Herz-Jesu-Viertel: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Stadtviertel '''Herz-Jesu-Viertel''' oder '''Klein-Muffi''' liegt im Osten Münsters zwischen „[[Wolbecker Straße]]“, [[Dortmund-Ems-Kanal]], [[Schillerstraße]] und [[Querstraße]]. Gelegentlich werden auch die nördlich der Wolbecker Straße gelegenen Straßen rund um die [[Herz-Jesu-Kirche]], nach der das Viertel seinen zweiten Namen hat, dazu gerechnet. Es zeichnet sich durch enge Gassen mit kleinen Häusern aus, in denen ursprünglich Arbeiterfamilien wohnten.
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Im Zuge der seit [[1892]] eingerichteten Großbaustelle für den Dortmund-Ems-Kanal benötigte man viele Arbeiter, die mit Hacken, Äxten und Spaten arbeiteten; sie wurden in {{Wpl|Holland}}, {{Wpl|Italien}} und {{Wpl|Polen}} angeworben. Sie siedelten sich zunächst im Winkel zwischen dem [[1899]] eröffneten Kanalhafen und dem Kanal an. Entlang der „[[Wolbecker Straße]]“ entstand eine Arbeiterkolonie Werse-Delstrup. Und an der Wolbecker Straße entstanden zwischen Wiesen und Feldern achzig Gebäude. Die Herz-Jesu-Kirche wurde zwischen [[1896]] und [[1900]] an der „[[Wolbecker Straße]]“ gebaut. Sie besitzt mit 96 Metern den höchsten Kirchturm der Stadt. In der Nähe war auch ein Sinti- u. Romalager.
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Die Gegend wurde später zum Ärgernis für die Müsteraner, zumal Prostitution und Kriminalität sich hier ausbreiteten. Bald wurde die Gegend von den Bürgern „Klein-Muffi“ genannt, was von "''müffeln''" = "schlecht riechen" abgeleitet sein könnte. Bei der zweiten Eingemeindung nach Münster [[1903]] kam das Gebiet zur Stadt Münster. Es war nach wie vor anrüchig, zumal sich viele Arbeiter als Kommunisten engagierten.
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Bekannt wurden aus diesem Viertel vor allem der Radrennfahrer [[Oskar Trelle]], der zahlreiche Rennen gewann, und der „rote Schuster“ [[Bernie Beermann]] aus der [[Alkuinstraße]]. Beermann engagierte sich stark für dieses Viertel. Nach seinem Tode brachte man an seinem Haus eine Gedenkplakette an für „den Schumacher, Politiker und engagierten Vertreter seines Viertels - ein echter Muffikaner“. An der [[Herz-Jesu-Kirche]] wirkte von [[1929]] bis [[1957]] Pfarrer [[Heinrich Eltrop]], der als Seelsorger „mit Herz und Hand“ bezeichnet wird.
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==Vereinsleben== 
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Als Gemeinschaftseinrichtungen des Viertels sind das Bürgerhaus [[Bennohaus]], das Bootshaus des [[Rudervereins Münster von 1882 e. V.|Rudervereins Münster von 1882 e. V.]], der Sportplatz und das Vereinsheim des „[[TuS Saxonia Münster von 1883 e. V.]]“ und das Pfarrer-Eltrop-Heim an der [[Herz-Jesu-Kirche]] zu nennen.
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==Literatur==
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* Heike Hänscheid und Martin Sinnhuber (Hrsg.): ''Hirte mit Herz und Hand. Pfarrer Heinrich Eltrop;  ein Leben in Bildern und Zeitzeugnissen'', Münster : Aschendorff 2007; ISBN: 978-3-402-00445-6
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Aktuelle Version vom 15. Februar 2024, 21:11 Uhr

Das Stadtviertel Herz-Jesu-Viertel oder Klein-Muffi liegt im Osten Münsters zwischen „Wolbecker Straße“, Dortmund-Ems-Kanal, Schillerstraße und Querstraße. Gelegentlich werden auch die nördlich der Wolbecker Straße gelegenen Straßen rund um die Herz-Jesu-Kirche, nach der das Viertel seinen zweiten Namen hat, dazu gerechnet. Es zeichnet sich durch enge Gassen mit kleinen Häusern aus, in denen ursprünglich Arbeiterfamilien wohnten.

Geschichte

Im Zuge der seit 1892 eingerichteten Großbaustelle für den Dortmund-Ems-Kanal benötigte man viele Arbeiter, die mit Hacken, Äxten und Spaten arbeiteten; sie wurden in HollandWP, ItalienWP und PolenWP angeworben. Sie siedelten sich zunächst im Winkel zwischen dem 1899 eröffneten Kanalhafen und dem Kanal an. Entlang der „Wolbecker Straße“ entstand eine Arbeiterkolonie Werse-Delstrup. Und an der Wolbecker Straße entstanden zwischen Wiesen und Feldern achzig Gebäude. Die Herz-Jesu-Kirche wurde zwischen 1896 und 1900 an der „Wolbecker Straße“ gebaut. Sie besitzt mit 96 Metern den höchsten Kirchturm der Stadt. In der Nähe war auch ein Sinti- u. Romalager. Die Gegend wurde später zum Ärgernis für die Müsteraner, zumal Prostitution und Kriminalität sich hier ausbreiteten. Bald wurde die Gegend von den Bürgern „Klein-Muffi“ genannt, was von "müffeln" = "schlecht riechen" abgeleitet sein könnte. Bei der zweiten Eingemeindung nach Münster 1903 kam das Gebiet zur Stadt Münster. Es war nach wie vor anrüchig, zumal sich viele Arbeiter als Kommunisten engagierten.

In Klein-Muffi wurde wie in Pluggendorf, in einigen Gassen im Süden des Kuhviertels und um die Sonnenstraße Masematte gesprochen.

Die Sprengung des Hochbunkers an der Ottostraße gestaltete sich langwierig und schwierig. Bei einer Detonation am 5. Januar 2012 gab es Schäden in der Umgebung.

Bekannte "Muffikaner"

Bekannt wurden aus diesem Viertel vor allem der Radrennfahrer Oskar Trelle, der zahlreiche Rennen gewann, und der „rote Schuster“ Bernie Beermann aus der Alkuinstraße. Beermann engagierte sich stark für dieses Viertel. Nach seinem Tode brachte man an seinem Haus eine Gedenkplakette an für „den Schumacher, Politiker und engagierten Vertreter seines Viertels - ein echter Muffikaner“. An der Herz-Jesu-Kirche wirkte von 1929 bis 1957 Pfarrer Heinrich Eltrop, der als Seelsorger „mit Herz und Hand“ bezeichnet wird.

Vereinsleben

Als Gemeinschaftseinrichtungen des Viertels sind das Bürgerhaus Bennohaus, das Bootshaus des Rudervereins Münster von 1882 e. V., der Sportplatz und das Vereinsheim des „TuS Saxonia Münster von 1883 e. V.“ und das Pfarrer-Eltrop-Heim an der Herz-Jesu-Kirche zu nennen.

Literatur

  • Heike Hänscheid und Martin Sinnhuber (Hrsg.): Hirte mit Herz und Hand. Pfarrer Heinrich Eltrop; ein Leben in Bildern und Zeitzeugnissen, Münster : Aschendorff 2007; ISBN: 978-3-402-00445-6

Weblinks


 

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