Max von Landsberg-Velen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Max Graf von Landsberg-Velen''' (* [[17. Januar]] [[1847]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]; † [[31. Dezember]] [[1902]] in [[Velen]] bei [[Borken]]) war ein [[Provinz Westfalen|westfälischer]] [[Standesherr (Deutscher Bund)|Standesherr]] und preußischer Agrarpolitiker.
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'''Max Graf von Landsberg-Velen''' (* [[17. Januar]] [[1847]] in Münster; † [[31. Dezember]] [[1902]] in Velen) war ein westfälischer Standesherr und preußischer Agrarpolitiker.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Landsberg-Velen war Sohn des Standesherrn [[Friedrich von Landsberg-Velen und Gemen|Friedrich von Landsberg Velen]] und dessen Frau M. Sophie. Er selbst heiratete 1874 Maria von Vietinghoff genannt Schell.
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Landsberg-Velen war Sohn des Standesherrn [[Friedrich von Landsberg-Velen und Gemen]] und dessen Frau M. Sophie. Er selbst heiratete 1874 Maria von Vietinghoff genannt Schell.
  
Landsberg-Velen studierte [[Rechtswissenschaften]] in [[Bonn]] und [[Heidelberg]]. Im Jahr 1869 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er zum [[Doktor der Rechtswissenschaften|Dr. jur.]] Im Zusammenhang mit der Wiederbelebung des [[Malteserorden]]s durch seinen Vater in Deutschland, nahm er als Delgierter des Ordens am [[Deutsch-Französischer Krieg|deutsch-französischen Krieg]] teil. Dabei arbeitete er in verschiedenen Lazaretten unter anderem in [[Amiens]].
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Landsberg-Velen studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Heidelberg. Im Jahr 1869 promovierte er zum Dr. jur. Im Zusammenhang mit der Wiederbelebung des Malteserordens durch seinen Vater in Deutschland, nahm er als Delegierter des Ordens am Deutsch-Französischen Krieg teil. Dabei arbeitete er in verschiedenen Lazaretten unter anderem in Amiens.
  
Zwischen 1874 und 1878 vertrat er für die [[Zentrumspartei]] den Wahlkreis Borken-Recklinghausen im [[Reichstag (Deutsches Kaiserreich)|Reichstag]].<ref>Fritz Specht / Paul Schwabe: ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten''. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 134; vgl. auch: A. Phillips (Hg.): ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages''. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 85</ref> Außerdem war er Mitglied im westfälischen [[Provinziallandtag (Preußen)|Provinziallandtag]] und Provinzialausschuss und Provinzialrat. Er war außerdem Mitglied im [[Preußisches Herrenhaus|preußischen Herrenhaus]].
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Als Nachfolger seines Vaters vertrat er zwischen 1874 und 1878 für die [[Deutsche Zentrumspartei|Zentrumspartei]] den Wahlkreis Münster 3 (Borken-Recklinghausen) im Reichstag [Anm. 1]. Außerdem war er Mitglied im [[Westfälischer Provinziallandtag|Westfälischen Provinziallandtag]] und Provinzialausschuss und Provinzialrat. Er war außerdem Mitglied im [[Preußisches Herrenhaus|preußischen Herrenhaus]].
  
Unter dem Einfluss seines Onkels [[Burghard Freiherr von Schorlemer-Alst|Burkhard von Schorlemer-Alst]] wandte sich Landsberg-Velen der landwirtschaftlichen Interessenvertretung unter anderem im Westfälischen Bauernverein zu. Daneben war er stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftlichen Hauptvereins für den [[Regierungsbezirk Münster]]. Dieser setzte sich vor allem für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik und Praxis ein. Als Nachfolger von Schorlemer-Alst wurde Landsberg-Velen Vorsitzender des Westfälischen Bauernvereins, der unter seiner Leitung weniger politisch war. Als Vorsitzender der [[Zentralmoorkommission]] war er maßgeblich an der Kultivierung von Moor- und Heideböden für die Landwirtschaft beteiligt. Landsberg-Velen setzte sich 1889 für die Gründung der [[Landwirtschaftskammer]] für Westfalen ein. In diesen ging der landwirtschaftliche Provinzialverein hervorgegangen aus den Zentralvereinen auf.
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Unter dem Einfluss seines Onkels [[Burghard von Schorlemer-Alst]] wandte sich Landsberg-Velen der landwirtschaftlichen Interessenvertretung unter anderem im [[Westfälischer Bauernverein|Westfälischen Bauernverein]] zu. Daneben war er stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftlichen Hauptvereins für den Regierungsbezirk Münster. Dieser setzte sich vor allem für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik und Praxis ein. Als Nachfolger von Schorlemer-Alst wurde Landsberg-Velen Vorsitzender des Westfälischen Bauernvereins, der unter seiner Leitung weniger politisch war. Als Vorsitzender der Zentralmoorkommission war er maßgeblich an der Kultivierung von Moor- und Heideböden für die Landwirtschaft beteiligt. Landsberg-Velen setzte sich 1889 für die Gründung der [[Landwirtschaftskammer]] für Westfalen ein.  
  
Verdienste erwarb sich Landsberg auch bei der Gründung der katholischen Arbeiterkolonie Maria Veen in Reken. Diese machte es sich zur Aufgabe zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung von Trinkern und „Arbeitsscheuen.Er war außerdem Mitglied des Landeseisenbahnrates, des Landesökonomierates und im Deutschen Landwirtschaftsrat.
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Landsberg-Velen war auch an der Gründung der katholischen Arbeiterkolonie Maria Veen in Reken beteiligt. Diese machte es sich zur Aufgabe zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung von "''Trinkern und Arbeitsscheuen''". Er war außerdem Mitglied des Landeseisenbahnrates, des Landesökonomierates und im Deutschen Landwirtschaftsrat.
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
<references />
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*[Anm. 1] : Fritz Specht / Paul Schwabe: ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten''. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 134; vgl. auch: A. Phillips (Hg.): ''Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages''. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 85
 
 
== Literatur ==
 
* {{NDB|13|511|511|Landsberg-Velen, Max Graf von|Manfred Wolf}}
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* {{ReichstagDB|133950646}}
 
 
  
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* [http://tinyurl.com/36nvd9y Manfred Wolf: ''Landsberg-Velen, Max Graf von'', In: ''Neue Deutsche Biographie'' (NDB), Band 13, Berlin :  Duncker & Humblot 1982, S. 511 (Digitalisat)]
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* [http://mdz12.bib-bvb.de/~db/bsb00003443/images/index.html?nativeno=210 Max von Lansberg-Velen in Hirth's Parlaments-Almanach; Bd. 10 (1874), S. 210]
  
 
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[[Kategorie:Geboren in Münster]]

Version vom 1. September 2010, 11:37 Uhr

Max Graf von Landsberg-Velen (* 17. Januar 1847 in Münster; † 31. Dezember 1902 in Velen) war ein westfälischer Standesherr und preußischer Agrarpolitiker.

Leben

Landsberg-Velen war Sohn des Standesherrn Friedrich von Landsberg-Velen und Gemen und dessen Frau M. Sophie. Er selbst heiratete 1874 Maria von Vietinghoff genannt Schell.

Landsberg-Velen studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Heidelberg. Im Jahr 1869 promovierte er zum Dr. jur. Im Zusammenhang mit der Wiederbelebung des Malteserordens durch seinen Vater in Deutschland, nahm er als Delegierter des Ordens am Deutsch-Französischen Krieg teil. Dabei arbeitete er in verschiedenen Lazaretten unter anderem in Amiens.

Als Nachfolger seines Vaters vertrat er zwischen 1874 und 1878 für die Zentrumspartei den Wahlkreis Münster 3 (Borken-Recklinghausen) im Reichstag [Anm. 1]. Außerdem war er Mitglied im Westfälischen Provinziallandtag und Provinzialausschuss und Provinzialrat. Er war außerdem Mitglied im preußischen Herrenhaus.

Unter dem Einfluss seines Onkels Burghard von Schorlemer-Alst wandte sich Landsberg-Velen der landwirtschaftlichen Interessenvertretung unter anderem im Westfälischen Bauernverein zu. Daneben war er stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftlichen Hauptvereins für den Regierungsbezirk Münster. Dieser setzte sich vor allem für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik und Praxis ein. Als Nachfolger von Schorlemer-Alst wurde Landsberg-Velen Vorsitzender des Westfälischen Bauernvereins, der unter seiner Leitung weniger politisch war. Als Vorsitzender der Zentralmoorkommission war er maßgeblich an der Kultivierung von Moor- und Heideböden für die Landwirtschaft beteiligt. Landsberg-Velen setzte sich 1889 für die Gründung der Landwirtschaftskammer für Westfalen ein.

Landsberg-Velen war auch an der Gründung der katholischen Arbeiterkolonie Maria Veen in Reken beteiligt. Diese machte es sich zur Aufgabe zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung von "Trinkern und Arbeitsscheuen". Er war außerdem Mitglied des Landeseisenbahnrates, des Landesökonomierates und im Deutschen Landwirtschaftsrat.

Einzelnachweise

  • [Anm. 1] : Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 134; vgl. auch: A. Phillips (Hg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 85

Weblinks

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