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'''Haus Amelsbüren''' ist das älteste (noch bestehende) Wohnhaus von [[Amelsbüren]]. Die ältesten Teile des Haupthauses stammen aus dem 16. Jh, die gut erhaltene [[Gräfte]]nanlage und das Haus stehen unter Denkmalschutz. Heute beherbergt es eine Hofgemeinschaft junger Familien.
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'''Haus Amelsbüren''' ist das älteste (noch bestehende) Wohnhaus von [[Amelsbüren]]. Die ältesten Teile des Haupthauses stammen aus dem 16. Jh, die gut erhaltene [[Gräfte]]nanlage und das Haus stehen unter Denkmalschutz. Heute beherbergt es eine Hofgemeinschaft junger Familien, es liegt an der Straße „[[Haus Amelsbüren (Straße)|Haus Amelsbüren]]“.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Haus Amelsbüren wurde [[1231]] zum ersten Mal urkundlich als Sitz der Familie von Amelsbüren, einem [[wikipedia:de:Ministeriale|Ministerialengeschlecht<sup>Wp.de</sup>]], erwähnt.
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Der Bauforscher beim [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)|LWL]] konnte einen Balken des Dachstuhles in das Jahr [[1533]] datieren.
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Man erweiterte das vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammende Haupthaus um den Nord- und den Südflügel um 1820 und [[1920]]. Der Schuppen stammt aus der Zeit um 1899, die Remise um 1930.
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'''Haus Amelsbüren''' wurde [[1231]] zum ersten Mal urkundlich als Sitz der Familie ''de Amelincburen'', einem bischöflichen {{Wpl|Ministeriale|Ministerialengeschlecht}}, erwähnt. Diese Familie gab [[Amelsbüren]] den Namen, sie starb im 14.&nbsp;Jahrhundert aus. Das Anwesen liegt in der Mitte des alten Kirchspiels [[Amelsbüren]].
  
 
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* Im 14 Jahrhundert die [[Erbmänner]]familien: die [[von Tilbeck]], dann die [[von Kerckerinck]],
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* Im 14.&nbsp;Jahrhundert die Familie [[von Tilbeck]], im 15.&nbsp;Jahrhundert die {{Wpl|Erbmänner|Erbmännerfamilie }} [[von Kerckerinck]],
* Ab [[1606]] [[von Akenschock,]] die [[1680]] an den Paderborner Domküster Matthias von der Recke verkaufte, dann die Familie [[von Landsberg]].
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* Ab [[1606]] durch Erbschaft [[von Akenschock,]] die das Anwesen [[1680]] für 20.000 Reichstaler an den Paderborner Domküster Matthias [[wikipedia:de:Recke (Adelsgeschlecht)|von der Recke<sup>Wp.de</sup>]] zu Steinfurt verkaufte, [[1793]] kam es dann durch Heirat an die Familie [[von Landsberg]]. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte auch ein Brauhaus zum Landgut.
* Seit [[1918]] war es das Jagdhaus der Familie Hoesch (Stahlwerke [[wikipedia:de:Hoesch AG|Hoesch AG<sup>Wp.de</sup>]]) und des Kommerzienrates Dr. [[wikipedia:de:Friedrich Springorum|Friedrich Springorum<sup>Wp.de</sup>]], der das Haus erheblich erweitern und aufstocken ließ. [[1938]] erwarb es die Familie Kajüter (s. [[Herbert-Kajüter-Stiftung]]).
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* Seit [[1918]] gehörte es der [[wikipedia:de:Hoesch AG|Hoesch AG<sup>Wp.de</sup>]]), deren Generaldirektor Dr. [[wikipedia:de:Friedrich Springorum|Friedrich Springorum<sup>Wp.de</sup>]] ließ das Haus erheblich erweitern und zum Jagdschloss umbauen. [[1938]] erwarb es die Münsteraner Familie Kajüter (Haus Nevinghoff, s. auch [[Herbert-Kajüter-Stiftung]]).
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* Die Stadt Münster kaufte [[1998]] das Haus Amelsbüren. [[2007]] erwarb es eine private Bietergemeinschaft. Die aus Familien mit Kindern bestehende Hofgemeinschaft veranlasste in Eigenregie Renovierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen. Durch den Umbau der Gebäude zu Wohnzwecken [[2008]] bis [[2010]] entstanden sechs Wohneinheiten.
  
Die Stadt Münster kaufte [[1998]] das Haus Amelsbüren. [[2007]] erwerb es eine private Bietergemeinschaft. Die aus Familien mit Kindern bestehende Hofgemeinschaft veranlasste in Eigenregie Renovierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen.
 
 
== Das Haus ==
 
== Das Haus ==
Die Anlage steht auf 4, 1 Hektar eigenem Land.
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Haus Amelsbüren liegt im Nordwesten des Ortes [[Amelsbüren]] nahe dem [[Emmerbach]] und dem [[Dortmund-Ems-Kanal]].
  
Peter Barthold, Bauforscher beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, konnte einen Balken des Dachstuhles in das Jahr [[1533]] datieren.
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Die Anlage steht auf 4, 1 Hektar eigenem Land. Das große Haupthaus weist Dreiecksgiebel auf, die niedriegeren Anbauten bilden mit ihm einen T-förmigen Grundriss, ihre Dächer sind mit kleinen Krüppelwalmen abgeschlossen, der nördliche Anbau endet mit einer halbrunden, bedachten Terrasse. Alle Gabäude sind aus Backstein gefertigt, die Dreiecksgiebel und einige Wände weisen Fachwerk auf. Heute enthält das Haus sechs Wohneinheiten. Zu der Anlage gehören noch eine [[wikipedia:de:Remise|Remise<sup>Wp.de</sup>]] und ein Schuppen.
  
Man erweiterte der vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammende Haupthaus um den Nord- und den Südflügel um 1820 und [[1920]]. Der Schuppen stammt aus der Zeit um 1899, die Remise um 1930.  
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== Quelle ==
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* Werner Dobelmann, ''Amelsbürener Chronik''; Karl G. Müller KG, Hiltrup 1974 S.20f
  
Durch den Umbau der Gebäude zu Wohnzwecken [[2008]] bis [[2010]] entstanden sechs Wohneinheiten.
 
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.westfalen-adelssitze.de/Burgen_Schloesser_Herrenhaeuser/Amelsbueren/Index-b.htm ''Haus Amelsbüren'' in: Burgen, Schlösser und Herrensitze in Westfalen] Seite mit Photos des Hauses und der Anlage.
 
* [http://www.westfalen-adelssitze.de/Burgen_Schloesser_Herrenhaeuser/Amelsbueren/Index-b.htm ''Haus Amelsbüren'' in: Burgen, Schlösser und Herrensitze in Westfalen] Seite mit Photos des Hauses und der Anlage.
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* [http://www.haus-amelsbueren.de/ Webpräsenz der Hofgemeinschaft „Haus Amelsbüren“] Die Startseite zeigt das Wappen derer von Amelsbüren.
 
* [http://www.haus-amelsbueren.de/ Webpräsenz der Hofgemeinschaft „Haus Amelsbüren“] Die Startseite zeigt das Wappen derer von Amelsbüren.
  
[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Gebäude]][[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]

Aktuelle Version vom 3. März 2024, 23:26 Uhr

Haus Amelsbüren ist das älteste (noch bestehende) Wohnhaus von Amelsbüren. Die ältesten Teile des Haupthauses stammen aus dem 16. Jh, die gut erhaltene Gräftenanlage und das Haus stehen unter Denkmalschutz. Heute beherbergt es eine Hofgemeinschaft junger Familien, es liegt an der Straße „Haus Amelsbüren“.

Geschichte

Gebäude

Der Bauforscher beim LWL konnte einen Balken des Dachstuhles in das Jahr 1533 datieren.

Man erweiterte das vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammende Haupthaus um den Nord- und den Südflügel um 1820 und 1920. Der Schuppen stammt aus der Zeit um 1899, die Remise um 1930.

Eigentümer und Nutzung

Haus Amelsbüren wurde 1231 zum ersten Mal urkundlich als Sitz der Familie de Amelincburen, einem bischöflichen MinisterialengeschlechtWP, erwähnt. Diese Familie gab Amelsbüren den Namen, sie starb im 14. Jahrhundert aus. Das Anwesen liegt in der Mitte des alten Kirchspiels Amelsbüren.

Die weiteren Besitzer waren:

  • Im 14. Jahrhundert die Familie von Tilbeck, im 15. Jahrhundert die Erbmännerfamilie WP von Kerckerinck,
  • Ab 1606 durch Erbschaft von Akenschock, die das Anwesen 1680 für 20.000 Reichstaler an den Paderborner Domküster Matthias von der ReckeWp.de zu Steinfurt verkaufte, 1793 kam es dann durch Heirat an die Familie von Landsberg. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte auch ein Brauhaus zum Landgut.
  • Seit 1918 gehörte es der Hoesch AGWp.de), deren Generaldirektor Dr. Friedrich SpringorumWp.de ließ das Haus erheblich erweitern und zum Jagdschloss umbauen. 1938 erwarb es die Münsteraner Familie Kajüter (Haus Nevinghoff, s. auch Herbert-Kajüter-Stiftung).
  • Die Stadt Münster kaufte 1998 das Haus Amelsbüren. 2007 erwarb es eine private Bietergemeinschaft. Die aus Familien mit Kindern bestehende Hofgemeinschaft veranlasste in Eigenregie Renovierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen. Durch den Umbau der Gebäude zu Wohnzwecken 2008 bis 2010 entstanden sechs Wohneinheiten.

Das Haus

Haus Amelsbüren liegt im Nordwesten des Ortes Amelsbüren nahe dem Emmerbach und dem Dortmund-Ems-Kanal.

Die Anlage steht auf 4, 1 Hektar eigenem Land. Das große Haupthaus weist Dreiecksgiebel auf, die niedriegeren Anbauten bilden mit ihm einen T-förmigen Grundriss, ihre Dächer sind mit kleinen Krüppelwalmen abgeschlossen, der nördliche Anbau endet mit einer halbrunden, bedachten Terrasse. Alle Gabäude sind aus Backstein gefertigt, die Dreiecksgiebel und einige Wände weisen Fachwerk auf. Heute enthält das Haus sechs Wohneinheiten. Zu der Anlage gehören noch eine RemiseWp.de und ein Schuppen.

Quelle

  • Werner Dobelmann, Amelsbürener Chronik; Karl G. Müller KG, Hiltrup 1974 S.20f

Weblinks