Günter Bergmann: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Nach dem Kriegsende 1945 kehrte Bergmann nach Hamburg zurück und arbeitete dort als wissenschaftlicher Assistent an der Universität , bevor er im Frühjahr 1948 an das [[Mathematisches Institut|Mathematische Institut]] der WWU nach Münster wechselte. In Münster ließ er 1951 seinen Nachnamen in ''Bergmann'' ändern. Neben seiner Arbeit an der Universität bereitete sich Bergmann auf eine Tätigkeit als Lehrer vor. In den Jahren 1950 und 1951 besuchte er einen Lehrgang zur Ausbildung als Realschullehrer an der Pädagogischen Akademie Emsdetten, hat aber nie an einer Realschule gearbeitet. Vielmehr bestand er 1952 die Staatsexamina für das Lehramt an Höheren Schulen in den Fächern Mathematik und Biologie und wurde 1954 nach der Referendarszeit als Studienassessor am [[Wilhelm-Hittorf-Gymnasium]] eingestellt und 1957 zum Studienrat befördert. | ||
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+ | Verhandlungen mit der Hamburger Universität - und ein gerichtliches Urteil wegen des ihm von den Nationalsozialisten zugefügten Unrechts - führten 1963 zur Erteilung der ''venia legendi'' auf Grund der dortigen Promotion zum Dr. habil von 1938. Nach der Umhabilitierung als Privatdozent von Hamburg nach Münster (1963) wurde Bergmann 1964 auf einen Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik an der neu gegründeten Pädagogischen Hochschule Hamm, die dann mit der Dortmunder Pädagogischen Hochschule zur PH Ruhr vereinigt wurde und in die Universität Dortmund aufging. 1967 wurde er auch außerplanmäßiger Professor an der WWU in Münster. 1975 wurde er emeritiert. | ||
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+ | Günter Bergmann ist am 17. Mai 1998 in Münster gestorben | ||
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Version vom 25. Juli 2012, 17:08 Uhr
Günter Bergmann (bis 1951: Günter Bullig) (* 29. Juli 1910 in Cottbus, † 17. Mai 1988 in Münster) war ein Mathematiker, Botaniker und Komponist und Hochschullehrer der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugendzeit und Ausbildung
Günter Bergmann wurde als Günter Bullig in Cottbus geboren. Er war das fünfte von sechs Kindern eines Arztes und Geburtshelfers. Die Mutter starb 1913, der Vater musste 1914 als Bataillonsarzt in den Ersten Weltkrieg ziehen. Die Erziehung der sechs Geschwister übernahm eine Wirtschafterin.
Bergmann studierte Mathematik, Botanik, Zoologie, Philosophie und Musikwissenschaften in Bonn, wo ihn vor allem die Vorlesungen Felix Hausdorffs beeinflussten. 1934 bestand er das "Doktorexamen" mit "Sehr gut" und wurde 1936 in Bonn zum Dr. phil. promoviert. Im gleichen Jahr wechselte Bergmann nach Hamburg, wurde bei der Deutschen Seewarte angestellt und im Mai 1938 erneut, dieses Mal zum Dr. rer. nat. habil., promoviert. Seit 1938 war er Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Mathematischen Seminar der Universität Hamburg. Er besucht in Breitenheerda-Tännich (bei Rudolstadt in Thüringen) einen Dozentenlehrgang, eine Dozentur an der Hamburger oder einer anderen Universität wurde aber vom NS-Dozentenbund wegen der "politischen Unzuverlässigkeit" Bergmanns abgelehnt.
Zweiter Weltkrieg
Einer ersten Einberufung zum Heeresdienst folgte die Entlassung wegen einer Herzkrankheit. Nach der Ablehnung der Dozentur meldete sich Bergmann 1940 freiwillig zum Militärdienst. Den Fronteinsatz beendete ein Gelbsuchterkrankung. Nach Aufenthalten im Feldlazarett, im Reservelazarett und bei einer Genesungskompanie wurde der Mathematiker Bergmann zur Artillerieschule und zum Ballistischen Büro nach Berlin abkommandiert, wo er ballistische Berechnungen auszuführen hatte. 1944 wurde er an die Invasionsfront in Nordfrankreich versetzt und war dort an der Schallaufklärung im Rahmen des V1-Einsatzes beteiligt. Im letzten Kriegsjahr wurde Bergmann zur Chemisch-Physikalischen Versuchsanstalt der Marine in Kiel und Eckernförde versetzt.
Lehrer und Hochschuldozent
Nach dem Kriegsende 1945 kehrte Bergmann nach Hamburg zurück und arbeitete dort als wissenschaftlicher Assistent an der Universität , bevor er im Frühjahr 1948 an das Mathematische Institut der WWU nach Münster wechselte. In Münster ließ er 1951 seinen Nachnamen in Bergmann ändern. Neben seiner Arbeit an der Universität bereitete sich Bergmann auf eine Tätigkeit als Lehrer vor. In den Jahren 1950 und 1951 besuchte er einen Lehrgang zur Ausbildung als Realschullehrer an der Pädagogischen Akademie Emsdetten, hat aber nie an einer Realschule gearbeitet. Vielmehr bestand er 1952 die Staatsexamina für das Lehramt an Höheren Schulen in den Fächern Mathematik und Biologie und wurde 1954 nach der Referendarszeit als Studienassessor am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium eingestellt und 1957 zum Studienrat befördert.
Verhandlungen mit der Hamburger Universität - und ein gerichtliches Urteil wegen des ihm von den Nationalsozialisten zugefügten Unrechts - führten 1963 zur Erteilung der venia legendi auf Grund der dortigen Promotion zum Dr. habil von 1938. Nach der Umhabilitierung als Privatdozent von Hamburg nach Münster (1963) wurde Bergmann 1964 auf einen Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik an der neu gegründeten Pädagogischen Hochschule Hamm, die dann mit der Dortmunder Pädagogischen Hochschule zur PH Ruhr vereinigt wurde und in die Universität Dortmund aufging. 1967 wurde er auch außerplanmäßiger Professor an der WWU in Münster. 1975 wurde er emeritiert.
Günter Bergmann ist am 17. Mai 1998 in Münster gestorben
Weblink
Literatur
- Hildegard Bergmann: Günter Bergmann : Künstler, Wissenschaft und Mensch 1910 - 1998 ; eine Biografie, Münster : Agenda-Verlag 2003 ((Neue Beiträge zur Musik in Westfalen ; 8) ISBN 3-89688-173-6.(Lebensbeschreibung Bergmann, verfasst von seiner Frau, mit zahlreichen Dokumenten und Bildern).