Ludolf von Holte: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludolf von Holte''' († Juni [[1247]]) war seit [[1226]] [[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]].
'''Ludolf von Holte''' († Juni [[1247]]) war seit 1226 [[Bistum Münster|Bischof von Münster]].
 
  
 
== Familie ==
 
== Familie ==
Er stammte aus dem [[Osnabrück]]er Adelsgeschlecht von Holte. Der Vater war ''Wilhelm Edelherr von Holte''. Der Name der Mutter ist nicht bekannt. Sein Bruder ''Hermann'' war [[Dompropst]] von [[Merseburg]] sowie [[Abt]] von [[Corvey]]. ''Adolf'' wurde Nachfolger des Vaters. ''Wilhelm'' war Dompropst in [[Münster (Westfalen)|Münster]] und Osnabrück. ''Wigbold'' war zunächst verheiratet und ging später ins Kloster. Seine ehemalige Frau wurde Äbtissin von [[Bersenbrück]]. Die Schwester Ludolfs ''Jutta'' war Äbtissin in [[Stift Nottuln|Nottuln]].
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Er stammte aus dem Osnabrücker Adelsgeschlecht von Holte. Der Vater war Wilhelm Edelherr von Holte. Der Name der Mutter ist nicht bekannt. Von seinen Brüdern war Hermann Dompropst von Merseburg sowie Abt von Corvey, Adolf wurde Nachfolger des Vaters, Wilhelm war Dompropst in Münster und Osnabrück, Wigbold war zunächst verheiratet und ging später ins Kloster. Dessen ehemalige Frau wurde Äbtissin von Bersenbrück. Ludolfs Schwester Jutta war Äbtissin des Stifts Nottuln.
  
 
== Anfänge der Herrschaft ==
 
== Anfänge der Herrschaft ==
Ludolf war ab 1212 [[Domherr]] in Münster. Später war er Propst in [[Friesland]]. Nachdem Bischof [[Dietrich III. von Isenberg]], wegen seiner Beteiligung am Mord an [[Engelbert I. von Köln]], suspendiert worden war, wurde Ludolf vom [[Domkapitel]] zum Bischof gewählt.
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Ludolf war ab 1212 Domherr in Münster. Später war er Propst in Friesland. Nachdem Bischof [[Dietrich III. von Isenberg]] wegen seiner Beteiligung am Mord an {{Wpl|Engelbert_I._von_K%C3%B6ln|Engelbert I. von Köln}} suspendiert worden war, wurde Ludolf vom [[Domkapitel]] zum Bischof gewählt.
  
Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen [[Friesen]]. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte.
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Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen Friesen. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte.
  
Im westfälischen Raum ging Ludolf gegen die Mörder des Kölner Erzbischofs und deren Anhänger vor. Mit Graf [[Dietrich IV./VI. (Kleve)|Dietrich von Kleve]] schloss Ludolf 1231 ein Bündnis.
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Im westfälischen Raum ging Ludolf gegen die Mörder des Kölner Erzbischofs und deren Anhänger vor. Mit Graf Dietrich von Kleve schloss Ludolf 1231 ein Bündnis.
  
 
== Außenpolitik ==
 
== Außenpolitik ==
Auf Befehl des Papstes kämpfte er 1234 zusammen mit dem Erzbischof von Bremen [[Gebhard II. zur Lippe]] in einem [[Kreuzzug]] gegen die [[Stedingerkrieg|Stedinger Bauern]], denen man vorwarf die Neueinführung heidnischer Kulte anzustreben. Ludolf folgte dem nur widerstrebend, weil es den Bauern nicht um heidnische Kulte ging, vielmehr hatten sie wirtschaftliche Klagen gegen den Erzbischof von Bremen.
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Auf Befehl des Papstes kämpfte er 1234 zusammen mit dem Erzbischof von Bremen, Gebhard II. zur Lippe, in einem „Kreuzzug“ gegen die {{Wpl|Stedingerkrieg|Stedinger Bauern}}, denen man vorwarf die Neueinführung heidnischer Kulte anzustreben. Ludolf folgte dem nur widerstrebend, weil es den Bauern nicht um heidnische Kulte ging, vielmehr hatten sie wirtschaftliche Klagen gegen den Erzbischof von Bremen.
 
 
Im Jahr 1237 trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt [[Bremen]] und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf.
 
  
Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof [[Konrad von Hochstaden]] war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den [[Herzogtum Jülich|Grafen von Jülich]] und weihte ihn 1239 zum Priester und Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein [[Heinrich IV. (Limburg)|Heinrich von Limburg]] zu [[Lehen]].
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Im Jahr [[1237]] trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf.
  
Im Jahr 1246 verbündete sich Ludolf auch mit dem Edelherren [[Bernhard III. (Lippe)|Bernhard zur Lippe]]. Dieses war gegen alle möglichen Feinde, mit Ausnahme des Erzbischofs von Köln gerichtet.
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Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Jülich und weihte ihn zum Priester und kurz darauf, am [[28. Oktober]] [[1239]], zum Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen.
  
Eine Rolle in der Reichspolitik spielte Ludolf kaum.
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Im Jahr 1246 schloss Ludolf auch mit dem Edelherren Bernhard III. zur Lippe ein Bündnis, das gegen alle möglichen Feinde mit Ausnahme des Erzbischofs von Köln gerichtet.
  
 
== Innere Politik ==
 
== Innere Politik ==
Im Inneren des Bistums brach Ludolf 1242 die Macht der Meinhövel und stärkte damit die Position der Bischöfe. Zur Sicherung seiner Position ließ er in der Nähe der Hauptstadt die [[Münster-Wolbeck|Burg Wolbeck]] errichten. Außerdem verlieh Ludolf [[Beckum]], [[Warendorf]], [[Telgte]] und [[Ahlen]] die Stadtrechte. Am 7. Januar 1247 gestattete er den Bau einer Filialkirche in ''Snedwinkele'', woraus die Gemeinde [[Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)|Neuenkirchen]] entstand. Außerdem bevorzugte Ludolf [[Ministeriale]], die im zuverlässiger schienen als dynastische Adelige. Den bischöflichen Amtsträgern wie [[Drost]]e, [[Kämmerer]] oder [[Mundschenk]] wurde verboten, ohne Zustimmung des Landesherren die Ämter zu verkaufen.
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Im Inneren des Bistums brach Ludolf 1242 die Macht der {{Wpl|Münster-Meinhövel|Meinhövel}} und stärkte damit die Position der Bischöfe. Zur Sicherung seiner Position ließ er an der Stelle der Meinhövel-Burg eine befestigte Landesburg errichten, um die herum sich im Anschluss das Wigbold und ab 1245 die Pfarrei [[Wolbeck]] entwickelten. Außerdem verlieh Ludolf Beckum, Warendorf, Telgte und Ahlen die Stadtrechte. Am 7. Januar 1247 gestattete er den Bau einer Filialkirche in ''Snedwinkele'', woraus die Gemeinde Neuenkirchen (heute im Kreis Steinfurt) entstand. Außerdem bevorzugte Ludolf Ministeriale, die im zuverlässiger schienen als dynastische Adelige. Den bischöflichen Amtsträgern wie [[Drost]]e, Kämmerer oder Mundschenk wurde verboten, ohne Zustimmung des Landesherren die Ämter zu verkaufen.
  
Mit dem Bischof von Osnabrück [[Engelbert I. von Isenberg]] schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, dass alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen.
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Mit dem Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, das alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen.
  
 
== Förderung geistlichen Lebens ==
 
== Förderung geistlichen Lebens ==
 
Der Bischof versuchte das geistliche Leben durch die unter ihm urkundlich erstmals nachweisbaren Diözesansynoden zu intensivieren. Er soll auch den Katharinenkult im Bistum eingeführt haben. Zur Feier des Sieges über die Meinhövel und ihre Verbündeten stiftete er das Fest ''Victoria sancti Pauli'', dass bis ins 18. Jahrhundert hinein gefeiert wurde.
 
Der Bischof versuchte das geistliche Leben durch die unter ihm urkundlich erstmals nachweisbaren Diözesansynoden zu intensivieren. Er soll auch den Katharinenkult im Bistum eingeführt haben. Zur Feier des Sieges über die Meinhövel und ihre Verbündeten stiftete er das Fest ''Victoria sancti Pauli'', dass bis ins 18. Jahrhundert hinein gefeiert wurde.
  
Ludolf förderte das Klosterwesen durch die Unterstützung der Gründung des [[Zisterzienserinnen]]klosters [[Kloster Marienborn (Coesfeld)|Marienborn]]. Dieses stattete er mit Rechten und Besitzungen aus. Auch die Gründung des Klosters [[Kloster Mariengarden|Groß-Burlo]] unterstützte er. Auch [[Kloster Marienfeld (Münsterland)|Kloster Marienfeld]] wurde gefördert. Außerdem überließ er dem [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] in Münster Gelände für die Anlage der [[Kommende Münster]]. Das Ludolf 1240 dem [[St. Bonifatius (Freckenhorst)|Stift Freckenhorst]] die Augustinerregel gab, zeigt sein Interesse an der Reform der Frauenklöster.
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Ludolf förderte das Klosterwesen durch die Unterstützung der Gründung des Zisterzienserinnenklosters Marienborn (1230) und seiner Umsiedlung von Lippramsdorf nach Coesfeld (1245). Er stattete es mit Rechten und Besitzungen aus. Auch die Gründung des Klosters Mariengarden in Burlo (heute zu Borken) unterstützte er. Auch Kloster Marienfeld (bei Harsewinkel) wurde gefördert. Außerdem überließ er dem Deutschen Orden in Münster Gelände für die Anlage der [[Deutschherren-Kommende]]. Das Ludolf 1240 dem Stift Freckenhorst die Augustinerregel gab, zeigt sein Interesse an der Reform der Frauenklöster.
  
 
Begraben wurde Ludolf im [[St.-Paulus-Dom|Dom zu Münster]] beim Primaltar vor dem Chor. Das Grab wurde im 18. Jahrhundert beschädigt.
 
Begraben wurde Ludolf im [[St.-Paulus-Dom|Dom zu Münster]] beim Primaltar vor dem Chor. Das Grab wurde im 18. Jahrhundert beschädigt.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*{{NDB|15|298|299|Ludolf von Holte|Wilhelm Kohl}}
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*[http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016333/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00016333&seite=314 Wilhelm Kohl, ''Ludolf von Holte'', in: ''Neue Deutsche Biographie'' (NDB); Band 15.; Berlin : Duncker & Humblot 1987, S. 298 f.]
* Wilhelm Kohl: Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,3: Die Diözese. Berlin: Walter de Gruyter, 2003 ([[Germania sacra]] Neue Folge: Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches Bd 37,3) ISBN 978-3-11-017592-9 S.296ff. [http://books.google.de/books?id=TcHOVatNmk0C&pg=PA296&dq=Ludolf+von+Holte&client=firefox-a#PPA296,M1 Teildigitalisat]
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* Wilhelm Kohl: ''Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 7,3: Die Diözese''. Berlin: Walter de Gruyter, 2003 (Germania sacra Neue Folge: Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches Bd 37,3) ISBN 978-3-11-017592-9 S.296ff. [http://books.google.de/books?id=TcHOVatNmk0C&pg=PA296&dq=Ludolf+von+Holte&client=firefox-a#PPA296,M1 Teildigitalisat]
  
  
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_I._(Münster) Dietrich I. (Münster)] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/ Wikipedia]. Der Wikipediaartikel steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dietrich_I._(Münster)&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
 
  
 
[[Kategorie:Bischof von Münster]]
 
[[Kategorie:Bischof von Münster]]

Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:44 Uhr

Ludolf von Holte († Juni 1247) war seit 1226 Bischof von Münster.

Familie

Er stammte aus dem Osnabrücker Adelsgeschlecht von Holte. Der Vater war Wilhelm Edelherr von Holte. Der Name der Mutter ist nicht bekannt. Von seinen Brüdern war Hermann Dompropst von Merseburg sowie Abt von Corvey, Adolf wurde Nachfolger des Vaters, Wilhelm war Dompropst in Münster und Osnabrück, Wigbold war zunächst verheiratet und ging später ins Kloster. Dessen ehemalige Frau wurde Äbtissin von Bersenbrück. Ludolfs Schwester Jutta war Äbtissin des Stifts Nottuln.

Anfänge der Herrschaft

Ludolf war ab 1212 Domherr in Münster. Später war er Propst in Friesland. Nachdem Bischof Dietrich III. von Isenberg wegen seiner Beteiligung am Mord an Engelbert I. von KölnWP suspendiert worden war, wurde Ludolf vom Domkapitel zum Bischof gewählt.

Seine Amtszeit begann sofort mit Kämpfen gegen die aufständischen Friesen. Ihr Ziel war es, die Durchsetzung der münsterschen Gerichtsbarkeit zu verhindern. Der Streit entzündete sich insbesondere am Sühnegeld für einen ermordeten Priester. Obwohl Ludolf selbst nach Friesland reiste, hatte er in diesem Konflikt keinen Erfolg. Beruhigung trat ein als Ludolf Eigenmächtigkeiten seiner Beamten ahndete und damit ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung erreichte.

Im westfälischen Raum ging Ludolf gegen die Mörder des Kölner Erzbischofs und deren Anhänger vor. Mit Graf Dietrich von Kleve schloss Ludolf 1231 ein Bündnis.

Außenpolitik

Auf Befehl des Papstes kämpfte er 1234 zusammen mit dem Erzbischof von Bremen, Gebhard II. zur Lippe, in einem „Kreuzzug“ gegen die Stedinger BauernWP, denen man vorwarf die Neueinführung heidnischer Kulte anzustreben. Ludolf folgte dem nur widerstrebend, weil es den Bauern nicht um heidnische Kulte ging, vielmehr hatten sie wirtschaftliche Klagen gegen den Erzbischof von Bremen.

Im Jahr 1237 trat Ludolf im Auftrag des Papstes als Vermittler zwischen der Stadt Bremen und dem Erzbischof sowie dem Domkapitel auf.

Das Verhältnis zum Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden war zunächst gespannt, später besserte es sich. Er unterstützte diesen bei dessen Fehde gegen den Grafen von Jülich und weihte ihn zum Priester und kurz darauf, am 28. Oktober 1239, zum Bischof. In der neuen Fehde des Erzbischofs mit Jülich stand Ludolf auf Seiten des Grafen. Im Jahr 1243 gab Ludolf alle Güter des Bistums jenseits des Rhein Heinrich von Limburg zu Lehen.

Im Jahr 1246 schloss Ludolf auch mit dem Edelherren Bernhard III. zur Lippe ein Bündnis, das gegen alle möglichen Feinde mit Ausnahme des Erzbischofs von Köln gerichtet.

Innere Politik

Im Inneren des Bistums brach Ludolf 1242 die Macht der MeinhövelWP und stärkte damit die Position der Bischöfe. Zur Sicherung seiner Position ließ er an der Stelle der Meinhövel-Burg eine befestigte Landesburg errichten, um die herum sich im Anschluss das Wigbold und ab 1245 die Pfarrei Wolbeck entwickelten. Außerdem verlieh Ludolf Beckum, Warendorf, Telgte und Ahlen die Stadtrechte. Am 7. Januar 1247 gestattete er den Bau einer Filialkirche in Snedwinkele, woraus die Gemeinde Neuenkirchen (heute im Kreis Steinfurt) entstand. Außerdem bevorzugte Ludolf Ministeriale, die im zuverlässiger schienen als dynastische Adelige. Den bischöflichen Amtsträgern wie Droste, Kämmerer oder Mundschenk wurde verboten, ohne Zustimmung des Landesherren die Ämter zu verkaufen.

Mit dem Bischof von Osnabrück Engelbert I. von Isenberg schloss Ludolf 1245 ein Bündnis, das alle fünf Jahre erneuert werden sollte. Inhalt war, dass die Städte Münster und Osnabrück keine Hörigen der Bischöfe ohne deren ausdrückliche Zustimmung aufnehmen durften. Daraufhin schlossen die beiden Städte ihrerseits ein Bündnis, dem sich weitere Städte anschlossen.

Förderung geistlichen Lebens

Der Bischof versuchte das geistliche Leben durch die unter ihm urkundlich erstmals nachweisbaren Diözesansynoden zu intensivieren. Er soll auch den Katharinenkult im Bistum eingeführt haben. Zur Feier des Sieges über die Meinhövel und ihre Verbündeten stiftete er das Fest Victoria sancti Pauli, dass bis ins 18. Jahrhundert hinein gefeiert wurde.

Ludolf förderte das Klosterwesen durch die Unterstützung der Gründung des Zisterzienserinnenklosters Marienborn (1230) und seiner Umsiedlung von Lippramsdorf nach Coesfeld (1245). Er stattete es mit Rechten und Besitzungen aus. Auch die Gründung des Klosters Mariengarden in Burlo (heute zu Borken) unterstützte er. Auch Kloster Marienfeld (bei Harsewinkel) wurde gefördert. Außerdem überließ er dem Deutschen Orden in Münster Gelände für die Anlage der Deutschherren-Kommende. Das Ludolf 1240 dem Stift Freckenhorst die Augustinerregel gab, zeigt sein Interesse an der Reform der Frauenklöster.

Begraben wurde Ludolf im Dom zu Münster beim Primaltar vor dem Chor. Das Grab wurde im 18. Jahrhundert beschädigt.

Literatur


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