Albert Derichsweiler: Unterschied zwischen den Versionen
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1931 legte Albert Derichsweiler am Realgymnasium in Essen-Werden das Abitur ab und begann im Sommersemester 1931 ein Jurastudium an der Universität in Bonn, um sie väterliche Kanzlei übernehmen zu können. Der Vater hatte eine Anwaltskanzlei eröffnet, nachdem er wegen seiner Verbindungen zur [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] aus dem Staatsdienst entlassen worden war. Albert Derichsweiler war bereits 1929 dem "Nationalsozialistischen Schülerbund" beigetreten und seit 1930 NSDAP-Mitglied. | 1931 legte Albert Derichsweiler am Realgymnasium in Essen-Werden das Abitur ab und begann im Sommersemester 1931 ein Jurastudium an der Universität in Bonn, um sie väterliche Kanzlei übernehmen zu können. Der Vater hatte eine Anwaltskanzlei eröffnet, nachdem er wegen seiner Verbindungen zur [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] aus dem Staatsdienst entlassen worden war. Albert Derichsweiler war bereits 1929 dem "Nationalsozialistischen Schülerbund" beigetreten und seit 1930 NSDAP-Mitglied. | ||
− | ==NS-Studenten-Funktionär in Münster== | + | ==NS-Studenten-Funktionär und Korporationsstudent in Münster== |
− | Zum Wintersemester 1931/32 wechselte Derichsweiler von Bonn an die Westfälische Wilhelmsuniversität (WWU) nach Münster. | + | Zum Wintersemester 1931/32 wechselte Derichsweiler von Bonn an die Westfälische Wilhelmsuniversität (WWU) nach Münster. Dort trat er der [[K. D. St. V. Sauerlandia|Katholischen Deutschen Studentenverbindung Sauerlandia im CV]] bei und begann eine Karriere sowohl innerhalb der NSDAP als auch im Kreis der katholisch orientierten Korporiertenvereinigung. Die Rolle als "Doppelfunktionär" war nach beiden Seiten hin konfliktträchtig. |
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+ | Bereits im ersten Semester in der "Allgemeinen Studentischen Arbeitsgemeinschaft" (A. St. A. G.) aktiv, wurde er mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 "Hochschulgruppenführer" des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) an der WWU. Da dort seit 1927 keine allgemeine Studentenvertretung mehr existierte, lag im Aufbau einer solchen Vertretung die Chance, den NSDStB und die NSDAP bei den Studenten zu propagieren. Diesem Ziel diente auch die im Mai 1933 von der Deutschen Studentenschaft und dem NSDStB durchgeführte [[Bücherverbrennung 1933|Bücherverbrennung]], die Derichsweiler maßgeblich mitorganisierte und die er in Münster bei der Stadtkanzlei anmeldete. |
Version vom 12. August 2009, 19:48 Uhr
Albert Derichsweiler (* 6. Juli 1909 in Bad Niederbronn / Niederbronn-les-Bains (Elsass); † 6. Januar 1997 in München) war ein nationalsozialistischer Studentenführer an der Westfälischen Wilhelms-Universität, NS-Funktionär und später Politiker der Deutschen Partei und der FDP.
Kindheit und Jugend
Albert Derichsweiler wurde als Sohn des Rechtsanwalts und Notars Max Derichsweiler und seiner Frau Maria Derichsweiler im Elsass geboren. Seine Eltern zogen nach dem I. Weltkrieg mit ihm nach Konstanz, sein Vater, ein "Baltikumkämpfer" wurde 1921 Regierungsrat in Essen und Albert besuchte dort das Burggymnasium. Nachdem Derichsweilers Vater 1923 bei der Besetzung des Ruhrgebiets durch belgische und französische Truppen aus Essen ausgewiesen worden war, lebte die Familie bis 1925 in Heidelberg.
1931 legte Albert Derichsweiler am Realgymnasium in Essen-Werden das Abitur ab und begann im Sommersemester 1931 ein Jurastudium an der Universität in Bonn, um sie väterliche Kanzlei übernehmen zu können. Der Vater hatte eine Anwaltskanzlei eröffnet, nachdem er wegen seiner Verbindungen zur NSDAP aus dem Staatsdienst entlassen worden war. Albert Derichsweiler war bereits 1929 dem "Nationalsozialistischen Schülerbund" beigetreten und seit 1930 NSDAP-Mitglied.
NS-Studenten-Funktionär und Korporationsstudent in Münster
Zum Wintersemester 1931/32 wechselte Derichsweiler von Bonn an die Westfälische Wilhelmsuniversität (WWU) nach Münster. Dort trat er der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Sauerlandia im CV bei und begann eine Karriere sowohl innerhalb der NSDAP als auch im Kreis der katholisch orientierten Korporiertenvereinigung. Die Rolle als "Doppelfunktionär" war nach beiden Seiten hin konfliktträchtig.
Bereits im ersten Semester in der "Allgemeinen Studentischen Arbeitsgemeinschaft" (A. St. A. G.) aktiv, wurde er mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 "Hochschulgruppenführer" des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) an der WWU. Da dort seit 1927 keine allgemeine Studentenvertretung mehr existierte, lag im Aufbau einer solchen Vertretung die Chance, den NSDStB und die NSDAP bei den Studenten zu propagieren. Diesem Ziel diente auch die im Mai 1933 von der Deutschen Studentenschaft und dem NSDStB durchgeführte Bücherverbrennung, die Derichsweiler maßgeblich mitorganisierte und die er in Münster bei der Stadtkanzlei anmeldete.