Historienspiel 1648: Unterschied zwischen den Versionen

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==Anmerkungen und Quellenangaben==
 
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*[Anm. 1]: [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=741&url_tabelle=tab_quelle Vertragstext des IPM im Internetportal "Westfälische Geschichte" des LWL]
 
*[Anm. 1]: [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=741&url_tabelle=tab_quelle Vertragstext des IPM im Internetportal "Westfälische Geschichte" des LWL]
*[Anm. 2]: [http://www.pax-westphalica.de/ipmipo/index.html Der lateinische Texte in den Acta Pacis Westphalicae]
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*[Anm. 2]: [http://www.pax-westphalica.de/ipmipo/index.html Der lateinische Text in den Acta Pacis Westphalicae]
  
 
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[[Kategorie:Geschichte (17. Jh.)]]
 
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[[Kategorie:Westfälischer Friedenskongress]]
 
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Version vom 28. Oktober 2012, 19:10 Uhr

Das Historienspiel 1648 ist eine Veranstaltung im Innenhof des Rathauses, die jährlich seit 1998 am 25. Oktober vom Stadtheimatbund abgehalten wird. Sie soll an die Verkündung des Abschlusses des Westfälischen Friedens an eben diesem Tag im Jahre 1648 erinnern und zugleich das friedliche Miteinander von Völkern, Nationen, Staaten und Religionen im Sinne der damals geprägten Parole "PAX OPTIMA RERUM", d. h. "Der Friede ist das Beste von Allem", anmahnen.

Historischer Hintergrund

Der Friedensreiter von Münster, ein Postreiter überbringt die Nachricht vom Westfälischen Frieden 1648. Exponat im Deutschen Museum München (Verkehrszentrum, Halle I)

Am 24. Oktober 1648 wurde die beiden sich ergänzenden Friedensverträge, die in den nach den Unterhandlungsparteien getrennten Tagungsorten Münster und Osnabrück ausgehandelt worden waren, gemeinsam in der Ratskammer, dem heutigen Friedenssaal des Münsterschen Rathauses unterzeichnet. Es handelte sich dabei um den Münsterschen Friedensvertrag zwischen Kaiser Ferdinand III. und Reich einerseits und Frankreich andererseits (Instrumentum Pacis Monasteriensis, IPM) und dem zwischen Kaiser und Reich auf der einen und Schweden auf der anderen Seite abgeschlossenen Osnabrücker Friedensvertrag (Instrumentum Pacis Osnabrugensis, IPO).. Der § 98 des Vertragswerks sah vor, dass am Tag nach der Unterzeichnung der Frieden in Stadt und Land öffentlich und feierlich verkündet werden sollte:

Sobald aber der Friedensschluß von den Herren Bevollmächtigten und Gesandten unterschrieben und gesiegelt ist, sollen alle Feindseligkeiten aufhören und alles, worüber man übereingekommen ist, von beiden Seiten sogleich vollzogen werden.

Damit dieses aber um so besser und schneller vonstatten geht, soll am Tage nach der Unterschrift der Friede auf übliche feierliche Art und Weise in den Straßen der Städte Münster und Osnabrück öffentlich verkündet werden. Sobald die Nachricht eingetroffen ist, daß der Vertrag an beiden Orten unterschrieben wurde, und unmittelbar nach vollzogener öffentlicher Bekanntmachung sollen Eilboten zu den Befehlshabern entsandt werden, die sich mit bereitgestellten Pferden sogleich auf den Weg machen sollen, um den Feldherrn anzuzeigen, daß der Friede geschlossen sei, damit diese dafür sorgen, daß der Friede und der Waffenstillstand (pax et cessatio hostilitatum) den einzelnen Heeren bekanntgemacht und sämtlichen Offizieren und Beamten sowie den Befehlshabern der Festungen der Befehl erteilt wird, alle Feindseligkeiten einzustellen, so daß, wenn nach der vorerwähnten öffentlichen Bekanntmachung irgendetwas versucht oder verändert werden sollte, dies sogleich beseitigt und in den früheren Zustand zurückversetzt werden kann (reparari et in pristinum statum restitui debeat). [Anm. 1]

Der genannte § 98 Heißt im lateinischen Original:

Simulatque vero instrumentum pacis a dominis plenipotentiariis et legatis subscriptum et signatum fuerit, cesset omnis hostilitas, et quae supra conventa sunt, utrinque e vestigio executioni mandentur, utque id melius et citius adimpleatur, sequenti post subscriptionem die publicatio pacis fiat more solenni et solito per compita civitatum Monasteriensis et Osnabrugensis, post acceptum tamen nuncium, quod subscriptio tractatus facta fuerit in utroque loco, statimque post publicationem factam diversi mittantur cursores ad duces exercituum, qui citatis equis simul iter conficiant, dictis ducibus significent conclusam esse pacem curentque, ut conventa inter ipsos duces die pax et cessatio hostilitatum in singulis exercitibus denuo publicetur omnibusque et singulis belli ministris et civitatum aut fortalitiorum gubernatoribus imperetur, ut ab omni hostilitatum genere imposterum abstineant, ita ut, si quid post dictam publicationem attentatum aut via facti mutatum fuerit, id quamprimum reparari et in pristinum statum restitui debeat. [Anm. 2]

Diese öffentliche Bekanntmachung und die Aussendung der Eilboten, den sogenannten "Friedensreitern" geschah, wie vorgesehen am 25. Oktober 1648.

Ablauf des Historienspiels

In Erinnerung an diesen für die Stadtgeschichte Münsters wie für die europäische Geschichte bedeutsamen Tag veranstaltet der Stadtheimatbund mit einigen seiner Mitgliedsvereine seit dem Jubiläumsjahr 1998 alljährlich am 25. Oktober das Historienspiel Verkündung des Westfälischen Friedens und Entsendung der Friedensreiter. Schauplatz des Kostümspiels ist der Platz des Westfälischen Friedens rund um die Chillada-Skulptur Toleranz durch Dialog im Innenhof des Rathauses.

Das Spiel beginnt nach einem Glockenspiel vom Stadthausturm mit dem Zug der Akteure vom Domplatz her. In historischen Kostümen treten um Punkt 16:48 Uhr u. a. auf

  • eine arme, von den Kriegswirren gezeichnete und den Frieden herbeisehnende Frau mit Kind
  • der münsterische Bürgermeister Heinrich Herding
  • der Stadtkommandant Johann von Reumont
  • der päpstliche Gesandte Fabio Chigi, nachmals Papst Alexander VII.
  • der Stadtsekretär zu Pferd, der die Friedensbotschaft verkündet
  • mehrere Friedensreiter zu Pferd

Durchgeführt und begleitet, auch musikalisch begleitet, wird die Vorführung von der Bläservereinigung Albachten, von Schauspielern der Niederdeutschen Bühne, dem Stadtfanfarenkorps, dem Reit- und Fahrverein Roxel, der Renaissance-Volkstanzgruppe Davert-Schlunz und Fahnenschlägern der Schützenbruderschaft Lamberti-Hansa zu Münster.

Die Vorführung endet nach gut einer Stunde mit der Entsendung der "Friedensreiter", der Eilboten auf ihren Pferden, und dem Geläut der Glocken der Kirchen der Altstadt.

Anmerkungen und Quellenangaben