februar (in Berlin] : Carl Correns, Botaniker und von 1909 bis 1914 Leiter des Botanischen Gartens (* 1864)
- 17. März (in Köln) : Klemens Löffler, Historiker, Bibliothekar der Universitäts- und Landesbibliothek (* 1881)
- 8. Mai (in Münster): Richard Tormin, Stadtbaurat, der 1926 den Bau der Torminbrücke veranlasste.
- 21. August (in Zakopane, Polen) : Leon Lichtenstein, deutsch-polnischer Ingenieur und Mathematiker, Hochschullehrer der WWU (* 1878)