Maximilian Gereon Graf von Galen: Unterschied zwischen den Versionen
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== Jugend und Ausbildung == | == Jugend und Ausbildung == | ||
− | Maximilian Gereon Graf von Galen war das fünfte von 13 Kindern des Erbkämmerers des Fürstbistums Münster [[Matthias Graf von Galen]] und seiner Ehefrau Anna, geborene Freiin von Ketteler. Er wuchs auf Haus Assen bei Lippborg und Burg Dinklage auf. Er besuchte die Rheinische Ritterakademie in Bedburg und das [[Gymnasium Paulinum]] in Münster, wo er 1851 das Abitur ablegte. Zunächst studierte er Jura an der Katholischen Universität Löwen und an der Universität Bonn. Nach einem Jahr wandte er sich dem Studium der Theologie zu, das er im Priesterseminar von Mainz absolvierte. Dort wurde er von seinem Onkel, Bischof | + | Maximilian Gereon Graf von Galen war das fünfte von 13 Kindern des Erbkämmerers des Fürstbistums Münster [[Matthias Graf von Galen]] und seiner Ehefrau Anna, geborene Freiin von Ketteler. Er wuchs auf Haus Assen bei Lippborg und Burg Dinklage auf. Er besuchte die Rheinische Ritterakademie in Bedburg und das [[Gymnasium Paulinum]] in Münster, wo er [[1851]] das Abitur ablegte. Zunächst studierte er Jura an der Katholischen Universität Löwen und an der Universität Bonn. Nach einem Jahr wandte er sich dem Studium der Theologie zu, das er im Priesterseminar von Mainz absolvierte. Dort wurde er von seinem Onkel, Bischof „{{Wpl|Wilhelm_Emmanuel_von_Ketteler|Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler}}“, am 26. Juli [[1856]] zum Priester geweiht. |
== Geistliche Laufbahn == | == Geistliche Laufbahn == | ||
− | Seine erste Tätigkeit war die eines bischöflichen Kaplans und Sekretärs seines Onkels. 1859 wurde er Professor für Moraltheologie und Liturgie im Mainzer Priesterseminar und dort 1864 Subregens. Gleichzeitig war er im Seminar Dozent für Neues Testament. 1862 wurde er in Rom zum Doktor der Theologie und Philosophie promoviert. 1869 übernahm er das Amt eines Spirituals am Gymnasialkonvikt in Dieburg und wurde 1872 Administrator und 1874 Pfarrer der Pfarrei St. Christoph in Mainz. Während des [[Kulturkampf]]s und danach wurde er 1877 in Mainz und 1898 sowohl im Bistum Limburg als auch in Osnabrück von den Domkapiteln als Bischofskandidat aufgestellt, wegen seiner ultramontanen Einstellung aber jeweils von der preußischen bzw. hessisch-darmstädtischen Regierung abgelehnt. 1884 ernannte ihn der Bischof zum Domkapitular. 1894 übernahm er in Münster die Leitung des neu errichteten Agnesstifts für Ladengehilfinnen. | + | Seine erste Tätigkeit war die eines bischöflichen Kaplans und Sekretärs seines Onkels. [[1859]] wurde er Professor für Moraltheologie und Liturgie im Mainzer Priesterseminar und dort [[1864]] Subregens. Gleichzeitig war er im Seminar Dozent für Neues Testament. [[1862]] wurde er in Rom zum Doktor der Theologie und Philosophie promoviert. [[1869]] übernahm er das Amt eines Spirituals am Gymnasialkonvikt in Dieburg und wurde [[1872]] Administrator und [[1874]] Pfarrer der Pfarrei St. Christoph in Mainz. Während des [[Kulturkampf]]s und danach wurde er [[1877]] in Mainz und [[1898]] sowohl im Bistum Limburg als auch in Osnabrück von den Domkapiteln als Bischofskandidat aufgestellt, wegen seiner ultramontanen Einstellung aber jeweils von der preußischen bzw. hessisch-darmstädtischen Regierung abgelehnt. [[1884]] ernannte ihn der Bischof zum Domkapitular. [[1894]] übernahm er in Münster die Leitung des neu errichteten Agnesstifts für Ladengehilfinnen. |
== Weihbischof == | == Weihbischof == | ||
− | Am 16. Juli 1895 wurde er von Papst Leo XIII. zum Weihbischof in Münster ernannt und zum Titularbischof von Myrina (in Kleinasien) geweiht; die Konsekration erfolgte wegen des andauernden preußischen Misstrauens am 25. Juli 1895 am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Als Weihbischof unternahm er im Auftrag seines Diözesanbischofs [[Hermann Jakob Dingelstad]] viele Firmungs- und Visitationsreisen im Bistum Münster und weihte Kirchen und Altäre. 1904 bis 1906 war sein Neffe [[Clemens August Graf von Galen]], der spätere Bischof von Münster, sein Kaplan und Sekretär. Bestattet wurde Maximilian Gereon Graf von Galen in einer Kapelle des Chorumgangs des Münsteraner [[St.-Paulus-Dom|Paulusdoms]]. | + | Am 16. Juli [[1895]] wurde er von Papst Leo XIII. zum Weihbischof in Münster ernannt und zum Titularbischof von Myrina (in Kleinasien) geweiht; die Konsekration erfolgte wegen des andauernden preußischen Misstrauens am 25. Juli [[1895]] am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Als Weihbischof unternahm er im Auftrag seines Diözesanbischofs [[Hermann Jakob Dingelstad]] viele Firmungs- und Visitationsreisen im Bistum Münster und weihte Kirchen und Altäre. [[1904]] bis [[1906]] war sein Neffe [[Clemens August Graf von Galen]], der spätere Bischof von Münster, sein Kaplan und Sekretär. Bestattet wurde Maximilian Gereon Graf von Galen in einer Kapelle des Chorumgangs des Münsteraner [[St.-Paulus-Dom|Paulusdoms]]. |
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
− | * 1857 Päpstlicher Geheimkämmerer (Monsignore) | + | * [[1857]] Päpstlicher Geheimkämmerer (Monsignore) |
− | * 1890 Geistlicher Rat | + | * [[1890]] Geistlicher Rat |
− | * 1906 Päpstlichen Thronassistent durch Pius X. | + | * [[1906]] Päpstlichen Thronassistent durch Pius X. |
== Eigene Veröffentlichung == | == Eigene Veröffentlichung == | ||
− | * ''Der hl. Josef. Vorbild der christlichen Stände und Patron der Diözese.'' Mainz 1872, 2. Auflage 1887 | + | * ''Der hl. Josef. Vorbild der christlichen Stände und Patron der Diözese.'' Mainz [[1872]], 2. Auflage [[1887]] |
== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * Friedrich Helmert: ''Die Domkapitulare seit 1832''. In: Alois Schröer (Hg.): ''Das Domkapitel zu Münster : 1823 - 1973 ; aus Anlass seines 150jährigen Bestehens seit der Neuordnung durch die Bulle | + | * Friedrich Helmert: ''Die Domkapitulare seit [[1832]]''. In: Alois Schröer (Hg.): ''Das Domkapitel zu Münster : [[1823]] - [[1973]] ; aus Anlass seines 150jährigen Bestehens seit der Neuordnung durch die Bulle „De salute animarum"''; Münster : Aschendorff [[1976]] (''Westfalia sacra'', Bd. 5), S. 351, 440. |
− | * Erwin Gatz (Hg.): ''Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon.'' Berlin : Duncker & Humblot 1983, S. | + | * Erwin Gatz (Hg.): ''Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder [[1785]]/[[1803]] bis [[1945]]. Ein biographisches Lexikon.'' Berlin : Duncker & Humblot [[1983]], S. 227. |
− | * Michael Hirschfeld: ''Weihbischof Maximilian Gereon Graf von Galen (1832-1908) als Zielscheibe antiultramontaner Kirchenpolitik im Kaiserreich.'' In: ''Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland'', 2006, S. 66-92. | + | * Michael Hirschfeld: ''Weihbischof Maximilian Gereon Graf von Galen ([[1832]]-[[1908]]) als Zielscheibe antiultramontaner Kirchenpolitik im Kaiserreich.'' In: ''Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland'', [[2006]], S. 66-92. |
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* [http://www.bbkl.de/g/galen_m_g.shtml Maximilian Gereon Graf von Galen (Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon] | * [http://www.bbkl.de/g/galen_m_g.shtml Maximilian Gereon Graf von Galen (Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon] | ||
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:46 Uhr
Maximilian Gereon Graf von Galen (* 10. Oktober 1832 in Münster - † 5. November 1908 ebenda) war katholischer Theologe und WeihbischofWP im Bistum Münster.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Ausbildung
Maximilian Gereon Graf von Galen war das fünfte von 13 Kindern des Erbkämmerers des Fürstbistums Münster Matthias Graf von Galen und seiner Ehefrau Anna, geborene Freiin von Ketteler. Er wuchs auf Haus Assen bei Lippborg und Burg Dinklage auf. Er besuchte die Rheinische Ritterakademie in Bedburg und das Gymnasium Paulinum in Münster, wo er 1851 das Abitur ablegte. Zunächst studierte er Jura an der Katholischen Universität Löwen und an der Universität Bonn. Nach einem Jahr wandte er sich dem Studium der Theologie zu, das er im Priesterseminar von Mainz absolvierte. Dort wurde er von seinem Onkel, Bischof „Wilhelm Emmanuel Freiherr von KettelerWP“, am 26. Juli 1856 zum Priester geweiht.
Geistliche Laufbahn
Seine erste Tätigkeit war die eines bischöflichen Kaplans und Sekretärs seines Onkels. 1859 wurde er Professor für Moraltheologie und Liturgie im Mainzer Priesterseminar und dort 1864 Subregens. Gleichzeitig war er im Seminar Dozent für Neues Testament. 1862 wurde er in Rom zum Doktor der Theologie und Philosophie promoviert. 1869 übernahm er das Amt eines Spirituals am Gymnasialkonvikt in Dieburg und wurde 1872 Administrator und 1874 Pfarrer der Pfarrei St. Christoph in Mainz. Während des Kulturkampfs und danach wurde er 1877 in Mainz und 1898 sowohl im Bistum Limburg als auch in Osnabrück von den Domkapiteln als Bischofskandidat aufgestellt, wegen seiner ultramontanen Einstellung aber jeweils von der preußischen bzw. hessisch-darmstädtischen Regierung abgelehnt. 1884 ernannte ihn der Bischof zum Domkapitular. 1894 übernahm er in Münster die Leitung des neu errichteten Agnesstifts für Ladengehilfinnen.
Weihbischof
Am 16. Juli 1895 wurde er von Papst Leo XIII. zum Weihbischof in Münster ernannt und zum Titularbischof von Myrina (in Kleinasien) geweiht; die Konsekration erfolgte wegen des andauernden preußischen Misstrauens am 25. Juli 1895 am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Als Weihbischof unternahm er im Auftrag seines Diözesanbischofs Hermann Jakob Dingelstad viele Firmungs- und Visitationsreisen im Bistum Münster und weihte Kirchen und Altäre. 1904 bis 1906 war sein Neffe Clemens August Graf von Galen, der spätere Bischof von Münster, sein Kaplan und Sekretär. Bestattet wurde Maximilian Gereon Graf von Galen in einer Kapelle des Chorumgangs des Münsteraner Paulusdoms.
Ehrungen
- 1857 Päpstlicher Geheimkämmerer (Monsignore)
- 1890 Geistlicher Rat
- 1906 Päpstlichen Thronassistent durch Pius X.
Eigene Veröffentlichung
Literatur
- Friedrich Helmert: Die Domkapitulare seit 1832. In: Alois Schröer (Hg.): Das Domkapitel zu Münster : 1823 - 1973 ; aus Anlass seines 150jährigen Bestehens seit der Neuordnung durch die Bulle „De salute animarum"; Münster : Aschendorff 1976 (Westfalia sacra, Bd. 5), S. 351, 440.
- Erwin Gatz (Hg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Berlin : Duncker & Humblot 1983, S. 227.
- Michael Hirschfeld: Weihbischof Maximilian Gereon Graf von Galen (1832-1908) als Zielscheibe antiultramontaner Kirchenpolitik im Kaiserreich. In: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland, 2006, S. 66-92.
Weblinks
- Eintrag auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Maximilian Gereon Graf von Galen (Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon
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