Walram von Moers: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ute Lemper''' (* [[4. Juli]] [[1963]] in Münster) ist eine deutsche Tänzerin, Musicaldarstellerin, Chansonsängerin und Schauspielerin.
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'''Walram von Moers''' (* um [[1393]]; † 3. Oktober [[1456]] in {{Wpl|Arnheim}}) war ab [[1434]] gewählter {{Wpl|Bischof}} von {{Wpl|Hochstift Utrecht|Utrecht}}, konnte sich aber nicht behaupten. Seine Wahl [[1450]] zum „[[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]]“ löste die „{{Wpl|Münsterische Stiftsfehde}}“ aus.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Ute Lemper wurde im Münsteraner [[Kreuzviertel]] als Tochter eines Bankkaufmanns geboren und wuchs am [[Pötterhoek]] auf. Sie besuchte das [[Gymnasium St. Mauritz]] am [[Vorsehungskloster]]. Schon als Kind begeisterte sie sich für das Ballett. Mit 16 Jahren besuchte sie in den Sommerferien die Tanzakademie in Köln, Musicalseminare und Kurt-Weill-Workshops in Salzburg. Daneben versuchte sie sich als Sängerin der Punk-Gruppe „[[Panama Drive Band]]"<sup>[Anm. 1]</sup>. Nach dem Abitur bestand sie im August 1982 die Aufnahmeprüfung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.  
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=== Frühe Jahre ===
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Er war Sohn von Graf {{Wpl|Friedrich III. (Moers)|Friedrich III. von Moers}} und der „Walburga von Saarwerden“. Damit war er auch ein Neffe von Erzbischof {{Wpl|Friedrich III. von Saarwerden}}. Ein Bruder war {{Wpl|Dietrich II. von Moers|Dietrich II.}}, der seit [[1414]] {{Wpl|Erzbischof von Köln}} war. Ein anderer Bruder war {{Wpl|Heinrich II. von Moers}} seit [[1424]] Bischof von {{Wpl|Hochstift Osnabrück|Osnabrück}} und Münster.
  
Ute Lemper studierte am Institut für Bühnentanz in Köln und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1982 nahm sie am ersten Popkurs in Hamburg teil, wurde jedoch nach der Halbzeit schon von Peter Weck nach Wien geholt. Lemper war unter anderem in ''{{Wpl|Starlight_Express|Starlight Express}}'' zu sehen.  
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Er studierte ab [[1400]]/[[1401]] in {{Wpl|Heidelberg}} und ab [[1408]] in {{Wpl|Bologna}}. Dort war er [[1423]] {{Wpl|Prokurator}}. Er war seit [[1408]]/[[1413]] Domthesaurus in Köln, gab dieses Amt aber [[1426]] ab. Er war auch {{Wpl|Dekan (Kirche)|Dechant}} von {{Wpl|St. Gereon}} sowie {{Wpl|Propst}} von {{Wpl|St. Maria ad Gradus (Köln)|St. Maria ad Gradus}}. Des Weiteren war er {{Wpl|Domherr}} in {{Wpl|Trier}}. Dort resignierte er [[1445]].
  
Für die deutschen Versionen der Disneyfilme ''{{Wpl|Michael_Nyman|Michael Nyman}} erwähnenswert.  
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=== Streit um das Bischofsamt in Utrecht ===
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Im Jahr [[1423]] bewarb er sich mit Unterstützung seines Bruders „Dietrich II.“ um den Bischofsstuhl in Utrecht. Er unterlag nur knapp {{Wpl|Rudolf von Diepholz}}. Diese Wahl wurde von Papst {{Wpl|Martin V.}} nicht bestätigt. Der von diesem vorgeschlagene Bischof von {{Wpl|Speyer}} {{Wpl|Raban von Helmstatt}} lehnte ab. {{Wpl|Zweder van Culemborg}} wurde Bischof, ihm gelang es aber nicht in Utrecht einzuziehen.
  
Ute Lemper lebt heute in den USA, an der Upper West Side in New York City, und hat in Konzerthäusern weltweit Erfolge. Sie war mit dem US-Komiker David Tabatsky verheiratet. Aus dieser Beziehung gingen zwei Kinder (*1994) und (*1996) hervor. Seit einigen Jahren lebt sie mit dem Musiker Todd Turkisher zusammen. Das Paar hat zwei Söhne (*2005) und (*2011) <sup>[Anm. 2]</sup>.
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Rudolf von Diepholz wurde Defensor des Bistums. Nach dem Tod von Sweder hat der Papst Rudolf von Diepholz vorgeschlagen. Zwölf Domherren wählten [[1434]] indes '''Walram von Moers''', der sofort von Erzbischof Dietrich bestätigt wurde. Beide wandten sich daraufhin persönlich an das {{Wpl|Konzil von Basel}}. Rudolf wurde von {{Wpl|Philipp III. (Burgund)|Philipp dem Guten}} unterstützt. '''Walram''' konnte sich auf die Pfarrgeistlichkeit stützen. Das Konzil sprach sich [[1435]] für '''Walram''' aus. Der Papst dagegen erkannte Rudolf an. Kaiser {{Wpl|Sigismund (HRR)|Sigismund}} anerkannte '''Walram''' und übergab ihm die {{Wpl|Regalien}}. Faktisch beherrschte allerdings Rudolf das Bistum Utrecht, er bezog auch alle Einkünfte. '''Walram''' gab auf und ging zurück nach Köln. Möglicherweise wurde er vom Gegenpapst {{Wpl|Felix V.}} zum {{Wpl|Kardinal}} ernannt.<br/><small>Quelle: Moers, Walram von (pseudocardinal). In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 4. Dezember 2016.</small><br/>Im Jahr [[1450]] verzichtete er nach dem Zugeständnis von Zahlungen auch offiziell auf das Bistum Utrecht.
  
2007 war Lemper Jurymitglied in den ersten sieben Folgen der zweiten Staffel der RTL-Tanzshow ''"Let's Dance"'', im Finale der Show wurde sie von Dieter Bohlen vertreten, da sie eine Konzertverpflichtung hatte.
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=== Wahl zum Bischof in Münster ===
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Nach dem Tod von Heinrich von Moers kam es im Bistum Münster zu einem schweren Nachfolgestreit. Erzbischof Dietrich versuchte '''Walram''' durchzusetzen. Wie bei der gerade zu Ende gegangenen {{Wpl|Soester Fehde}} standen die {{Wpl|Herzogtum Kleve|Herzöge von Kleve}} und {{Wpl|Herzogtum Burgund|Burgund}} auf der Gegenseite und unterstützten {{Wpl|Erich I. von Münster|Erich I. von Hoya}}. Mit {{Wpl|Adolf von Kleve}} und {{Wpl|Konrad III. von Diepholz|Konrad von Diepholz}} gab es zunächst noch weitere Bewerber.
  
== Film ==
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Eine Mehrheit des [[Domkapitel|Domkapitels]] sprach sich am 15. Juli [[1450]] für '''Walram''' aus. Dieser unterzeichnete auch die {{Wpl|Wahlkapitulation}}.
Ute Lemper hatte im Jahr 1994 einen Kurzauftritt in dem Film ''{{Wpl|Das_Erbe_der_Guldenburgs|Das Erbe der Guldenburgs}}'' die Rolle der ''Peggy Brinkley''.
 
  
Ihre einzigen Filmhauptrollen erhielt sie in französischen Filmen wie ''Moscou Parade'', ''Coupable d'innocence'' und zuletzt 1997 in dem von {{Wpl|Richard_Chamberlain|Richard Chamberlain}} zu sehen.
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Die Lage wurde noch komplizierter, weil die Stadt {{Wpl|Münster}} Graf {{Wpl|Johann V. (Hoya)|Johann von Hoya}} zusammen mit einer Minderheit des [[Domkapitel|Domkapitels]] zum Stiftsverweser gemacht hatte. Dieser sollte bis zu einer päpstlichen Entscheidung für einen für die Landstände akzeptablen Bischof im Amt bleiben. '''Walram''' warfen sie schwere Verbrechen, darunter auch Mord vor. Diese Gruppe sprach sich eindeutig für Erich von Hoya aus. Diese Partei gewann noch weiter an Rückhalt, nachdem der Bischof von {{Wpl|Hochstift Minden|Minden}} {{Wpl|Albrecht von Hoya}} auch {{Wpl|Administrator (katholische Kirche)|Administrator}} des {{Wpl|Hochstift Osnabrück|Bistums Osnabrück}} geworden war.
  
Ferner wirkte sie in {{Wpl|Kurt_Gerron|Kurt Gerron}} gewesen war.
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=== {{Wpl|Münsterische Stiftsfehde|Stiftsfehde}} ===
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Johann von Hoya gelang es, die {{Wpl|Landesburg|Landesburgen}} zu gewinnen und er verfügte über die Einkünfte des Stifts. Die Anhänger '''Walrams''' sahen sich nach Verhandlungen zur faktischen Aufgabe gezwungen. Ein Landtag sprach sich für Erich von Hoya aus. Gleichzeitig setzte der Verweser Johann die Besetzung von bischöflichen Burgen fort. Einen Rückschlag brachte die Meldung, dass sich Papst {{Wpl|Nikolaus V. (Papst)|Nikolaus V.}} bereits für '''Walram''' ausgesprochen hatte. Daraufhin bemühte sich die Stadt Münster um ein Rechtsgutachten der {{Wpl|Universität Erfurt}}, um ihre Position zu stützen.
  
==Diskografie==
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Auf der diplomatischen Ebene schlossen „Johann von Hoya“ und Herzog „{{Wpl|Johann I. (Kleve-Mark)|Johann von Kleve}}“ ein Bündnis gegen '''Walram'''. Am 9. Juli [[1451]] erklärte der „{{Wpl|Johann I. (Kleve-Mark)|Herzog von Kleve}}“ '''Walram''' den Krieg. Dies war zufällig derselbe Tag, an dem die Nachricht eintraf, dass König {{Wpl|Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.}} '''Walram''' die Regalien verliehen hätte. Nachdem auch die päpstliche Bestätigung eingetroffen war, ging '''Walram''' entschieden gegen seine Gegner vor. Verschiedene Amtsträger wurden entlassen. „Erich von Hoya“ wurde die Exkommunikation angedroht, sollte er bischöfliche Burgen nicht herausgeben. Ein päpstlicher Beauftragter exkommuniziert schließlich die Stadt Münster und die Unterstützer Hoyas. '''Walram''' verhängte zudem das {{Wpl|Interdikt (Kirchenrecht)|Interdikt}} über sie. Dagegen begann Philipp von Burgund sich beim Papst für Hoya einzusetzen.
*1986 Ute Lemper singt Kurt Weill
 
*1987 Life is a Cabaret
 
*1988 chante Kurt Weill
 
*1989 Crimes of the Heart
 
*1990 {{Wpl|Die_Dreigroschenoper|Die Dreigroschenoper}}
 
*1990 Arielle, die Meerjungfrau
 
*1990 The Seaven Deadly Sins
 
*1990 The Wall - Live in Berlin
 
*1991 Songbook ({{Wpl|Paul_Celan|Paul-Celan-Texte}} vertont von Michael Nyman)
 
*1991 Live Grosse Tournee-Erfolge
 
*1992 Illusions
 
*1993 Ute Lemper singt Kurt Weill Vol.2
 
*1993 Espace Indecent
 
*1995 Portrait of Ute Lemper
 
*1995 City of Strangers
 
*1996 Berlin Cabaret Songs
 
*1997 Nuit Etrangers
 
*1998 The Very Best of Ute Lemper
 
*2000 Punishing kiss
 
*2002 But One Day
 
*2005 Blood and Feathers
 
*2008 Between Yesterday and Tomorrow
 
*2012 Paris Days, Berlin Nights
 
  
== Filme (Kinoproduktionen) ==
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Im Münsterland bekämpften sich die Anhänger beider Seiten. Dabei war das von Johann von Hoya kontrollierte Gebiet deutlich größer als das von '''Walram'''. Dieser hatte seine Basis im Gebiet um {{Wpl|Ahaus}}, {{Wpl|Vreden}} und {{Wpl|Ottenstein (Ahaus)|Ottenstein}} im Westen des Stifts. Vreden ging bald darauf verloren.
*1985: ''Drei gegen Drei'' (von {{Wpl|Dominik_Graf|Dominik Graf}})
 
*1989: '' Die letzten drei Tage der Marie Antoinette'' (von {{Wpl|Pierre_Granier-Deferre|Pierre Granier-Deferre}})
 
*1990: ''Jean Galmot - Flammen über Cayenne''
 
*1991: ''{{Wpl|Peter_Greenaway|Peter Greenaway}})
 
*1992: ''Pierre qui brûle''
 
*1992: ''Schuldlos schuldig''
 
*1992: ''Moscou Parade''
 
*1994: ''Prêt-à-Porter'' (von Robert Altman)
 
*1996: ''{{Wpl|Norman_Jewison|Norman Jewison}})
 
*1997: ''A River Made to Drown in''
 
*1997: ''Der Mann im Lift''
 
*1999: ''Kurt Gerrons Karussell''
 
*1998: ''Appetite''
 
*2010: ''Deauville'' (mit {{Wpl|Giuliano_Gemma|Giuliano Gemma}})
 
  
== Auszeichnungen ==
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Kardinal {{Wpl|Nikolaus von Kues}} sollte mit beiden Seiten verhandeln. Dieser erkannte '''Walram''' im päpstlichen Namen erneut als Bischof an. Aber '''Walram von Moers''' erklärte am 21. Januar [[1452]], dass er bei Zahlung einer jährlichen Rente auf den Bischofssitz verzichten wolle, wenn auch die Partei Hoyas zu Gunsten von Konrad von Diepholz aufgeben würde.
Im Jahr 1987 gewann sie einen „{{Wpl|Katarina_Witt|Katarina Witt}}) allerdings aus Protest gegen die Berichterstattung in den Zeitschriften der Verlagsgruppe Burda zurückgab. Ebenfalls 1987 erhielt sie in Frankreich den Theaterpreis ''Molière'' als ''Beste Nachwuchsdarstellerin'' für ihre Leistung in dem Musical ''Cabaret''. 1989 wurde sie für ihren Kurt-Weill-Abend erstmalig für den ''Laurence Olivier Award'' nominiert. 1998 wurde ihr in London der Preis für ihre Darstellung der Velma Kelly in ''Chicago'' überreicht. Für ihr Debüt an einer New Yorker Bühne wurde sie 1999 mit dem ''Theatre World Award'' geehrt. Ihre Rolle in dem Film ''Moscou Parade'' brachte ihr 1992 eine Nominierung für den russischen Filmpreis ''Nika'' ein
 
  
== Literatur ==
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Der eigentliche Gegner der Partei Hoya wurde der Utrechter Bischof „Rudolf von Diepholz“, der seinen Verwandten den Bischofssitz in Münster verschaffen wollte. Mit Hilfe eines Söldnerheeres wurde die Position von Johann von Hoya geschwächt.
* Ute Lemper: ''Unzensiert.'' Berlin : Henschel 1995 ISBN 3-89487-213-6 (Autobiographie)
 
  
== Einzelnachweise ==
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In der Folge weitete sich die Stiftsfehde immer weiter aus. Obwohl die Partei '''Walrams''' [[1454]] die Gegenpartei besiegen konnte, konnte sich keine Seite durchsetzen. Nach der Vertreibung von „Rudolf von Diepholz“ [[1455]] aus Utrecht und seinem baldigen Tod verlor '''Walram''' seinen stärksten Unterstützer. Der Krieg ging dennoch weiter. '''Walram''', der seit einiger Zeit in Arnheim lebte, starb dort [[1456]]. Damit war die Stiftsfehde indes nicht beendet. Er wurde in der Kirche St. Martin beigesetzt.
*[Anm. 1] : http://adamriese.info/wm-panama-drive-band.htm Ute Lemper 1977 als „Frontfrau“ [8. 10. 2008]
 
*[Anm. 2] : http://www.merkur-online.de/nachrichten/stars/lemper-nochmal-mama-geworden-zr-1443489.html Lemper nochmal Mama geworden (merkur-online.de) [20.12.2011]
 
 
 
== Weblinks ==
 
* [http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=2.1/REL?PPN=119245353 Einträge zu Ute Lemper im Katalog des Deutschen Musikarchivs]
 
* [http://www.utelemper.com Ute Lempers Homepage] (benötigt den Flash Player)
 
* [http://www.magazzini-sonori.it/esplora_contenuti/esecutori/lemper.aspx Hörbeispiele Ute Lemper] in „Magazzini Sonori"
 
* [http://german.imdb.com/name/nm0501602/ Ute Lemper in der Internet Movie Database]
 
* [http://www.kultur-fibel.de/Ute_Lemper-1.htm Interview in Kultur-Fibel.de (1992), mit zahlreichen Fotos, abgerufen am 20.. Dezember 2011]
 
* [http://www.stern.de/lifestyle/leute/:Was-Ute-Lemper/529453.html Interview auf Stern.de, 7. September 2004, abgerufen 20. Dezember 2011]
 
* [https://www.altezeitschriften.de/stern-magazin/776-stern-heft-nr5-22-januar-1987-die-neue-verfuehrung-lolitas-87.html Show: Ute Lemper - die Minnelli aus Münster, Bericht im stern Magazin vom 22. Januar 1987]
 
  
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== Literatur ==
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* {{Wpl|Pieter Lodewijk Muller}}: [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Walram_von_Moers Moers, Walram von]. In: [https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Deutsche_Biographie Allgemeine Deutsche Biographie] (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig [[1896]], S. 2.
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* {{Wpl|Wilhelm Kohl (Historiker)|Wilhelm Kohl}}: ''Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster'' 7,1: ''Die Diözese.'' ''{{Wpl|Germania Sacra}}'', Neue Folge Bd. 37,1 Berlin [[1999]], ISBN 978-3-11-016470-1, S.&nbsp;170–184.
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* Wilhelm Kohl: ''Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster'' 7,3: ''Die Diözese.'' ''Germania Sacra'', Neue Folge Bd. 37,3,  Berlin, [[2003]], ISBN 978-3-11-017592-9, S.&nbsp;485–490.
  
{{Vorlage:Aus Wikipedia|Ute_Lemper|Ute Lemper}}
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==Weblinks==
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* {{DeuBio|sfz64817.html|Walram von Moers}}
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* {{Wp|Walram_von_Moers|Walram von Moers}}  
  
[[Kategorie:Sänger|Lemper, Ute]]
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{{Vorlage:Aus Wikipedia|Walram_von_Moers|Walram von Moers}}
[[Kategorie:Schauspieler|Lemper, Ute]]
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[[Kategorie:Bischof von Münster]]
[[Kategorie:Geboren in Münster|Lemper, Ute]]
 

Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 21:35 Uhr

Walram von Moers (* um 1393; † 3. Oktober 1456 in ArnheimWP) war ab 1434 gewählter BischofWP von UtrechtWP, konnte sich aber nicht behaupten. Seine Wahl 1450 zum „Bischof von Münster“ löste die „Münsterische StiftsfehdeWP“ aus.

Leben

Frühe Jahre

Er war Sohn von Graf Friedrich III. von MoersWP und der „Walburga von Saarwerden“. Damit war er auch ein Neffe von Erzbischof Friedrich III. von SaarwerdenWP. Ein Bruder war Dietrich II.WP, der seit 1414 Erzbischof von KölnWP war. Ein anderer Bruder war Heinrich II. von MoersWP seit 1424 Bischof von OsnabrückWP und Münster.

Er studierte ab 1400/1401 in HeidelbergWP und ab 1408 in BolognaWP. Dort war er 1423 ProkuratorWP. Er war seit 1408/1413 Domthesaurus in Köln, gab dieses Amt aber 1426 ab. Er war auch DechantWP von St. GereonWP sowie PropstWP von St. Maria ad GradusWP. Des Weiteren war er DomherrWP in TrierWP. Dort resignierte er 1445.

Streit um das Bischofsamt in Utrecht

Im Jahr 1423 bewarb er sich mit Unterstützung seines Bruders „Dietrich II.“ um den Bischofsstuhl in Utrecht. Er unterlag nur knapp Rudolf von DiepholzWP. Diese Wahl wurde von Papst Martin V.WP nicht bestätigt. Der von diesem vorgeschlagene Bischof von SpeyerWP Raban von HelmstattWP lehnte ab. Zweder van CulemborgWP wurde Bischof, ihm gelang es aber nicht in Utrecht einzuziehen.

Rudolf von Diepholz wurde Defensor des Bistums. Nach dem Tod von Sweder hat der Papst Rudolf von Diepholz vorgeschlagen. Zwölf Domherren wählten 1434 indes Walram von Moers, der sofort von Erzbischof Dietrich bestätigt wurde. Beide wandten sich daraufhin persönlich an das Konzil von BaselWP. Rudolf wurde von Philipp dem GutenWP unterstützt. Walram konnte sich auf die Pfarrgeistlichkeit stützen. Das Konzil sprach sich 1435 für Walram aus. Der Papst dagegen erkannte Rudolf an. Kaiser SigismundWP anerkannte Walram und übergab ihm die RegalienWP. Faktisch beherrschte allerdings Rudolf das Bistum Utrecht, er bezog auch alle Einkünfte. Walram gab auf und ging zurück nach Köln. Möglicherweise wurde er vom Gegenpapst Felix V.WP zum KardinalWP ernannt.
Quelle: Moers, Walram von (pseudocardinal). In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 4. Dezember 2016.
Im Jahr 1450 verzichtete er nach dem Zugeständnis von Zahlungen auch offiziell auf das Bistum Utrecht.

Wahl zum Bischof in Münster

Nach dem Tod von Heinrich von Moers kam es im Bistum Münster zu einem schweren Nachfolgestreit. Erzbischof Dietrich versuchte Walram durchzusetzen. Wie bei der gerade zu Ende gegangenen Soester FehdeWP standen die Herzöge von KleveWP und BurgundWP auf der Gegenseite und unterstützten Erich I. von HoyaWP. Mit Adolf von KleveWP und Konrad von DiepholzWP gab es zunächst noch weitere Bewerber.

Eine Mehrheit des Domkapitels sprach sich am 15. Juli 1450 für Walram aus. Dieser unterzeichnete auch die WahlkapitulationWP.

Die Lage wurde noch komplizierter, weil die Stadt MünsterWP Graf Johann von HoyaWP zusammen mit einer Minderheit des Domkapitels zum Stiftsverweser gemacht hatte. Dieser sollte bis zu einer päpstlichen Entscheidung für einen für die Landstände akzeptablen Bischof im Amt bleiben. Walram warfen sie schwere Verbrechen, darunter auch Mord vor. Diese Gruppe sprach sich eindeutig für Erich von Hoya aus. Diese Partei gewann noch weiter an Rückhalt, nachdem der Bischof von MindenWP Albrecht von HoyaWP auch AdministratorWP des Bistums OsnabrückWP geworden war.

StiftsfehdeWP

Johann von Hoya gelang es, die LandesburgenWP zu gewinnen und er verfügte über die Einkünfte des Stifts. Die Anhänger Walrams sahen sich nach Verhandlungen zur faktischen Aufgabe gezwungen. Ein Landtag sprach sich für Erich von Hoya aus. Gleichzeitig setzte der Verweser Johann die Besetzung von bischöflichen Burgen fort. Einen Rückschlag brachte die Meldung, dass sich Papst Nikolaus V.WP bereits für Walram ausgesprochen hatte. Daraufhin bemühte sich die Stadt Münster um ein Rechtsgutachten der Universität ErfurtWP, um ihre Position zu stützen.

Auf der diplomatischen Ebene schlossen „Johann von Hoya“ und Herzog „Johann von KleveWP“ ein Bündnis gegen Walram. Am 9. Juli 1451 erklärte der „Herzog von KleveWPWalram den Krieg. Dies war zufällig derselbe Tag, an dem die Nachricht eintraf, dass König Friedrich III.WP Walram die Regalien verliehen hätte. Nachdem auch die päpstliche Bestätigung eingetroffen war, ging Walram entschieden gegen seine Gegner vor. Verschiedene Amtsträger wurden entlassen. „Erich von Hoya“ wurde die Exkommunikation angedroht, sollte er bischöfliche Burgen nicht herausgeben. Ein päpstlicher Beauftragter exkommuniziert schließlich die Stadt Münster und die Unterstützer Hoyas. Walram verhängte zudem das InterdiktWP über sie. Dagegen begann Philipp von Burgund sich beim Papst für Hoya einzusetzen.

Im Münsterland bekämpften sich die Anhänger beider Seiten. Dabei war das von Johann von Hoya kontrollierte Gebiet deutlich größer als das von Walram. Dieser hatte seine Basis im Gebiet um AhausWP, VredenWP und OttensteinWP im Westen des Stifts. Vreden ging bald darauf verloren.

Kardinal Nikolaus von KuesWP sollte mit beiden Seiten verhandeln. Dieser erkannte Walram im päpstlichen Namen erneut als Bischof an. Aber Walram von Moers erklärte am 21. Januar 1452, dass er bei Zahlung einer jährlichen Rente auf den Bischofssitz verzichten wolle, wenn auch die Partei Hoyas zu Gunsten von Konrad von Diepholz aufgeben würde.

Der eigentliche Gegner der Partei Hoya wurde der Utrechter Bischof „Rudolf von Diepholz“, der seinen Verwandten den Bischofssitz in Münster verschaffen wollte. Mit Hilfe eines Söldnerheeres wurde die Position von Johann von Hoya geschwächt.

In der Folge weitete sich die Stiftsfehde immer weiter aus. Obwohl die Partei Walrams 1454 die Gegenpartei besiegen konnte, konnte sich keine Seite durchsetzen. Nach der Vertreibung von „Rudolf von Diepholz“ 1455 aus Utrecht und seinem baldigen Tod verlor Walram seinen stärksten Unterstützer. Der Krieg ging dennoch weiter. Walram, der seit einiger Zeit in Arnheim lebte, starb dort 1456. Damit war die Stiftsfehde indes nicht beendet. Er wurde in der Kirche St. Martin beigesetzt.

Literatur

Weblinks


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