Friedrich von Ribbentrop: Unterschied zwischen den Versionen

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* Helfritz, Hans: ''Geschichte der Preußischen Heeresverwaltung'', C. Heymann, Berlin 1938
 
* Helfritz, Hans: ''Geschichte der Preußischen Heeresverwaltung'', C. Heymann, Berlin 1938
 
* Kloosterhuis, Jürgen: ''Bauern, Bürger und Soldaten – Quellen zur Sozialisation des Militärsystems im preußischen Westfalen 1713-1802'', 2 Bände, Selbstverlag des NW Staatsarchivs, Münster 1992
 
* Kloosterhuis, Jürgen: ''Bauern, Bürger und Soldaten – Quellen zur Sozialisation des Militärsystems im preußischen Westfalen 1713-1802'', 2 Bände, Selbstverlag des NW Staatsarchivs, Münster 1992
* Poten, B.: ''[http://mdz10.bib-bvb.de/~db/bsb00008386/images/index.html?seite=400 Friedrich von Rippentrop], in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 28, Leipzig 1889, S. 398-402
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* Poten, B.: ''[http://www.deutsche-biographie.de/sfz26668.html Friedrich von Rippentrop], in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 28, Leipzig 1889, S. 398-402
  
  

Version vom 30. Januar 2013, 19:26 Uhr

Friedrich Wilhelm Christian Johann Ribbentrop, ab 1823 von Ribbentrop (* 6. Oktober 1768 auf Domäne Mariental, Landkreis Helmstedt, Niedersachsen; † 7. Februar 1841 in Potsdam), Wirklicher Geheimer Rat, Verwaltungsjurist, einflussreicher Militär und Reformer der preußischen Militärverwaltung, 1802 - 1805 Kommissar der "Spezialorganisationskommission", die das Fürstbistum Münster für Preußen in Besitz nahm, Generalintendant der preußischen Armee während der Befreiungskriege 1815 und ab 1835 Chefpräsident der königlich preußischen Ober-Rechnungskammer in Potsdam, Dr. iur. und Dr. phil. h.c.

Leben

Ribbentrop wurde am 6. Oktober 1768 auf der Klosterdomäne Mariental bei Helmstedt als Sohn eines herzoglich braunschweigischen Kammerrates geboren. Seine juristische Ausbildung an der Universität Helmstedt beendete er 1787. Er trat 1788 als Referendar bei der Kriegs- und Domänenkammer in Minden in den preußischen Staatsdienst. 1790 wurde er Assessor; 1793-1806 war er bei den Kammern in Minden, Hamm und Münster tätig als Kammer- und Domänenrat. 1798-1800 war Ribbentrop Mitglied des Feld-Kriegskommissariats bei der sogenannten Observationsarmee unter dem Oberbefehl des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig.

1801-1802 im Feld-Kriegskommissariat des Blücherschen Korps, das das Fürstbistum Münster in Besitz nahm. Aus dieser Zeit rührt eine enge Freundschaft zum Fürsten Blücher her. 1802-1805 als Mitglied der Organisationskommission im Bistum Münster stand er an der Spitze der Armenpflege der Stadtgemeinde und gründete Arbeitsschulen für die arme Jugend der Stadt.

1805-1806 war Ribbentrop Direktor des Feld-Kriegskommissariats bei Blüchers westfälischem Armeekorps, rettete nach der verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt die preußische Kriegskasse mit einem Bestand von 965.000 Talern über die Festung Magdeburg nach Königsberg in Ostpreußen. 1808 wird ein ständiges Generalkriegskommissariat unter der Leitung Ribbentrops errichtet, mit dem Ziel der nachhaltigen Reorganisation der militärischen Verwaltung; er trägt nun den Titel „Staatsrat“. Mit Beginn der Befreiungskriege 1813-1815 tritt er wieder dem Blücherschen Korps als Intendant bei. Sein erfolgreiches Wirken führt 1815 durch Kabinettsorder zur Berufung zum Generalintendanten der preußischen Armeen für die Dauer des Krieges. Nach der Besetzung von Paris 1815 übertrug Blücher die gesamte Verwaltung der besetzten französischen Landesteile auf Ribbentrop.

Eine wenig bekannte Tatsache ist, dass Ribbentrop der - von Napoléon Bonaparte aus Berlin 1806 entfernten und nach Paris überführten - Quadriga des Brandenburger Tores nachging, sie aufspürte und neben anderen Kunstschätzen nach Berlin zurückführte.

Nach dem Kriege kehrt Ribbentrop in das inzwischen zum Kriegsministerium umgewandelte Generalkriegskommissariat zurück, in dem er weitere 20 Jahre tätig sein wird. Durch die von ihm durchgesetzte Reform der Heeresverwaltung, die insbesondere die Schaffung ständiger Intendanturen bei den Armeekorps und Divisionen und die Einrichtung der Regimenter-Quartiermeister (Beamte) anstelle der rechnungsführenden Offiziere zum Inhalt hatte, schuf er Grundzüge der Militärverwaltung, die sich bis heute erhalten haben. 1835 scheidet Ribbentrop aus dem Kriegsministerium aus.

Er übernimmt als Chefpräsident die Leitung der Preußischen Ober-Rechnungskammer in Potsdam, unter Beibehaltung seiner Stellung als Generalintendant.

Ribbentrop war zwei Mal verheiratet und hatte dreizehn Kinder.

Er wurde am 6. Februar 1823 in Berlin in den preußischen erblichen Adelsstand erhoben und 1838 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft von Potsdam verliehen.

Mitgliedschaften

  • "Tugendbund" zu Königsberg von 1808
  • "Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin" von 1809
  • Christlich-Brandenburgische Tischgesellschaft 1817 bis 1917
  • Johannisloge „Friedrich zur Vaterlandsliebe“ von 1817

Werke

  • Verfassung des preußischen Cantonwesens, J.A. Müller, Minden, 1798
  • Feldmarschall Fürst Blücher v. Wahlstatt, Westfälischer Nationalkalender von 1806
  • Instruction für die Feld-Lazareth-Inspektoren, Königsberg, 1812
  • Sammlung von Vorschriften, Anweisungen und sonstigen Aufsätzen in Beziehung auf den Dienst der Militair-Oekonomie-Beamten der Königlich-Preußischen Armee, 13 Bände, Berlin, 1814-21
  • Archiv für die Verwaltung des Haushalts bei den europäischen Kriegsheeren, Berlin, 1818
  • Einige Nachrichten über das Lagern der Truppen unter Zelten für die Intendanturen der Königlich Preußischen Armee, Berlin 1823
  • Vorschriften über den Dienst der Krankenpflege im Felde, 2 Bände, Berlin 1832

Literatur

  • Blücher, G(ebhard) B.(Leberecht) v.: Kampagne-Journal der Jahre 1793 und 1794, Bearbeitet von Kriegsrath Ribbentrop und Adjutant Graf Golz, G. Decker, Berlin
  • J.D.: Braunschweigische Briefe aus Paris vom Jahre 1815, Braunschweigischen Anzeigen Nrn. 89, 102, 116, 130, 144, Beilagen Braunschweigisches Magazin Nrn. 7-11, 1896
  • Gelehrtes Berlin im Jahre 1825 mit einer Lebensbeschreibung des Friedrich v. Ribbentrop, Berlin 1826
  • Erlenmeyer, Dr. Albrecht: Die Gründung der St. Johannis-Loge Friedrich zur Vaterlandsliebe im Or.: zu Coblenz; Ein Beitrag zur Geschichte der rheinischen Freimaurerei, W. Büxenstein, Berlin 1901
  • Erlenmeyer, Dr. Albrecht: Friedrich Ribbentrop als Freimaurer, Selbstverlag, Bendorf/Rh., 1903
  • Unger, W. v.: Blücher, E.S. Mittler u. Sohn, Berlin 1907
  • Kallmorgen, Friedrich: Ein deutscher Mann – aus alten Briefen mitgeteilt, Tägliche Rundschau Nr. 10, 38. Jg. 1918
  • Helfritz, Hans: Geschichte der Preußischen Heeresverwaltung, C. Heymann, Berlin 1938
  • Kloosterhuis, Jürgen: Bauern, Bürger und Soldaten – Quellen zur Sozialisation des Militärsystems im preußischen Westfalen 1713-1802, 2 Bände, Selbstverlag des NW Staatsarchivs, Münster 1992
  • Poten, B.: Friedrich von Rippentrop, in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 28, Leipzig 1889, S. 398-402


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