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Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen Friesen. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte. | Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen Friesen. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte. | ||
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− | Im Jahr 1237 trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf. | + | Im Jahr [[1237]] trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf. |
Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Jülich und weihte ihn zum Priester und kurz darauf, am [[28. Oktober]] [[1239]], zum Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen. | Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Jülich und weihte ihn zum Priester und kurz darauf, am [[28. Oktober]] [[1239]], zum Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen. | ||
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Mit dem Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, das alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen. | Mit dem Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, das alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen. | ||
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:44 Uhr
Ludolf von Holte († Juni 1247) war seit 1226 Bischof von Münster.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er stammte aus dem Osnabrücker Adelsgeschlecht von Holte. Der Vater war Wilhelm Edelherr von Holte. Der Name der Mutter ist nicht bekannt. Von seinen Brüdern war Hermann Dompropst von Merseburg sowie Abt von Corvey, Adolf wurde Nachfolger des Vaters, Wilhelm war Dompropst in Münster und Osnabrück, Wigbold war zunächst verheiratet und ging später ins Kloster. Dessen ehemalige Frau wurde Äbtissin von Bersenbrück. Ludolfs Schwester Jutta war Äbtissin des Stifts Nottuln.
Anfänge der Herrschaft
Ludolf war ab 1212 Domherr in Münster. Später war er Propst in Friesland. Nachdem Bischof Dietrich III. von Isenberg wegen seiner Beteiligung am Mord an Engelbert I. von KölnWP suspendiert worden war, wurde Ludolf vom Domkapitel zum Bischof gewählt.
Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen Friesen. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte.
Im westfälischen Raum ging Ludolf gegen die Mörder des Kölner Erzbischofs und deren Anhänger vor. Mit Graf Dietrich von Kleve schloss Ludolf 1231 ein Bündnis.
Außenpolitik
Auf Befehl des Papstes kämpfte er 1234 zusammen mit dem Erzbischof von Bremen, Gebhard II. zur Lippe, in einem „Kreuzzug“ gegen die Stedinger BauernWP, denen man vorwarf die Neueinführung heidnischer Kulte anzustreben. Ludolf folgte dem nur widerstrebend, weil es den Bauern nicht um heidnische Kulte ging, vielmehr hatten sie wirtschaftliche Klagen gegen den Erzbischof von Bremen.
Im Jahr 1237 trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf.
Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Jülich und weihte ihn zum Priester und kurz darauf, am 28. Oktober 1239, zum Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen.
Im Jahr 1246 schloss Ludolf auch mit dem Edelherren Bernhard III. zur Lippe ein Bündnis, das gegen alle möglichen Feinde mit Ausnahme des Erzbischofs von Köln gerichtet.
Innere Politik
Im Inneren des Bistums brach Ludolf 1242 die Macht der MeinhövelWP und stärkte damit die Position der Bischöfe. Zur Sicherung seiner Position ließ er an der Stelle der Meinhövel-Burg eine befestigte Landesburg errichten, um die herum sich im Anschluss das Wigbold und ab 1245 die Pfarrei Wolbeck entwickelten. Außerdem verlieh Ludolf Beckum, Warendorf, Telgte und Ahlen die Stadtrechte. Am 7. Januar 1247 gestattete er den Bau einer Filialkirche in Snedwinkele, woraus die Gemeinde Neuenkirchen (heute im Kreis Steinfurt) entstand. Außerdem bevorzugte Ludolf Ministeriale, die im zuverlässiger schienen als dynastische Adelige. Den bischöflichen Amtsträgern wie Droste, Kämmerer oder Mundschenk wurde verboten, ohne Zustimmung des Landesherren die Ämter zu verkaufen.
Mit dem Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, das alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen.
Förderung geistlichen Lebens
Der Bischof versuchte das geistliche Leben durch die unter ihm urkundlich erstmals nachweisbaren Diözesansynoden zu intensivieren. Er soll auch den Katharinenkult im Bistum eingeführt haben. Zur Feier des Sieges über die Meinhövel und ihre Verbündeten stiftete er das Fest Victoria sancti Pauli, dass bis ins 18. Jahrhundert hinein gefeiert wurde.
Ludolf förderte das Klosterwesen durch die Unterstützung der Gründung des Zisterzienserinnenklosters Marienborn (1230) und seiner Umsiedlung von Lippramsdorf nach Coesfeld (1245). Er stattete es mit Rechten und Besitzungen aus. Auch die Gründung des Klosters Mariengarden in Burlo (heute zu Borken) unterstützte er. Auch Kloster Marienfeld (bei Harsewinkel) wurde gefördert. Außerdem überließ er dem Deutschen Orden in Münster Gelände für die Anlage der Deutschherren-Kommende. Das Ludolf 1240 dem Stift Freckenhorst die Augustinerregel gab, zeigt sein Interesse an der Reform der Frauenklöster.
Begraben wurde Ludolf im Dom zu Münster beim Primaltar vor dem Chor. Das Grab wurde im 18. Jahrhundert beschädigt.
Literatur
- Wilhelm Kohl, Ludolf von Holte, in: Neue Deutsche Biographie (NDB); Band 15.; Berlin : Duncker & Humblot 1987, S. 298 f.
- Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,3: Die Diözese. Berlin: Walter de Gruyter, 2003 (Germania sacra Neue Folge: Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches Bd 37,3) ISBN 978-3-11-017592-9 S.296ff. Teildigitalisat
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ludolf von Holte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |