Otto I. von Oldenburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Otto von Oldenburg setzte sich als Kandidat der welfischen Partei im deutschen Thronstreit zwischen Welfen und Staufern (1198–1208) in einer Doppelwahl des Domkapitels als Bischof von Münster durch, nachdem u.a. der mit der Untersuchung der Wahl beauftragte Abt Heribert II. von Werden sich für Otto entschieden hatte. Die üblichen politisch-bischöflichen Aktivitäten kennzeichnen dann die Amtszeit des Prälaten, der sich u.a. um die wirtschaftliche Stärkung der in seinem Bistum liegenden Stifte und Klöster bemühte. Im Jahr 1217 schloss Otto sich dem Fünften Kreuzzug (Kreuzzug von Damiette) nach Palästina an, wobei er mit dem Kreuzzugsheer des Königs Andreas II. von Ungarn und des Herzogs Leopold VI. von Österreich nach ''Outremer'', d. h. in die Levante gelangte. Spätestens Anfang November war der Bischof in Akkon, am 6. März 1218 soll er bei Caesarea gestorben sein. | Otto von Oldenburg setzte sich als Kandidat der welfischen Partei im deutschen Thronstreit zwischen Welfen und Staufern (1198–1208) in einer Doppelwahl des Domkapitels als Bischof von Münster durch, nachdem u.a. der mit der Untersuchung der Wahl beauftragte Abt Heribert II. von Werden sich für Otto entschieden hatte. Die üblichen politisch-bischöflichen Aktivitäten kennzeichnen dann die Amtszeit des Prälaten, der sich u.a. um die wirtschaftliche Stärkung der in seinem Bistum liegenden Stifte und Klöster bemühte. Im Jahr 1217 schloss Otto sich dem Fünften Kreuzzug (Kreuzzug von Damiette) nach Palästina an, wobei er mit dem Kreuzzugsheer des Königs Andreas II. von Ungarn und des Herzogs Leopold VI. von Österreich nach ''Outremer'', d. h. in die Levante gelangte. Spätestens Anfang November war der Bischof in Akkon, am 6. März 1218 soll er bei Caesarea gestorben sein. | ||
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Version vom 11. Februar 2024, 13:18 Uhr
Otto I. von Oldenburg († 6. März 1218 bei Caesarea Maritima (Palästina)) war Bischof von Münster von 1204 bis 1218.
Sein Vater war Heinrich I. von Oldenburg, der Graf von Wildeshausen-Bruchhausen.
Otto von Oldenburg setzte sich als Kandidat der welfischen Partei im deutschen Thronstreit zwischen Welfen und Staufern (1198–1208) in einer Doppelwahl des Domkapitels als Bischof von Münster durch, nachdem u.a. der mit der Untersuchung der Wahl beauftragte Abt Heribert II. von Werden sich für Otto entschieden hatte. Die üblichen politisch-bischöflichen Aktivitäten kennzeichnen dann die Amtszeit des Prälaten, der sich u.a. um die wirtschaftliche Stärkung der in seinem Bistum liegenden Stifte und Klöster bemühte. Im Jahr 1217 schloss Otto sich dem Fünften Kreuzzug (Kreuzzug von Damiette) nach Palästina an, wobei er mit dem Kreuzzugsheer des Königs Andreas II. von Ungarn und des Herzogs Leopold VI. von Österreich nach Outremer, d. h. in die Levante gelangte. Spätestens Anfang November war der Bischof in Akkon, am 6. März 1218 soll er bei Caesarea gestorben sein.
Nach dem welfisch-deutschen Thronstreit, nach der allgemeinen Anerkennung König Vierten LaterankonzilWP Papst Innozenz’ III. im November 1215 war die Gefangennahme Bischof Ottos ein Grund dafür, dass der gebannte Kaiser Otto IV. nicht rekonziliert wurde. Auch für die Bürger von Münster und die bischöflichen Ministerialen hatte die Gefangennahme des Bischofs Folgen: sie wurden exkommuniziert, die Stadt Münster mit dem Interdikt, d. h. dem Verbot jeder gottesdienstlichen Handlung in der Stadt, belegt.
Literatur
- Ribbeck, Otto I., in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 24 (1887), S. 706-707
- Michael Buhlmann: Die erste Belagerung Kaiserswerths (1215). König Friedrich II. und Kaiser Otto IV. im Kampf um den Niederrhein, Essen 2003
- Alois Schröer: Die Bischöfe von Münster. Biogramme der Weihbischöfe und Generalvikare (= Das Bistum Münster, Bd.1), Münster 1993
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Otto I. von Oldenburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |