Paul-Wulf-Weg: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Paul Wulf, * | + | Benannt nach '''{{Wpl|Paul Wulf}}''', (*[[1921]] - †[[1999]]). Er wuchs in einer Arbeiterfamilie in Münster auf. Ab [[1928]] wurde er aus wirtschaftlicher Not in Kinderheimen untergebracht. [[1932]] erfolgte die Verlegung in eine Anstalt für Geisteskranke. Seine Eltern stellten [[1937]] einen Entlassungsantrag; dem Antrag stimmte der Anstaltsleiter nur in Verbindung mit der Zwangssterilisation aufgrund „angeborenen Schwachsinns“ zu. Im Alter von 16 Jahren wurde Paul Wulf [[1938]] zwangssterilisiert und damit Opfer der {{Wpl|Nationalsozialismus|nationalsozialistischen}} „Erbgesundheitslehre“ und ihrer ärztlichen Vollstrecker im Landeskrankenhaus von Paderborn. Seit [[1949]] kämpfte '''Wulf''' um eine würdige Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus und eine Entschädigung für das Unrecht. Erst [[1979]] wurde ihm eine Erwerbsunfähigkeitsrente zugesprochen. |
| − | Geisteskranke. Seine Eltern stellten 1937 einen Entlassungsantrag; dem Antrag stimmte der Anstaltsleiter nur in Verbindung mit der Zwangssterilisation aufgrund „angeborenen Schwachsinns“ zu. Im Alter von 16 Jahren wurde Paul Wulf 1938 zwangssterilisiert und damit Opfer der nationalsozialistischen „Erbgesundheitslehre“ und ihrer ärztlichen Vollstrecker im Landeskrankenhaus von Paderborn. Seit 1949 kämpfte Wulf um eine würdige Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus und eine Entschädigung für das Unrecht. Erst 1979 wurde ihm eine Erwerbsunfähigkeitsrente zugesprochen. | ||
| − | Wulf initiierte zahlreiche Ausstellungen und Dokumentationen zum Thema Zwangsterilisationen und allgemein zum Nationalsozialismus. Für sein Engagement erhielt er 1991 das Bundesverdienstkreuz am Bande. | + | '''Wulf''' initiierte zahlreiche Ausstellungen und Dokumentationen zum Thema Zwangsterilisationen und allgemein zum Nationalsozialismus. Für sein Engagement erhielt er [[1991]] das {{Wpl|Bundesverdienstkreuz am Bande}}. |
| − | Paul Wulf starb am 3. Juli 1999 und wurde auf dem Zentralfriedhof bestattet. Am 03.07.2001 wurde ein Gedenkstein an seinem Grab enthüllt. | + | '''Paul Wulf''' starb am 3. Juli [[1999]] und wurde auf dem [[Zentralfriedhof]] bestattet. Am 03.07.[[2001]] wurde ein Gedenkstein an seinem Grab enthüllt. |
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| − | + | Die Bezirksvertretung Münster-Mitte hat in Ihrer Sitzung am 22.05.[[2012]] die Umbenennung vom „Jöttenweg“ in „'''Paul-Wulf-Weg'''“ beschlossen. | |
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| + | Der Jöttenweg wurde [[1960]] nach dem Bakteriologen und Hygieniker Prof. {{Wpl|Karl Wilhelm Jötten}}, (*[[1886]] - †[[1958]] in Münster), benannt. Er war [[1924]] bis [[1958]] Direktor des Instituts für Hygiene des [[UKM]]. | ||
Wegen Prof. Jöttens erbhygienischen Untersuchungen an Hilfsschulkindern und an seinem Institut eingereichten Dissertationen über rassenhygienische Themen geriet er in den Verdacht der Verstrickung mit der nationalsozialistischen Rasseideologie. Auch der Straßenname ist daher umstritten. Sowohl die [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universtät]] als auch das Universitätsklinikum haben zur Klärung eine Kommission eingerichtet. | Wegen Prof. Jöttens erbhygienischen Untersuchungen an Hilfsschulkindern und an seinem Institut eingereichten Dissertationen über rassenhygienische Themen geriet er in den Verdacht der Verstrickung mit der nationalsozialistischen Rasseideologie. Auch der Straßenname ist daher umstritten. Sowohl die [[Westfälische Wilhelms-Universität|Universtät]] als auch das Universitätsklinikum haben zur Klärung eine Kommission eingerichtet. | ||
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| + | * [http://www.uni-muenster.de/unizeitung/2007/4-30.html Münsters Universitäts-Zeitung: ''Die Schatten der Vergangenheit]'' Artikel Brigitte Nussbaum, 20.6.2007 | ||
| + | * [http://www.wn.de/Muenster/2008/04/Nachrichten-Muenster-Joettenweg-Keine-Patentloesung ''Jöttenweg: "Keine Patentlösung"''] Martin Kalitschke, Westfälische Nachrichten, 7.4.[[2008]] | ||
| + | * [http://www.wn.de/Muenster/2012/05/BV-Mitte-entscheidet-am-Dienstag-Joettenweg-soll-kuenftig-Paul-Wulf-Weg-heissen ''BV Mitte entscheidet am Dienstag: Jöttenweg soll künftig Paul-Wulf-Weg heißen''] Martin Kalitschke, Westfälische Nachrichten, 19.5.[[2012]] | ||
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Aktuelle Version vom 23. Februar 2023, 08:26 Uhr
Der Paul-Wulf-Weg verbindet die Hüfferstraße bei Haus-Nr. 56 mit der Sertürnerstraße nahe dem Rishon-Le-Zion-Ring.
Inhaltsverzeichnis
Name
Benannt nach Paul WulfWP, (*1921 - †1999). Er wuchs in einer Arbeiterfamilie in Münster auf. Ab 1928 wurde er aus wirtschaftlicher Not in Kinderheimen untergebracht. 1932 erfolgte die Verlegung in eine Anstalt für Geisteskranke. Seine Eltern stellten 1937 einen Entlassungsantrag; dem Antrag stimmte der Anstaltsleiter nur in Verbindung mit der Zwangssterilisation aufgrund „angeborenen Schwachsinns“ zu. Im Alter von 16 Jahren wurde Paul Wulf 1938 zwangssterilisiert und damit Opfer der nationalsozialistischenWP „Erbgesundheitslehre“ und ihrer ärztlichen Vollstrecker im Landeskrankenhaus von Paderborn. Seit 1949 kämpfte Wulf um eine würdige Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus und eine Entschädigung für das Unrecht. Erst 1979 wurde ihm eine Erwerbsunfähigkeitsrente zugesprochen.
Wulf initiierte zahlreiche Ausstellungen und Dokumentationen zum Thema Zwangsterilisationen und allgemein zum Nationalsozialismus. Für sein Engagement erhielt er 1991 das Bundesverdienstkreuz am BandeWP.
Paul Wulf starb am 3. Juli 1999 und wurde auf dem Zentralfriedhof bestattet. Am 03.07.2001 wurde ein Gedenkstein an seinem Grab enthüllt.
Bemerkenswert
Die Bezirksvertretung Münster-Mitte hat in Ihrer Sitzung am 22.05.2012 die Umbenennung vom „Jöttenweg“ in „Paul-Wulf-Weg“ beschlossen.
Jöttenweg
Der Jöttenweg wurde 1960 nach dem Bakteriologen und Hygieniker Prof. Karl Wilhelm JöttenWP, (*1886 - †1958 in Münster), benannt. Er war 1924 bis 1958 Direktor des Instituts für Hygiene des UKM.
Wegen Prof. Jöttens erbhygienischen Untersuchungen an Hilfsschulkindern und an seinem Institut eingereichten Dissertationen über rassenhygienische Themen geriet er in den Verdacht der Verstrickung mit der nationalsozialistischen Rasseideologie. Auch der Straßenname ist daher umstritten. Sowohl die Universtät als auch das Universitätsklinikum haben zur Klärung eine Kommission eingerichtet.
Weblinks
- Münsters Universitäts-Zeitung: Die Schatten der Vergangenheit Artikel Brigitte Nussbaum, 20.6.2007
- Jöttenweg: "Keine Patentlösung" Martin Kalitschke, Westfälische Nachrichten, 7.4.2008
- BV Mitte entscheidet am Dienstag: Jöttenweg soll künftig Paul-Wulf-Weg heißen Martin Kalitschke, Westfälische Nachrichten, 19.5.2012
Postleitzahl
48149
Weblinks
- Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster: Straßennamen in Münster – Paul-Wulf-Weg
Paul-Wulf-Weg per OSM Stadtplan
