Harald Norpoth: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MünsterWiki
(neu angelegt als Übernahme aus de.wikipedia.org)
 
(überarbeitet / formatiert)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Harald Norpoth''' (* [[22. August]] [[1942]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Mittelstreckenlauf|Mittel-]] und [[Langstreckenlauf|Langstreckenläufer]], der für die Bundesrepublik startete.
+
'''Harald Norpoth''' (* [[22. August]] [[1942]] in Münster) ist ein ehemaliger deutscher Mittel- und Langstreckenläufer, der für die Bundesrepublik startete.
  
Der Laufstil des mit einer Körpergröße von 1,85 m und einem Gewicht von 60 kg extrem schlaksigen Athleten erinnerte an [[Emil Zátopek]]. Von [[Ernst van Aaken]] betreut, sorgte er beim [[5000-Meter-Lauf]] der [[Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik|Olympischen Spielen 1964]] in Tokio für eine Überraschung, als er die hohen Favoriten [[Michel Jazy]] und [[Ron Clarke]] hinter sich ließ und am Ende hinter [[Bob Schul]] die Silbermedaille in 13:49,6 min gewann.
+
Der Laufstil des mit einer Körpergröße von 1,85 m und einem Gewicht von 60 kg extrem schlaksigen Athleten erinnerte an Emil Zátopek. Von Ernst van Aaken betreut, sorgte er beim 5000-Meter-Lauf der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio für eine Überraschung, als er die hohen Favoriten Michel Jazy und Ron Clarke hinter sich ließ und am Ende hinter Bob Schul die Silbermedaille in 13:49,6 min gewann.
  
Bei den 1966 zum ersten Mal ausgetragenen [[Europäische Hallenspiele 1966|Europäischen Hallenspielen in Dortmund]] siegte Norpoth über [[3000-Meter-Lauf|3000 Meter]] und bei der [[Leichtathletik-Europameisterschaft 1966|Leichtathletik-Europameisterschaft 1966]] in Budapest gewann er Silber über 5000 Meter und Bronze über [[1500-Meter-Lauf|1500 Meter]]. Im [[2000-Meter-Lauf]] gelang ihm 1966 bei den 5. Internationalen Stadionspielen des TSV Hagen 1860 ein [[Leichtathletik-Weltrekorde|Weltrekord]]. 1968 war er an einem Weltrekord im 4-mal-880-Yards-[[Staffellauf]] beteiligt. Im 3000- und 5000-Meter-Lauf stellte er 1966 und 1967 Europarekorde auf. Bei den [[Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik|Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt]] wurde er Vierter über 1500 Meter in 3:42,5 min; über 5000 Meter erreichte er im Finale nicht das Ziel. Eine weitere Bronzemedaille errang er bei der [[Leichtathletik-Europameisterschaft 1971|EM 1971]] in Helsinki über 5000 Meter. Seinen letzten großen Auftritt hatte er bei den [[Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik|Olympischen Spielen 1972]] in München, bei denen er über 5000 Meter in 13:32,6 min auf den sechsten Platz kam.
+
Bei den 1966 zum ersten Mal ausgetragenen Europäischen Hallenspielen in Dortmund siegte Norpoth über 3000 Meter und bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 1966 in Budapest gewann er Silber über 5000 Meter und Bronze über 1500 Meter. Im 000-Meter-Lauf gelang ihm 1966 bei den 5. Internationalen Stadionspielen des TSV Hagen 1860 ein Weltrekord. 1968 war er an einem Weltrekord im 4-mal-880-Yards-Staffellauf beteiligt. Im 3000- und 5000-Meter-Lauf stellte er 1966 und 1967 Europarekorde auf. Bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko wurde er Vierter über 1500 Meter in 3:42,5 min; über 5000 Meter erreichte er im Finale nicht das Ziel. Eine weitere Bronzemedaille errang er bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 1971 in Helsinki über 5000 Meter. Seinen letzten großen Auftritt hatte er bei den Olympischen Spielen 1972 in München, bei denen er über 5000 Meter in 13:32,6 min auf den sechsten Platz kam.
  
In der Nähe seiner Heimatstadt [[Telgte]] bei Münster war er von 1971 bis 2002 Sportlehrer an der [[Sportschule der Bundeswehr]] in [[Warendorf]]. Er hatte zunächst [[Betriebswirtschaftslehre|Betriebswirtschaft]] studiert und als Versicherungsvertreter gearbeitet. Später begann er ein Studium an der [[Deutsche Sporthochschule Köln|Deutschen Sporthochschule Köln]], das er als Diplomsportlehrer abschloss (Diplomarbeit: ''Vergleichende Untersuchungen über das Verhalten von [[Herzfrequenz]] und Blutlaktat bei stufenförmigen Belastungen''). 2002 ging er in Rente. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Marlies zwei Kinder.
+
In der Nähe seiner Heimatstadt Telgte bei Münster war er von 1971 bis 2002 Sportlehrer an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Er hatte zunächst Betriebswirtschaft studiert und als Versicherungsvertreter gearbeitet. Später begann er ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln, das er als Diplomsportlehrer mit einer Diplomarbeit (''Vergleichende Untersuchungen über das Verhalten von Herzfrequenz und Blutlaktat bei stufenförmigen Belastungen'') abschloss. 2002 ging er in Rente. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Marlies zwei Kinder.
  
 
== Persönliche Bestzeiten ==
 
== Persönliche Bestzeiten ==
  
* [[800-Meter-Lauf|800 m]]: 1:49,3 min, 2. Oktober 1966, [[Herford]]
+
* 800 m: 1:49,3 min, 2. Oktober 1966, Herford
* [[1000-Meter-Lauf|1000 m]]: 2:17,3 min, 21. September 1966, [[Hannover]]
+
* 1000 m: 2:17,3 min, 21. September 1966, Hannover
* 1500 m: 3:39,7 min, 17. September 1966, [[Warschau]]
+
* 1500 m: 3:39,7 min, 17. September 1966, Warschau
* [[Meilenlauf|1 Meile]]: 3:57,2 min, 7. September 1971, [[Berlin]]
+
* 1 Meile: 3:57,2 min, 7. September 1971, Berlin
* 2000 m: 4:57,8 min, 10. September 1966, [[Hagen]] (ehemaliger Weltrekord)
+
* 2000 m: 4:57,8 min, 10. September 1966, Hagen in Westfalen (ehemaliger Weltrekord)
* 3000 m: 7:45,1 min, 6. Juni 1967, [[Münster (Westfalen)|Münster]] (ehemaliger Europarekord)
+
* 3000 m: 7:45,1 min, 6. Juni 1967, Münster (ehemaliger Europarekord)
* 5000 m: 13:20,49 min, 12. Juli 1972, [[München]] (ehemaliger gesamtdeutscher Rekord)
+
* 5000 m: 13:20,49 min, 12. Juli 1972, München (ehemaliger gesamtdeutscher Rekord)
  
 
== Weitere Rekorde (chronologisch) ==
 
== Weitere Rekorde (chronologisch) ==
  
Anmerkung: Die Deutschen Rekorde galten für den [[Deutscher Leichtathletik-Verband|Deutschen Leichtathletik-Verband]] der Bundesrepublik  
+
Anmerkung: Die Deutschen Rekorde galten für den Deutschen Leichtathletik-Verband der Bundesrepublik (DLV).
  
* 1500 m: 3:41,2 min, 20. September 1962, [[Warschau]], Deutscher Rekord
+
* 1500 m: 3:41,2 min, 20. September 1962, Warschau, Deutscher Rekord
* 5000 m: 13:48,4 min, 4. Juli 1964, [[Berlin]], Deutscher Rekord
+
* 5000 m: 13:48,4 min, 4. Juli 1964, Berlin, Deutscher Rekord
* 3000 m: 7:55,2 min, 5. Juli 1965, [[Karlsruhe]], Deutscher Rekord
+
* 3000 m: 7:55,2 min, 5. Juli 1965, Karlsruhe, Deutscher Rekord
 
* 5000 m: 13:42,8 min, 7. Juli 1965, Berlin, Deutscher Rekord
 
* 5000 m: 13:42,8 min, 7. Juli 1965, Berlin, Deutscher Rekord
* 5000 m: 13:24,8 min, 7. Juni 1966, [[Köln]], Europarekord
+
* 5000 m: 13:24,8 min, 7. Juni 1966, Köln, Europarekord
* 4-mal-880-Yards-Staffel: 7:14,6 min, 13. Juni 1968, [[Fulda]] ([[Bodo Tümmler]], [[Walter Adams (Leichtathlet)|Walter Adams]], Norpoth, [[Franz-Josef Kemper]]), Weltrekord
+
* 4-mal-880-Yards-Staffel: 7:14,6 min, 13. Juni 1968, Fulda (Bodo Tümmler, Walter Adams, Norpoth, [[Franz-Josef Kemper]]), Weltrekord
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
  
* ''[http://www.uli-sauer.de/laufen/stories/faz_harald_norpoth.htm Der Langläufer, der lieber Fußballprofi geworden wäre],'' Porträt von Steffen Haffner zum 60. Geburtstag in der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]],'' 22. August 2002
+
* ''[http://www.uli-sauer.de/laufen/stories/faz_harald_norpoth.htm Der Langläufer, der lieber Fußballprofi geworden wäre],'' Porträt von Steffen Haffner zum 60. Geburtstag in der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung,'' 22. August 2002
* ''[http://www.runnersworld.de/print/training/fussball_war_seine_leidenschaft_/harald_norpoth.84515.htm Fußball war seine Leidenschaft: Harald Norpoth],'' Porträt von [[Martin Grüning]] in ''[[Runner’s World]],'' 1. November 2005
+
* ''[http://www.runnersworld.de/print/training/fussball_war_seine_leidenschaft_/harald_norpoth.84515.htm Fußball war seine Leidenschaft: Harald Norpoth],'' Porträt von Martin Grüning in ''Runner’s World,'' 1. November 2005
  
  
Zeile 37: Zeile 37:
 
|
 
|
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Norpoth Harald Norpoth] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia]. Der Wikipediaartikel steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Harald_Norpoth&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Norpoth Harald Norpoth] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia]. Der Wikipediaartikel steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Harald_Norpoth&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
 +
 +
[[Kategorie:Sportler]]
 +
[[Kategorie:Leichtathlet]]
 +
[[Kategorie:Geboren in Münster]]

Version vom 1. Juli 2010, 11:28 Uhr

Harald Norpoth (* 22. August 1942 in Münster) ist ein ehemaliger deutscher Mittel- und Langstreckenläufer, der für die Bundesrepublik startete.

Der Laufstil des mit einer Körpergröße von 1,85 m und einem Gewicht von 60 kg extrem schlaksigen Athleten erinnerte an Emil Zátopek. Von Ernst van Aaken betreut, sorgte er beim 5000-Meter-Lauf der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokio für eine Überraschung, als er die hohen Favoriten Michel Jazy und Ron Clarke hinter sich ließ und am Ende hinter Bob Schul die Silbermedaille in 13:49,6 min gewann.

Bei den 1966 zum ersten Mal ausgetragenen Europäischen Hallenspielen in Dortmund siegte Norpoth über 3000 Meter und bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 1966 in Budapest gewann er Silber über 5000 Meter und Bronze über 1500 Meter. Im 000-Meter-Lauf gelang ihm 1966 bei den 5. Internationalen Stadionspielen des TSV Hagen 1860 ein Weltrekord. 1968 war er an einem Weltrekord im 4-mal-880-Yards-Staffellauf beteiligt. Im 3000- und 5000-Meter-Lauf stellte er 1966 und 1967 Europarekorde auf. Bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko wurde er Vierter über 1500 Meter in 3:42,5 min; über 5000 Meter erreichte er im Finale nicht das Ziel. Eine weitere Bronzemedaille errang er bei der Leichtathletik-Europameisterschaft 1971 in Helsinki über 5000 Meter. Seinen letzten großen Auftritt hatte er bei den Olympischen Spielen 1972 in München, bei denen er über 5000 Meter in 13:32,6 min auf den sechsten Platz kam.

In der Nähe seiner Heimatstadt Telgte bei Münster war er von 1971 bis 2002 Sportlehrer an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Er hatte zunächst Betriebswirtschaft studiert und als Versicherungsvertreter gearbeitet. Später begann er ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln, das er als Diplomsportlehrer mit einer Diplomarbeit (Vergleichende Untersuchungen über das Verhalten von Herzfrequenz und Blutlaktat bei stufenförmigen Belastungen) abschloss. 2002 ging er in Rente. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Marlies zwei Kinder.

Persönliche Bestzeiten

  • 800 m: 1:49,3 min, 2. Oktober 1966, Herford
  • 1000 m: 2:17,3 min, 21. September 1966, Hannover
  • 1500 m: 3:39,7 min, 17. September 1966, Warschau
  • 1 Meile: 3:57,2 min, 7. September 1971, Berlin
  • 2000 m: 4:57,8 min, 10. September 1966, Hagen in Westfalen (ehemaliger Weltrekord)
  • 3000 m: 7:45,1 min, 6. Juni 1967, Münster (ehemaliger Europarekord)
  • 5000 m: 13:20,49 min, 12. Juli 1972, München (ehemaliger gesamtdeutscher Rekord)

Weitere Rekorde (chronologisch)

Anmerkung: Die Deutschen Rekorde galten für den Deutschen Leichtathletik-Verband der Bundesrepublik (DLV).

  • 1500 m: 3:41,2 min, 20. September 1962, Warschau, Deutscher Rekord
  • 5000 m: 13:48,4 min, 4. Juli 1964, Berlin, Deutscher Rekord
  • 3000 m: 7:55,2 min, 5. Juli 1965, Karlsruhe, Deutscher Rekord
  • 5000 m: 13:42,8 min, 7. Juli 1965, Berlin, Deutscher Rekord
  • 5000 m: 13:24,8 min, 7. Juni 1966, Köln, Europarekord
  • 4-mal-880-Yards-Staffel: 7:14,6 min, 13. Juni 1968, Fulda (Bodo Tümmler, Walter Adams, Norpoth, Franz-Josef Kemper), Weltrekord

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Harald Norpoth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.