1945
Aus MünsterWiki
Ereignisse des Jahres 1945
- 24. Januar : Die Gestapoleitstelle Münster gibt den Befehl aus, mit besonderer Härte gegen vorgebliche "Verfehlungen" von Zwangsarbeitern vorzugehen.
- 9. Februar : Bei einem Luftangriff wird u. a. die Herz-Jesu-Kirche an der Wolbecker Straße zerstört.
- 25. März : Beim letzten Luftangriff gegen Münster im Zweiten Weltkrieg werden der Dom und das bis dahin verschonte Schloss getroffen. Beide Gebäude brennen aus.
- 29. März : Sechzehn Zwangsarbeiter und eine Zwangsarbeiterin, die in der Nacht zuvor aus dem "Russenlager Maikotten" ins Polizeigefängnis gebracht worden sind, werden von fünf Gestapobeamten erschossen. Ihre Papiere werden vernichtet und die Leichen in einem Bombentrichter verscharrt.
- 2. April : Britische und amerikanische Militärs melden gegen 18:00 Uhr: Die Stadt Münster ist besetzt. Für Münster ist der Zweite Weltkrieg beendet. Über 60 Prozent der Häuser der Stadt sind zerstört, in der nah Schätzungen nur noch rund 27.000 Menschen leben.
- 5. April : Die unterbrochene Stromversorgung in der zum Trümmerfeld gewordenen Stadt wird notdürftig wieder hergestellt.
- 15. April : : Die britische Militärverwaltung setzt Fritz-Carl Peus als Oberbürgermeister ein.
- 18. Mai : In einem Aufsatz mit dem Titel "Glaubt nicht dem Bischof Galen" in der deutsch-jüdischen New Yorker Zeitung Aufbau greift Thomas Mann den Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen scharf an: Der "unbelehrbare Geistliche" (Mann) hatte in einem interview die Alliierten als Feinde bezeichnet und Angst vor einem deutschen Kommunismus geäußert.
- 2. Juni : Die britische Miltärregierung ernennt Bernhard Salzmann zum Landeshauptmann von Westfalen und damit zum Chef der aufzubauenden Provinzialverwaltung Westfalens in Münster.
- 6. Juni : 28 Mitglieder der Kolpingsfamilie halten ihre erste Mitgliederversammlung nach dem Krieg ab.
- 15. Juni : Fritz-Carl Peus wird von Karl Zuhorn als Oberbürgermeister abgelöst.
- 1. Juli : Nach dem Ende des Krieges werden erstmals die Postschalter wieder geöffnet.
- 2. Juli : Die "Zentrale Polizeischule für die Britische Zone" beginnt in Hiltrup mit der Ausbildung von Polizeibeamten des höheren Dienstes. Aus ihr geht später die Polizei-Führungsakademie (heute: Deutsche Hochschule der Polizei) hervor.
- 5. Juli : Rudolf Amelunxen wird von der britischen Militärverwaltung "kommissarisch" zum Oberpräsidenten von Westfalen bestimmt.
- 20. Juli : Ein stark beschädigter Eisenkorb der "Wiedertäufer-Käfige" wird aus einem Bombentrichter auf dem Kirchplatz von St. Lamberti geborgen.
- 12. August : In Münster beginnt die Repatriierung sowjetischer Zwangsarbeiter.
- 15. Oktober : In der teilzerstörten Stadthalle findet ein erster Parteitag der münsterischen "Christlich Demokratischen Partei" statt, die sich wenig später in Christlich Demokratische Union umbenennt.
- Ende Oktober : Das Stadttheater nimmt den Spielbetrieb wieder auf.
- 2. / 3. November : Die Universität wird als "Westfälische Landesuniversität² wiedereröffnet.
- 23. Dezember : Münsters Bischof Clemens August Graf von Galen wird von Papst Pius XII. in das Kardinalskollegium berufen.
Geboren
- 1. Januar (in Vál, Kom, Fejér, Ungarn) : Zoltán Varga, ungarischer Fußballspieler, 1981 Trainer des SC Preußen Münster († 2010)
- 1. Februar (in Frankfurt am Main) : Gerhard Welz, Fußballtorwart des SC Preu0en Münster (1975 bis 1977)
- 21. Februar (in Burgen, Kanton Schwyz) : Giancarlo Collet, schweizerischer katholischer Theologe, Hochschullehrer der WWU
- 13. Juli (in Höxter) : Wolf-Michael Catenhusen, SPD-Politiker, Bundestagsabgeordneter
- 15. Juli (in Augsburg) : Jürgen Möllemann, FDP-Politiker und ehemaliger Bundesminister († 2003)
- 6. Oktober (in Osnabrück) : Marie-Luise Recker, Historikerin, Hochschullehrerin der WWU
- 21. November : (in Melle) : Karl-Dieter Möller, in Münster aufgewachsener Fernsehjournalist
- 6. Dezember : (in Brilon) : Elisabeth Zöller, Kinder- und Jugendbuchautorin
Gestorben
- 16. / 17. Februar : (im KZ Dachau) : Friedrich Reck-Malleczewen, Schriftsteller, Verfasser des Täufer-Romans Bockelson. Geschichte eines Massenwahns (* 1884)
- 11. April (in Hessisch Oldendorf, Ortsteil Zersen; durch Suizid) : Alfred Meyer, nationalsozialistischer Gauleiter von Westfalen-Nord (* 1891)
- 29. Mai (in New York City) : Werner Friedrich Bruck, Ökonom und Agrarwissenschaftler, Hochschullehrer der WWU (* 1880)
- 25. Juli (in Paris) : Kurt Gerstein, Hygienefachmann der Waffen-SS, Augenzeuge des Holocaust (* 1905)
- 12. August (in Krailling, Kreis Starnberg) : Karl Leisner, katholischer Priester, NS-Verfolgter und KZ-Häftling (* 1915)
- 26. August (in Münster) : Johannes Hielscher, Psychologe und Philosoph, Nationalsozialist, Hochschullehrer der WWU (*1871)