Felix von Hartmann: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Felix von Hartmann wurde in | + | '''Felix von Hartmann''' wurde in der zweiten Ehe des {{Wpl|Oberregierungsrat|Oberregierungsrates}} Albert von Hartmann geboren. Die Familie war eng mit dem {{Wpl|Westfalen|westfälischen}} {{Wpl|Adel}} verbunden und zugleich eine traditionsreiche {{Wpl|preußisch}}e Beamtenfamilie. |
− | + | Nach Absolvierung der Unterstufe des [[Paulinum|Gymnasiums Paulinum]] in Münster besuchte er bis zum Abitur das bischöfliche Gymnasium {{Wpl|Collegium Augustinianum Gaesdonck}} bei {{Wpl|Goch}}/{{Wpl|Niederrhein (Region)|Niederrhein}}. Dort waren {{Wpl|Hermann Jakob Dingelstad}}, dem er später als Bischof von {{Wpl|Bistum Münster|Münster}} nachfolgte, und {{Wpl|Adolf Fritzen}}, der später Bischof von Straßburg wurde, seine Lehrer.<sup>1</sup> | |
− | [[ | + | [[1870]] begann er das {{Wpl|Theologie}}studium in Münster, wo er auch das {{Wpl|Katholisches Priesterseminar|Priesterseminar}} besuchte. Er wurde am 19. Dezember [[1874]] zum {{Wpl|Priester (Christentum)|Priester}} {{Wpl|Weihesakrament|geweiht}}. Da aufgrund von {{Wpl|Bismarck}}s sogenanntem ''{{Wpl|Kulturkampf}}'' keine Anstellung in Deutschland möglich war, ging er nach {{Wpl|Rom}}, wo er ab [[1875]] am Priester Kolleg {{Wpl|Päpstliches Institut Santa Maria dell’Anima|Santa Maria dell’ Anima}} wurde und als {{Wpl|Kaplan}} an der Kirche {{Wpl|Santa Maria dell’Anima}} wirkte.<sup>2</sup> Zugleich begann er mit dem Studium des {{Wpl|Kirchenrecht}}es. Am {{Wpl|Päpstliche Lateranuniversität|Päpstliche Athenaeum Sant’Apollinare}} erwarb er [[1877]] den Titel des {{Wpl|Dr. iur. can.}} und kehrte [[1879]] ins Bistum Münster zurück, wo er ab [[1880]] als Kaplan in {{Wpl|Havixbeck}} und {{Wpl|Emmerich am Rhein|Emmerich}} tätig wurde. |
− | + | [[1890]] wurde er Geheimsekretär und Kaplan des Münsterschen Bischofs Hermann Jakob Dingelstad, [[1894]] Generalvikariatsrat, und am 30. Oktober [[1905]] wurde er zum {{Wpl|Generalvikar}} ernannt. Bereits [[1903]] wurde er aufgrund königlicher Nomination in das [[Domkapitel]] von Münster berufen, wo er [[1911]] zum {{Wpl|Domdechant}}en aufstieg. Mit großem kirchenpolitischen Einfluss, da ihm sein Bischof volles Vertrauen schenkte, hatte er einen engen und ängstlichen Standpunkt gegenüber dem {{Wpl|Reformkatholizismus}}, welchen er auch später nicht aufgab. Da sein Einfluss bekannt war, verwunderte seine Wahl zum Bischof von Münster bereits am 6. Juni [[1911]] niemanden. Obwohl die königliche Regierung Bedenken gegen seine ultramontane Einstellung hatte, imponierte ihr die kluge und verbindliche Art wie auch die gewandten Umgangsformen und die Herkunft '''Hartmanns'''. Seine päpstliche Bestätigung folgte am 27. Juli und die {{Wpl|Weihesakrament#Episkopat|Bischofsweihe}} durch den „{{Wpl|Liste_der_Erzbischöfe_und_Bischöfe_von_Köln|Erzbischof von Köln}}“, Kardinal {{Wpl|Anton Fischer (Kardinal)|Anton Fischer}}, am 26. Oktober in Münster. Mitkonsekratoren waren {{Wpl|Michael Felix Korum}}, Bischof von Trier, und {{Wpl|Karl Joseph Schulte}}, Bischof von Paderborn. | |
− | + | Am 29. Oktober [[1912]] wurde er zum „{{Wpl|Liste_der_Erzbischöfe_und_Bischöfe_von_Köln|Erzbischof von Köln}}“ gewählt und am 19. April [[1913]] inthronisiert. '''Hartmann''' ging nur widerwillig nach Köln und versuchte bis zuletzt, den Papst zur Rücknahme der Ernennung zu bewegen, worauf dieser sich aber nicht einließ. Papst {{Wpl|Pius X.}} nahm von '''Hartmann''' am 2. Mai [[1914]] als {{Wpl|Kardinalpriester}} mit der {{Wpl|Titelkirche}} ''{{Wpl|San Giovanni a Porta Latina}}'' in das {{Wpl|Kardinalskollegium}} auf. Von [[1914]] bis zu seinem Tod leitete er die {{Wpl|Deutsche Bischofskonferenz}} in {{Wpl|Fulda}}. | |
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− | + | Auf dem Höhepunkt des {{Wpl|Gewerkschaftsstreit}}es in Köln eingetroffen, galt seine Sorge zunächst den {{Wpl|Katholische Arbeitervereine|katholischen Arbeiterorganisationen}}, wobei es ihm gelang, eine elastische Position einzunehmen. Seit [[1913]] befürwortete er auch offen interkonfessionelle {{Wpl|christliche Gewerkschaften}}. Brachte ihm dies in Köln und andernorts Zuspruch ein, so wurde es von innerkatholischen Gegnern der Gewerkschaftsbewegung vielfach geradezu als Verrat empfunden, weil '''Hartmann''' als vermeintlicher Vertreter ihrer Position gehandelt worden war und seinen Vorgänger Kardinal Fischer (als einflussreichen Befürworter der überkonfessionellen Arbeitervereine) unter diesem Vorzeichen abgelöst hatte. Kardinal {{Wpl|Georg von Kopp|Kopp}} suchte deswegen sogar, '''Hartmanns''' Erhebung zum Kardinal zu verhindern. | |
+ | Aufgrund seiner Haltung im Ersten Weltkrieg oft als {{Wpl|patriotisch}} und {{Wpl|königstreu}} bezeichnet, was als untypisch für den {{Wpl|Ultramontanismus}} und Erbe seiner westfälisch-{{Wpl|Borussianismus|borussischen}} Prägung gilt, erlebte ihn seine Umgebung eher als grundsätzlich politisch {{Wpl|Konservatismus|Konservativen}}, woraus sich auch seine Zurückhaltung gegenüber dem politischen Katholizismus und der {{Wpl|Zentrumspartei}} erklärt. In diesem Sinne und als „Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle“ charakterisierte ihn der seit [[1909]] in Münster stationierte Kommandierende General des VII. Armeekorps Karl von Einem.<sup>3</sup> Auch die Abschaffung des {{Wpl|Dreiklassenwahlrecht}}es fand nicht seinen Beifall, da er dadurch die Erstarkung der {{Wpl|Sozialdemokratie}} befürchtete. | ||
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+ | Er war von der {{Wpl|Legitimität}} des {{Wpl|Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges}} überzeugt, so dass er [[1915]] im Namen der Deutschen Regierung die Frage der {{Wpl|Rape of Belgium#Besetzung Belgiens|völkerrechtswidrigen deutschen Besetzung Belgiens}} in Rom persönlich erläutern sollte. Der risiko- und konfliktscheue '''Hartmann''' versuchte hierbei um jeden Preis dem belgischen Kardinal {{Wpl|Désiré-Joseph Mercier|Mercier}} aus dem Weg zu gehen. Als [[1916]] Mercier den deutschen {{Wpl|Bischöfe|Episkopat}} dazu aufforderte, die {{Wpl|Belgien|belgische}} Bevölkerung vom Vorwurf eines {{Wpl|Partisan}}enkrieges freizusprechen, war '''Hartmann''' nur mit Mühe davon abzubringen, eine öffentliche Replik abzugeben, die den Episkopat in die {{Wpl|nationalistisch}}e {{Wpl|Polemik}} hineingezogen hätte. Generell erfolgreich in der {{Wpl|Militärseelsorge}}, kümmerte er sich auch um die Betreuung von {{Wpl|Kriegsgefangener|Kriegsgefangenen}} sowie um die {{Wpl|Gnadenrecht|Begnadigung}} vieler von deutschen {{Wpl|Militärgericht|Kriegsgerichten}} verurteilter Ausländer. Im Sommer [[1916]] bereiste er die Westfront und unterhielt auch nach dem Untergang des {{Wpl|Deutsches Kaiserreich|deutschen Kaiserreiches}} gute Kontakte zu Kaiser {{Wpl|Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm II.}} | ||
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+ | Im Juli [[1919]] wurde auf Initiative von '''Hartmanns''' der {{Wpl|Bund Neudeutschland}} gegründet. Mitte September [[1919]] erkrankte er an {{Wpl|Herpes Zoster|Gürtelrose}} im Bereich der linken Kopfhälfte, die bereits kurze Zeit später zu einer Lähmung der linken Gesichtshälfte führte. Anfang November trat noch eine {{Wpl|Lungenentzündung}} ein, die in den frühen Morgenstunden des 11. November [[1919]] seinen Tod herbeiführte. Für von '''Hartmann''' war mit dem Zusammenbruch der {{Wpl|Monarchie}} eine Zeit angebrochen, die nicht mehr die seine war. | ||
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+ | Noch im Monat seiner Wahl zum Bischof von Münster, im Juni [[1911]], wurde '''Hartmann''' die {{Wpl|Ehrendoktor}}würde der Katholisch-Theologischen Fakultät der {{Wpl|Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität}}, Münster, verliehen.<sup>4</sup> '''Hartmann''' war Ehrenmitglied der {{Wpl|katholische Studentenverbindung|katholischen Studentenverbindungen}} {{Wpl|KStV Germania Münster|Germania Münster}} und {{Wpl|KStV Arminia Bonn|Arminia Bonn}} im {{Wpl|Kartellverband|KV}}. | ||
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+ | == Einzelnachweise == | ||
+ | * <sup>1</sup> [http://www.rhein-erft-geschichte.de/totenzettel/index.php?nummer=464 Totenzettel für Felix Kardinal von Hartmann] auf www.rhein-erft-geschichte.de, gesehen am 27. Juli [[2016]] | ||
+ | * <sup>2</sup> Lenzenweger Joseph: Sancta Maria de Anima. Herder, Wien-Rom 1959, S. 159. | ||
+ | * <sup>3</sup> Generaloberst von Einem, ''Erinnerungen eines Soldaten'', Verlag K.F. Koehler, Leipzig, [[1933]], S. 167 | ||
+ | * <sup>4</sup> [http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fb2/zentraleeinrichtungen/dekanat/ehrendoktoren/hartmann.pdf Liste der Ehrendoktoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität] (PDF; 461 kB). | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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* [http://www.koelner-dom.de/felixvonhartmann.html www.koelner-dom.de] | * [http://www.koelner-dom.de/felixvonhartmann.html www.koelner-dom.de] | ||
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Jakob_Dingelstad Hermann Jakob Dingelstad] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Jakob_Dingelstad Hermann Jakob Dingelstad] | ||
− | * | + | * {{DeuBio|sfz26238.html|Felix von Hartmann}} |
− | * | + | * {{Wp|Felix_von_Hartmann|Felix von Hartmann}} |
− | + | {{Vorlage:Aus Wikipedia|Felix_von_Hartmann|Felix von Hartmann}} | |
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[[Kategorie:Bischof von Münster]] | [[Kategorie:Bischof von Münster]] | ||
− | [[Kategorie:Geboren in Münster]] | + | [[Kategorie:Katholischer Geistlicher|Hartmann, Felix]] |
+ | [[Kategorie:Mitglied des Domkapitels|Hartmann, Felix]] | ||
+ | [[Kategorie:Geboren in Münster|Hartmann, Felix]] |
Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 17:33 Uhr
Felix Kardinal von Hartmann (* 15. Dezember 1851 in Münster - † 11. November 1919 in Köln) war 1911-1912 Bischof von Münster und von 1912-1919 „Erzbischof vom Erzbistum KölnWP“.
Leben
Felix von Hartmann wurde in der zweiten Ehe des OberregierungsratesWP Albert von Hartmann geboren. Die Familie war eng mit dem westfälischenWP AdelWP verbunden und zugleich eine traditionsreiche preußischWPe Beamtenfamilie.
Nach Absolvierung der Unterstufe des Gymnasiums Paulinum in Münster besuchte er bis zum Abitur das bischöfliche Gymnasium Collegium Augustinianum GaesdonckWP bei GochWP/NiederrheinWP. Dort waren Hermann Jakob DingelstadWP, dem er später als Bischof von MünsterWP nachfolgte, und Adolf FritzenWP, der später Bischof von Straßburg wurde, seine Lehrer.1
1870 begann er das TheologieWPstudium in Münster, wo er auch das PriesterseminarWP besuchte. Er wurde am 19. Dezember 1874 zum PriesterWP geweihtWP. Da aufgrund von BismarckWPs sogenanntem KulturkampfWP keine Anstellung in Deutschland möglich war, ging er nach RomWP, wo er ab 1875 am Priester Kolleg Santa Maria dell’ AnimaWP wurde und als KaplanWP an der Kirche Santa Maria dell’AnimaWP wirkte.2 Zugleich begann er mit dem Studium des KirchenrechtWPes. Am Päpstliche Athenaeum Sant’ApollinareWP erwarb er 1877 den Titel des Dr. iur. can.WP und kehrte 1879 ins Bistum Münster zurück, wo er ab 1880 als Kaplan in HavixbeckWP und EmmerichWP tätig wurde.
1890 wurde er Geheimsekretär und Kaplan des Münsterschen Bischofs Hermann Jakob Dingelstad, 1894 Generalvikariatsrat, und am 30. Oktober 1905 wurde er zum GeneralvikarWP ernannt. Bereits 1903 wurde er aufgrund königlicher Nomination in das Domkapitel von Münster berufen, wo er 1911 zum DomdechantWPen aufstieg. Mit großem kirchenpolitischen Einfluss, da ihm sein Bischof volles Vertrauen schenkte, hatte er einen engen und ängstlichen Standpunkt gegenüber dem ReformkatholizismusWP, welchen er auch später nicht aufgab. Da sein Einfluss bekannt war, verwunderte seine Wahl zum Bischof von Münster bereits am 6. Juni 1911 niemanden. Obwohl die königliche Regierung Bedenken gegen seine ultramontane Einstellung hatte, imponierte ihr die kluge und verbindliche Art wie auch die gewandten Umgangsformen und die Herkunft Hartmanns. Seine päpstliche Bestätigung folgte am 27. Juli und die BischofsweiheWP durch den „Erzbischof von KölnWP“, Kardinal Anton FischerWP, am 26. Oktober in Münster. Mitkonsekratoren waren Michael Felix KorumWP, Bischof von Trier, und Karl Joseph SchulteWP, Bischof von Paderborn.
Am 29. Oktober 1912 wurde er zum „Erzbischof von KölnWP“ gewählt und am 19. April 1913 inthronisiert. Hartmann ging nur widerwillig nach Köln und versuchte bis zuletzt, den Papst zur Rücknahme der Ernennung zu bewegen, worauf dieser sich aber nicht einließ. Papst Pius X.WP nahm von Hartmann am 2. Mai 1914 als KardinalpriesterWP mit der TitelkircheWP San Giovanni a Porta LatinaWP in das KardinalskollegiumWP auf. Von 1914 bis zu seinem Tod leitete er die Deutsche BischofskonferenzWP in FuldaWP.
Auf dem Höhepunkt des GewerkschaftsstreitWPes in Köln eingetroffen, galt seine Sorge zunächst den katholischen ArbeiterorganisationenWP, wobei es ihm gelang, eine elastische Position einzunehmen. Seit 1913 befürwortete er auch offen interkonfessionelle christliche GewerkschaftenWP. Brachte ihm dies in Köln und andernorts Zuspruch ein, so wurde es von innerkatholischen Gegnern der Gewerkschaftsbewegung vielfach geradezu als Verrat empfunden, weil Hartmann als vermeintlicher Vertreter ihrer Position gehandelt worden war und seinen Vorgänger Kardinal Fischer (als einflussreichen Befürworter der überkonfessionellen Arbeitervereine) unter diesem Vorzeichen abgelöst hatte. Kardinal KoppWP suchte deswegen sogar, Hartmanns Erhebung zum Kardinal zu verhindern.
Aufgrund seiner Haltung im Ersten Weltkrieg oft als patriotischWP und königstreuWP bezeichnet, was als untypisch für den UltramontanismusWP und Erbe seiner westfälisch-borussischenWP Prägung gilt, erlebte ihn seine Umgebung eher als grundsätzlich politisch KonservativenWP, woraus sich auch seine Zurückhaltung gegenüber dem politischen Katholizismus und der ZentrumsparteiWP erklärt. In diesem Sinne und als „Aristokrat vom Scheitel bis zur Sohle“ charakterisierte ihn der seit 1909 in Münster stationierte Kommandierende General des VII. Armeekorps Karl von Einem.3 Auch die Abschaffung des DreiklassenwahlrechtWPes fand nicht seinen Beifall, da er dadurch die Erstarkung der SozialdemokratieWP befürchtete.
Er war von der LegitimitätWP des Ersten WeltkriegesWP überzeugt, so dass er 1915 im Namen der Deutschen Regierung die Frage der völkerrechtswidrigen deutschen Besetzung BelgiensWP in Rom persönlich erläutern sollte. Der risiko- und konfliktscheue Hartmann versuchte hierbei um jeden Preis dem belgischen Kardinal MercierWP aus dem Weg zu gehen. Als 1916 Mercier den deutschen EpiskopatWP dazu aufforderte, die belgischeWP Bevölkerung vom Vorwurf eines PartisanWPenkrieges freizusprechen, war Hartmann nur mit Mühe davon abzubringen, eine öffentliche Replik abzugeben, die den Episkopat in die nationalistischWPe PolemikWP hineingezogen hätte. Generell erfolgreich in der MilitärseelsorgeWP, kümmerte er sich auch um die Betreuung von KriegsgefangenenWP sowie um die BegnadigungWP vieler von deutschen KriegsgerichtenWP verurteilter Ausländer. Im Sommer 1916 bereiste er die Westfront und unterhielt auch nach dem Untergang des deutschen KaiserreichesWP gute Kontakte zu Kaiser Wilhelm II.WP
Im Juli 1919 wurde auf Initiative von Hartmanns der Bund NeudeutschlandWP gegründet. Mitte September 1919 erkrankte er an GürtelroseWP im Bereich der linken Kopfhälfte, die bereits kurze Zeit später zu einer Lähmung der linken Gesichtshälfte führte. Anfang November trat noch eine LungenentzündungWP ein, die in den frühen Morgenstunden des 11. November 1919 seinen Tod herbeiführte. Für von Hartmann war mit dem Zusammenbruch der MonarchieWP eine Zeit angebrochen, die nicht mehr die seine war.
Noch im Monat seiner Wahl zum Bischof von Münster, im Juni 1911, wurde Hartmann die EhrendoktorWPwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-UniversitätWP, Münster, verliehen.4 Hartmann war Ehrenmitglied der katholischen StudentenverbindungenWP Germania MünsterWP und Arminia BonnWP im KVWP.
Einzelnachweise
- 1 Totenzettel für Felix Kardinal von Hartmann auf www.rhein-erft-geschichte.de, gesehen am 27. Juli 2016
- 2 Lenzenweger Joseph: Sancta Maria de Anima. Herder, Wien-Rom 1959, S. 159.
- 3 Generaloberst von Einem, Erinnerungen eines Soldaten, Verlag K.F. Koehler, Leipzig, 1933, S. 167
- 4 Liste der Ehrendoktoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (PDF; 461 kB).
Weblinks
- Felix von Hartmann auf www.catholic-hierarchy.org.
- www.koelner-dom.de
- Hermann Jakob Dingelstad
- Mehr über „Felix von Hartmann“ bei Deutsche Biographie.
- Mehr über „Felix von Hartmann“ bei Wikipedia.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Felix von Hartmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |