Universitätsklinik

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Das Wahrzeichen der Universitätsklinik: Die Türme des Zentralklinikums, genannt die Bettentürme

Das Universitätsklinikum Münster (UKM) ist ein deutsches Krankenhaus der Maximalversorgung in Münster. Es verfügt über 1.457 Betten, in denen im Jahr 2016 insgesamt 64.196 stationäre und 462.786 ambulante Patienten behandelt wurden. Es besteht aus über 40 einzelnen Kliniken und Polikliniken, die eng mit der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zusammenarbeiten. Es hat mehr als 10.000 Beschäftigte, darunter Professoren, weitere Ärzte und Wissenschaftler, Pflegende sowie medizinisch-technische Angestellte, Gärtner und Informatiker. Der UKM-Campus liegt im Stadtteil Sentrup.

Wahrzeichen des UKM ist das Zentralklinikum mit seinen beiden Türmen. Jeder der beiden Türme besitzt 19 Ebenen mit jeweils zwei kreisförmig angelegten Stationen. Viele Fachabteilungen des UKM sind im Zentralklinikum angesiedelt, weitere Disziplinen, wie die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Unfallchirurgie, die Augenklinik, die Hals-, Nasen- und Ohrenklinik und die Hautklinik sowie insbesondere auch Forschungslabore, befinden sich in separaten Gebäuden auf dem Campus, der das Zentralklinikum umgibt.

Das UKM verfügt über zwei Hubschrauber-Landeplätze. Der Meistbenutzte befindet sich im Südosten des UKM in direkter Nachbarschaft zur Unfallchirurgie. Dort landet auch der zuständige Notarzt-Einsatzhubschrauber. Der andere Landeplatz liegt im Nordwesten in der Nähe der UKM-Apotheke und Turm West. Er wird meist für die hubschraubergestützte Verlegung von Intensiv-Patienten genutzt.

Geschichte

Alt und Neu:Im Vordergrund das ehemalige Heizkraftwerk und jetzt Sitz des Sozialdienstes, im Hintergrund der Ostturm des Zentralklinikums

Die Geschichte des Universitätsklinikums lässt sich bis in das Jahr 1774 zurückverfolgen, als die erste Medizinische Fakultät der Universität Münster eröffnet wurde. Sie bestand aus nur einem einzigen Hochschullehrer, der Vorlesungen in Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe abhielt. Aufgrund der Herabstufung der Universität zu einer akademischen Lehranstalt im Jahre 1818 im Zuge der Neugründung der Universität in Bonn wurde die Fakultät jedoch wieder geschlossen. Übrig blieb ab 1821 eine Chirurgenschule, die jedoch 1849 wie alle anderen Chirurgenschulen geschlossen wurde, da Ärzte nun ein Universitätsstudium absolvieren sollten.

Erst mit der Neugründung der Universität im Jahre 1902 wurde 1905 wieder eine medizinisch-propädeutische Abteilung eingerichtet. 1907 eröffnete das Zahnmedizinische Institut. Im Zuge der Erweiterung der Universität im Jahre 1914 sollte auch die Medizinische Fakultät neu eröffnet werden. Der Bau der dafür notwendigen Kliniken verzögerte sich jedoch aufgrund des Ersten Weltkriegs erheblich, so dass sie erst am 15. Mai 1925 übergeben werden konnten. An diesem Tag wurde gleichzeitig die Medizinische Fakultät offiziell eröffnet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Universitätsklinikum stark zerstört, insbesondere durch circa 120 schwere Sprengbombentreffer der ab dem Spätherbst 1944 pausenlosen Luftangriffe. Als Folge wurde die Medizinische Fakultät der Universität Münster nach Bad Salzuflen verlegt. Die Neueröffnung des Universitätsklinikums nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte im November 1945. Es folgten zahlreiche Neubauten.

Weitere Neugründungen von Instituten in den 1970er-Jahren machten einen Ausbau des Klinikums notwendig. Nach einer längeren Planungszeit begann gegen Ende der 1970er-Jahre der Bau des Zentralklinikums mit seinen beiden jeweils 62 m hohen, weithin sichtbaren Türmen, das im Jahre 1983 fertiggestellt wurde. Die Kosten für diesen Neubau beliefen sich auf gut eine Milliarde Mark.

1998 wurde das Zentrum für Knochenmarktransplantation (KMT) eröffnet und Gebäude eines ehemaligen Britischen Militärhospitals als neue Forschungsflächen in das Universitätsklinikum eingegliedert. 2001 wurde das Universitätsklinikum Münster als Anstalt Öffentlichen Rechts selbstständig.

Kliniken und Einrichtungen

Das UKM hat insgesamt 45 Kliniken, Departments und Zentren der Patientenversorgung[1] mit wiederum ihrer eigenen Geschichte, Leitung und Schwerpunkten.

Siehe auch

Literatur

  • S. Ständer, H. Ständer, T.A. Luger: Die Universitäts-Hautklinik Münster. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 3-540-28018-9.
  • Erik Harms: Erinnerungen an die Kinderklinik Münster. In: Erlebte Kinderheilkunde. Beiträge zur Geschichte der Kinderheilkunde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Hrsg. von Fritz Hilgenberg, Münster 1992, S. 249–258

Weblinks

Einzelnachweise


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