Sankt Nikolaus (Wolbeck): Unterschied zwischen den Versionen

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Zu Beginn des 13. Jahrhunderts unterwarf Bischof [[Ludolf von Holte]] die am Bach „Walbekke“ südöstlich von  Münster ansässige Sippe der {{Wpl|Münster-Meinhövel|Meinhövel}}. Er ließ ihre befestigten Besitzungen schleifen. An die Stelle der Meinhövel-Burg ließ er eine befestigte Landesburg setzen, um die herum sich im Anschluss der Wigbold und die um 1245 neu errichtete Pfarrei Wolbeck entwickelten.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts unterwarf Bischof [[Ludolf von Holte]] die am Bach "Walbekke" südöstlich von  Münster ansässige Sippe der [[Meinhövel]]. Er ließ ihre befestigten Besitzungen schleifen. An die Stelle der Meinhövel-Burg ließ er eine befestigte Landesburg setzen, um die herum sich im Anschluss der Wigbold und die um 1245 neu errichtete Pfarrei Wolbeck entwickelten.
 
 
Der Pfarrsprengel Sankt Nikolaus in Wolbeck wurde aus Teilen der Pfarreien [[Sankt Clemens]] in [[Hiltrup]] und Sankt Ludgerus in Albersloh gebildet.
 
Der Pfarrsprengel Sankt Nikolaus in Wolbeck wurde aus Teilen der Pfarreien [[Sankt Clemens]] in [[Hiltrup]] und Sankt Ludgerus in Albersloh gebildet.
  
 
Aus der Gründungszeit von Pfarrei und Kirche (um 1245) stammt der untere Teil des aus Sandstein-Bruchmauerwerk errichteten Turms der Kirche. Der übrige erste Kirchbau dürfte ein Holzbau gewesen sein. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde diese ursprüngliche Kirche durch eine gotische Hallenkirche mit einem hohen Satteldach und schmalen, schlanken Fenstern ersetzt. Im 17. Jahrhundert wurde der massive Sandstein-Unterbau des Turmes durch Aufstockungen aus Backstein erweitert. In dieser Zeit erhielt der Turm auch seinen barocken Turmhelm.
 
Aus der Gründungszeit von Pfarrei und Kirche (um 1245) stammt der untere Teil des aus Sandstein-Bruchmauerwerk errichteten Turms der Kirche. Der übrige erste Kirchbau dürfte ein Holzbau gewesen sein. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde diese ursprüngliche Kirche durch eine gotische Hallenkirche mit einem hohen Satteldach und schmalen, schlanken Fenstern ersetzt. Im 17. Jahrhundert wurde der massive Sandstein-Unterbau des Turmes durch Aufstockungen aus Backstein erweitert. In dieser Zeit erhielt der Turm auch seinen barocken Turmhelm.
  
Im 18. Jahrhundert erhielt die Sankt-Nikolaus-Kirche einen östlichen Kapellenanbau, in dem sich die Gruft der Grafen [[von Merveldt]] befindet. Als "Alte Sakristei" dient er heute als Gottesdienstraum für kleinen Gruppen.
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Im 18. Jahrhundert erhielt die Sankt-Nikolaus-Kirche einen östlichen Kapellenanbau, in dem sich die Gruft der Grafen [[von Merveldt]] befindet. Als „Alte Sakristei“ dient er heute als Gottesdienstraum für kleinen Gruppen.
  
 
==Ausstattung des Kircheninneren==
 
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Beim Betreten der Kirche wirkt der Innenraum seltsam disproportioniert: die Halle unter der straffen gotischen Einwölbung erscheint zu niedrig und die Säulen zu kurz geraten zu sein. Die vor allem im Frühjahr auftretenden Überschwemmungen der nahebei fließenden [[Angel]] haben das Kirchengebäude häufig unter Wasser gesetzt. Aus diesem Grunde sind wohl die Aufschüttungen um die Kirche und im Inneren vorgenommen worden, die das Höhenniveau des Bodens um ca. 1,50 Meter angehoben haben. Spuren dieser Veränderungen sind an den Sockeln der Säulen und an dem einen oder anderen „zu niedrig geratenen“ Türsturz erkennbar.
Beim Betreten der Kirche wirkt der Innenraum seltsam disproportioniert: die Halle unter der straffen gotischen Einwölbung erscheint zu niedrig und die Säulen zu kurz geraten zu sein. Die vor allem im Frühjahr auftretenden Überschwemmungen der nahebei fließenden [[Angel]] haben das Kirchengebäude häufig unter Wasser gesetzt. Aus diesem Grunde sind wohl die Aufschüttungen um die Kirche und im Inneren vorgenommen worden, die das Höhenniveau des Bodens um ca. 1,50 Meter angehoben haben. Spuren dieser Veränderungen sind an den Sockeln der Säulen und an dem einen oder anderen "zu niedrig geratenen" Türsturz erkennbar.
 
  
 
Der Chorraum wurde nachträglich erhöht. In seinem Zentrum steht ein barocker Hochaltar mit krönendem Gebälk und Figurenaufsatz, die auf schlanken Säulen ruhen. Die Pläne für diesen Altar stammen von [[Johann Conrad Schlaun]]. Dieser prächtige Hochaltar ist das Grabmonument des 1727 verstorbenen Grafen [[Goswin von Merveldt]], eines Großpriors der Malteser. In den Chorseiten finden sich Epitaphe aus Sandstein von Angehörigen der Drostenfamilie [[von Merveldt]], an erster Stelle der Epitaph des [[Droste|Drosten]] [[Dirk von Merveldt]] († 1564).
 
Der Chorraum wurde nachträglich erhöht. In seinem Zentrum steht ein barocker Hochaltar mit krönendem Gebälk und Figurenaufsatz, die auf schlanken Säulen ruhen. Die Pläne für diesen Altar stammen von [[Johann Conrad Schlaun]]. Dieser prächtige Hochaltar ist das Grabmonument des 1727 verstorbenen Grafen [[Goswin von Merveldt]], eines Großpriors der Malteser. In den Chorseiten finden sich Epitaphe aus Sandstein von Angehörigen der Drostenfamilie [[von Merveldt]], an erster Stelle der Epitaph des [[Droste|Drosten]] [[Dirk von Merveldt]] († 1564).
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==Literatur==
 
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* ''Hagemann, Karl; Münster - Stadt der Kirchen. 70 Gotteshäuser und ihre Gemeinden im Porträt; Münster : Aschendorff 1983; ISBN 3-402-05204-0''
 
* ''Hagemann, Karl; Münster - Stadt der Kirchen. 70 Gotteshäuser und ihre Gemeinden im Porträt; Münster : Aschendorff 1983; ISBN 3-402-05204-0''
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
 
[http://www.st-nikolaus-wolbeck.de  Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Wolbeck]
 
[http://www.st-nikolaus-wolbeck.de  Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Wolbeck]
  
  
 
[[Kategorie: Kirchengebäude]]
 
[[Kategorie: Kirchengebäude]]

Version vom 17. Februar 2024, 14:53 Uhr

Sankt Nikolaus ist der Patron der katholischen Kirchengemeinde und ihrer Pfarrkirche in Wolbeck. Die Pfarrkirche liegt in der Herrenstraße.

Geschichte

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts unterwarf Bischof Ludolf von Holte die am Bach „Walbekke“ südöstlich von Münster ansässige Sippe der MeinhövelWP. Er ließ ihre befestigten Besitzungen schleifen. An die Stelle der Meinhövel-Burg ließ er eine befestigte Landesburg setzen, um die herum sich im Anschluss der Wigbold und die um 1245 neu errichtete Pfarrei Wolbeck entwickelten. Der Pfarrsprengel Sankt Nikolaus in Wolbeck wurde aus Teilen der Pfarreien Sankt Clemens in Hiltrup und Sankt Ludgerus in Albersloh gebildet.

Aus der Gründungszeit von Pfarrei und Kirche (um 1245) stammt der untere Teil des aus Sandstein-Bruchmauerwerk errichteten Turms der Kirche. Der übrige erste Kirchbau dürfte ein Holzbau gewesen sein. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde diese ursprüngliche Kirche durch eine gotische Hallenkirche mit einem hohen Satteldach und schmalen, schlanken Fenstern ersetzt. Im 17. Jahrhundert wurde der massive Sandstein-Unterbau des Turmes durch Aufstockungen aus Backstein erweitert. In dieser Zeit erhielt der Turm auch seinen barocken Turmhelm.

Im 18. Jahrhundert erhielt die Sankt-Nikolaus-Kirche einen östlichen Kapellenanbau, in dem sich die Gruft der Grafen von Merveldt befindet. Als „Alte Sakristei“ dient er heute als Gottesdienstraum für kleinen Gruppen.

Ausstattung des Kircheninneren

Beim Betreten der Kirche wirkt der Innenraum seltsam disproportioniert: die Halle unter der straffen gotischen Einwölbung erscheint zu niedrig und die Säulen zu kurz geraten zu sein. Die vor allem im Frühjahr auftretenden Überschwemmungen der nahebei fließenden Angel haben das Kirchengebäude häufig unter Wasser gesetzt. Aus diesem Grunde sind wohl die Aufschüttungen um die Kirche und im Inneren vorgenommen worden, die das Höhenniveau des Bodens um ca. 1,50 Meter angehoben haben. Spuren dieser Veränderungen sind an den Sockeln der Säulen und an dem einen oder anderen „zu niedrig geratenen“ Türsturz erkennbar.

Der Chorraum wurde nachträglich erhöht. In seinem Zentrum steht ein barocker Hochaltar mit krönendem Gebälk und Figurenaufsatz, die auf schlanken Säulen ruhen. Die Pläne für diesen Altar stammen von Johann Conrad Schlaun. Dieser prächtige Hochaltar ist das Grabmonument des 1727 verstorbenen Grafen Goswin von Merveldt, eines Großpriors der Malteser. In den Chorseiten finden sich Epitaphe aus Sandstein von Angehörigen der Drostenfamilie von Merveldt, an erster Stelle der Epitaph des Drosten Dirk von Merveldt († 1564).

Die historische Ausstattung der Kirche mit Kunstwerken blieb erhalten, als nach dem II. Vatikanischen Konzil die Kirchenräume für die neuen liturgischen Bedürfnisse der Pfarrgemeinde neu geordnet und umgestaltet wurden.

Literatur

  • Hagemann, Karl; Münster - Stadt der Kirchen. 70 Gotteshäuser und ihre Gemeinden im Porträt; Münster : Aschendorff 1983; ISBN 3-402-05204-0

Weblinks

Kath. Pfarrgemeinde St. Nikolaus Wolbeck