Johann Joseph Sprick: Unterschied zwischen den Versionen

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''„Vorerst sitzt der Maler Sprick in Münster, mit Frau und sechs Kindern, wovon das jüngste mein Päthchen ist, und die Leute verhungern beinah. ... Er hat auch ganz gewiß die Schwindsucht und kann schon lange kein lautes Wort mehr reden. Da ich sie nun gut kenne und zuweilen hin gehe, so kann ich das unmöglich so ansehn, und lasse dann, wenn ich merke, daß es zu elend steht, von Zeit zu Zeit ein kleine Oelportrait mahlen, das Stück zu 2 Louisdor, damit sie sich so hinschleppen, bis, wozu alle Hoffnung ist, der Kunstverein im Herbste Spricks (zu Aller Verwunderung) sehr schönes Oelbild, Abrahams Opfer, gekauft hat, was jetzt bald fertig ist. Dann ist vorerst geholfen und er kömmt dann auch in Ruf — ich aber komme bis dahin zu einem sehr leeren Beutel, da ich, unter uns gesagt, dieses Jahr schon 5 Bilder habe mahlen lassen."'' <sup>[Anm.1]</sup>
 
''„Vorerst sitzt der Maler Sprick in Münster, mit Frau und sechs Kindern, wovon das jüngste mein Päthchen ist, und die Leute verhungern beinah. ... Er hat auch ganz gewiß die Schwindsucht und kann schon lange kein lautes Wort mehr reden. Da ich sie nun gut kenne und zuweilen hin gehe, so kann ich das unmöglich so ansehn, und lasse dann, wenn ich merke, daß es zu elend steht, von Zeit zu Zeit ein kleine Oelportrait mahlen, das Stück zu 2 Louisdor, damit sie sich so hinschleppen, bis, wozu alle Hoffnung ist, der Kunstverein im Herbste Spricks (zu Aller Verwunderung) sehr schönes Oelbild, Abrahams Opfer, gekauft hat, was jetzt bald fertig ist. Dann ist vorerst geholfen und er kömmt dann auch in Ruf — ich aber komme bis dahin zu einem sehr leeren Beutel, da ich, unter uns gesagt, dieses Jahr schon 5 Bilder habe mahlen lassen."'' <sup>[Anm.1]</sup>
  
Eines dieser „ebenfalls viel zu wünschen lassenden Oelportrait[s]“ (Schücking), schenkte die Droste im Jahr 1840 [[Levin Schücking]]. <sup>[Anm.2]</sup> Ein weiteres Personenporträt mit Bezug zu Münster malte Sprick von [[Elise Rüdiger | Elise Freiin von Hohenhausen]], verehelichte Rüdiger; sie etablierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen literarischen Salon in Münster.
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Eines dieser „ebenfalls viel zu wünschen lassenden Oelportrait[s]“ (Schücking), schenkte die Droste im Jahr 1840 „{{Wpl|Levin Schücking}}“. <sup>[Anm.2]</sup> Ein weiteres Personenporträt mit Bezug zu Münster malte Sprick von [[Elise Rüdiger | Elise Freiin von Hohenhausen]], verehelichte Rüdiger; sie etablierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen literarischen Salon in Münster.
  
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
 
* Anm. 1: Annette von Droste-Hülshoff: ''Briefe'', herausgegeben von Hermann Cardauns, Hamburg : Severus 2012 (22. August 1840, an ihre Schwester Jenny Laßberg, geb. Droste zu Hülshoff)
 
* Anm. 1: Annette von Droste-Hülshoff: ''Briefe'', herausgegeben von Hermann Cardauns, Hamburg : Severus 2012 (22. August 1840, an ihre Schwester Jenny Laßberg, geb. Droste zu Hülshoff)
  
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:36 Uhr

Johann Joseph Sprick (1808–1842) war ein Maler in Münster, der dem Biedermeier zugerechnet wird. Er ist vor allem für sein Porträt von Annette von Droste-Hülshoff – im blauen Kleid – aus dem Jahr 1838 bekannt.

Über den jung verstorbenen Maler Johann Joseph Sprick sind kaum verlässliche Daten zu finden. Annette von Droste-Hülshoff, die er mehrfach porträtierte, schreibt am 22. August 1840 an ihre Schwester Jenny, dass Sprick zu den Personen zähle, die sie finanziell unterstütze:

„Vorerst sitzt der Maler Sprick in Münster, mit Frau und sechs Kindern, wovon das jüngste mein Päthchen ist, und die Leute verhungern beinah. ... Er hat auch ganz gewiß die Schwindsucht und kann schon lange kein lautes Wort mehr reden. Da ich sie nun gut kenne und zuweilen hin gehe, so kann ich das unmöglich so ansehn, und lasse dann, wenn ich merke, daß es zu elend steht, von Zeit zu Zeit ein kleine Oelportrait mahlen, das Stück zu 2 Louisdor, damit sie sich so hinschleppen, bis, wozu alle Hoffnung ist, der Kunstverein im Herbste Spricks (zu Aller Verwunderung) sehr schönes Oelbild, Abrahams Opfer, gekauft hat, was jetzt bald fertig ist. Dann ist vorerst geholfen und er kömmt dann auch in Ruf — ich aber komme bis dahin zu einem sehr leeren Beutel, da ich, unter uns gesagt, dieses Jahr schon 5 Bilder habe mahlen lassen." [Anm.1]

Eines dieser „ebenfalls viel zu wünschen lassenden Oelportrait[s]“ (Schücking), schenkte die Droste im Jahr 1840 „Levin SchückingWP“. [Anm.2] Ein weiteres Personenporträt mit Bezug zu Münster malte Sprick von Elise Freiin von Hohenhausen, verehelichte Rüdiger; sie etablierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen literarischen Salon in Münster.

Einzelnachweise

  • Anm. 1: Annette von Droste-Hülshoff: Briefe, herausgegeben von Hermann Cardauns, Hamburg : Severus 2012 (22. August 1840, an ihre Schwester Jenny Laßberg, geb. Droste zu Hülshoff)
  • Anm. 2 : Das Porträt befindet sich noch heute im Privatbesitz der Familie Schücking.