Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Seine Werke umfassen Balladen, Satiren, Oden, Dramen, Reiseberichte und seine revolutionär-pathetischen Gedichte des Sturm und Drang. Auch sehr bedeutend sind seine Übersetzungen von Homer und Ossian. | Seine Werke umfassen Balladen, Satiren, Oden, Dramen, Reiseberichte und seine revolutionär-pathetischen Gedichte des Sturm und Drang. Auch sehr bedeutend sind seine Übersetzungen von Homer und Ossian. | ||
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Friedrich Leopold wurde als zweiter Sohn des Grafen Christian Günther zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Christiane geb. Gräfin zu Castell-Remlingen geboren. Zusammen mit seinem Bruder Christian studierte er Rechtswissenschaften in Halle. Später wechselten die Brüder nach Göttingen, wo sie am 19. Dezember 1772 in den Dichterbund Göttinger Hain aufgenommen wurden. Gemeinsam unternahmen sie ausgedehnte Bildungsreisen durch Deutschland und die Schweiz. | Friedrich Leopold wurde als zweiter Sohn des Grafen Christian Günther zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Christiane geb. Gräfin zu Castell-Remlingen geboren. Zusammen mit seinem Bruder Christian studierte er Rechtswissenschaften in Halle. Später wechselten die Brüder nach Göttingen, wo sie am 19. Dezember 1772 in den Dichterbund Göttinger Hain aufgenommen wurden. Gemeinsam unternahmen sie ausgedehnte Bildungsreisen durch Deutschland und die Schweiz. | ||
− | Von 1777 bis 1780 war Friedrich Leopold Gesandter des Fürstbischofs von Lübeck in Kopenhagen. 1789 wurde er dänischer Gesandter in Berlin und von 1791 bis 1800 Präsident der fürstbischöflichen Kollegien in Eutin. In [[Münster]] fand Stolberg Anschluss an den [[Münsterscher Kreis|Münsterschen Kreis]] um die Fürstin [[Amalie von Gallitzin]] und [[Franz von Fürstenberg]]. Am 1. Februar 1800 traten er und seine Kinder - mit Ausnahme der Tochter Marie Agnes, Ehefrau des Grafen Ferdinand zu Stolberg-Wernigerode - in Münster zur katholischen Kirche über, womit er bei den Grafen zu Stolberg und im protestantischen Deutschland für sehr großes Aufsehen sorgte. | + | Von 1777 bis 1780 war Friedrich Leopold Gesandter des Fürstbischofs von Lübeck in Kopenhagen. 1789 wurde er dänischer Gesandter in Berlin und von 1791 bis 1800 Präsident der fürstbischöflichen Kollegien in Eutin. In [[Münster]] fand Stolberg Anschluss an den [[Münsterscher Kreis|Münsterschen Kreis]] um die Fürstin [[Amalie von Gallitzin]] und [[Franz von Fürstenberg]]. Am [[1. Februar]] [[1800]] traten er und seine Kinder - mit Ausnahme der Tochter Marie Agnes, Ehefrau des Grafen Ferdinand zu Stolberg-Wernigerode - in Münster zur katholischen Kirche über, womit er bei den Grafen zu Stolberg und im protestantischen Deutschland für sehr großes Aufsehen sorgte. |
=== Familie === | === Familie === |
Version vom 30. August 2007, 13:00 Uhr
Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg, geboren am 7. November 1750 in Bad Bramstedt, gestorben am 5. Dezember 1819 im Schloss Sondermühlen bei Osnabrück, war ein deutscher Dichter, Übersetzer und Jurist.
Seine Werke umfassen Balladen, Satiren, Oden, Dramen, Reiseberichte und seine revolutionär-pathetischen Gedichte des Sturm und Drang. Auch sehr bedeutend sind seine Übersetzungen von Homer und Ossian.
In seinem Tun wurde er zunächst von Goethe, später jedoch mehr von religiösen Gruppen um den Münsterschen Kreis, Matthias Claudius, Klopstock, Herder oder Friedrich Heinrich Jacobi beeinflusst. So schrieb er in den Jahren 1806 bis 1818 die 15bändige "Geschichte der Religion Jesu Christi".
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich Leopold wurde als zweiter Sohn des Grafen Christian Günther zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Christiane geb. Gräfin zu Castell-Remlingen geboren. Zusammen mit seinem Bruder Christian studierte er Rechtswissenschaften in Halle. Später wechselten die Brüder nach Göttingen, wo sie am 19. Dezember 1772 in den Dichterbund Göttinger Hain aufgenommen wurden. Gemeinsam unternahmen sie ausgedehnte Bildungsreisen durch Deutschland und die Schweiz.
Von 1777 bis 1780 war Friedrich Leopold Gesandter des Fürstbischofs von Lübeck in Kopenhagen. 1789 wurde er dänischer Gesandter in Berlin und von 1791 bis 1800 Präsident der fürstbischöflichen Kollegien in Eutin. In Münster fand Stolberg Anschluss an den Münsterschen Kreis um die Fürstin Amalie von Gallitzin und Franz von Fürstenberg. Am 1. Februar 1800 traten er und seine Kinder - mit Ausnahme der Tochter Marie Agnes, Ehefrau des Grafen Ferdinand zu Stolberg-Wernigerode - in Münster zur katholischen Kirche über, womit er bei den Grafen zu Stolberg und im protestantischen Deutschland für sehr großes Aufsehen sorgte.
Familie
Am 11. Juni 1782 heiratete er Henriette Eleonore Agnes, die Tochter des Adam Levon von Witzleben. Nach deren frühzeitigem Tod am 15. November 1788 vermählte er sich am 15. Februar 1790 mit Gräfin Sophie Charlotte Eleonore von Redern.
Kinder aus diesen beiden Ehen:
- 1. Ehe:
- Graf Christian Ernst (1783-1846)
- Gräfin Marie Agnes zu Stolberg-Wernigerode (1785-1848)
- Graf Andreas Otto Henning (1786-1863)
- Freiin Henriette Luise von Hardenberg (1788-1868)
- 2. Ehe:
- Gräfin Julie Agnes Emilie von Korff-Schmising-Kerßenbrock (1790-1836)
- Gräfin Sibylle Johanna Amalie (*/+ 1792)
- Gräfin Johann Franz Leo (1793-1794)
- Graf Franz Bernhard Leo (*/+ 1795)
- Graf Christian Franz Leo (1796-1815)
- Graf Johann Peter Cajus (1797-1874)
- Graf Alfred Ferdinand (1800-1834)
- Graf Franz Bernhard (1802-1815)
- Graf Bernhard Joseph (1803-1859)
- Graf Joseph Theodor (1804-1859)
- Gräfin Maria Theresia Amalie von Robiano-Borsbeck (1805-1843)
- Gräfin Marie Amalie Pauline Clementine von Robiano-Borsbeck (1807-1880)
- Freiin Marie Sophie Pauline von Ketteler (* 1810)
Werke
- Gedichte der Brüder Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, herausgegeben von Heinrich Christian Boie, Carlsruhe bey Christian Gottlieb Schmieder 1783.
- Timoleon (Tragödie, 1784)
- Die Insel (Novelle, 1788)
- Reisen in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sizilien in den Jahren 1791 und 1792 (Reisebericht, 1794)
- Übersetzungen: Ilias (1778), Plato (1796-1797), Aischylos (1802), Ossian (1806)
- Das Leben Alfreds des Grossen (1815)
- Geschichte der Religion Jesu Christi (1806-1818, 15 Bände + 2 Registerbände)
- Büchlein der Liebe (postum erschienen)
- Kurze Abfertigung der langen Schmähschrift des Herrn Hofraths Voß (postum erschienen. Seine Antwort auf ein Pamphlet von Johann Heinrich Voß)