Spiegelturm: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Spiegelturm''' ist eine Straßenbezeichnung in Münster. Sie verläuft westlich des [[Dom|Domes]] in nord-südlicher Richtung, wobei sie beim [[Überwasserkirchplatz]] nach ihre Richtung nach Osten ändert um dann vor dem Dom wieder nach Süden abknickt. Im Norden mündet sie in der Straße [[Spiekerhof]], im Süden geht sie in die [[Pferdegasse]] über.
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'''Spiegelturm''' ist eine Straßenbezeichnung in Münster. Sie verläuft westlich des [[Dom|Domes]] in nord-südlicher Richtung, wobei sie beim [[Überwasserkirchplatz]] nach ihre Richtung nach Osten ändert, die Aa überquert um dann vor dem Dom wieder nach Süden abzuknicken. Im Norden mündet sie in der Straße [[Spiekerhof]], im Süden geht sie in die [[Pferdegasse]] über. Der Übergang über die Aa wurde 1316 als Smalenbrugge bezeichnet und war bis ins 19. Jahrhundert eine Holzbrücke. 1842 wurde die Brücke neu gebaut und räumlich erweitert.<sup>[Anm. 2]</sup>
  
 
== Namensherkunft ==
 
== Namensherkunft ==
Auf einem Straßenschild ist zur Namensherkunft vermerkt: "Vermutlich im 11. Jahrhundert errichteter Zugang zur [[Domburg]] mit vorgelagertem schmalen Steg über die [[Aa]]. Die Wacht- und Toranlage (Anmerkung: in der sich auch eine Kapelle befand, s.u.) wurde 1880 abgebrochen". Der Torturm befindet sich in der Westmauer der Domburg bzw. seit etwa 1270 in der [[Immunitätsmauer]]. Er wurde am Übergang zum linken Aa-Ufer, dem "suburbium Überwasser", dem späteren [[Überwasserviertel]], errichtet. Im Obergeschoss beherbergte das Tor eine dem [[Heiliger Georg|Heiligen Georg]] geweihte Kapelle.<sup>[Anm. 1]</sup>
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Der Namensteil "Spiegel" stammt vom lateinischen Wort "specualare" (dt.: anschauen, spähen) oder "specula" (dt.: Warte). Es war einer der Warttürme, die die vier Zugänge zur Domburg sicherten.<sup>[Anm. 1]</sup> Auf einem Straßenschild ist zur Namensherkunft vermerkt: "Vermutlich im 11. Jahrhundert errichteter Zugang zur [[Domburg]] mit vorgelagertem schmalen Steg über die [[Aa]]. Die Wacht- und Toranlage wurde 1880<sic> abgebrochen" (tatsächlich abgebrochen wurde der Torturm 1818, siehe Humborg, 1973)). Der Torturm befand sich in der Westmauer der Domburg bzw. seit etwa 1270 in der [[Immunitätsmauer]]. Er wurde am Übergang zum linken Aa-Ufer, dem "suburbium Überwasser", dem späteren [[Überwasserviertel]], errichtet. Ebenerdig führte durch den Spiegelturm ein gewölbter Gang. Im Obergeschoss beherbergte das Tor eine dem [[Heiliger Georg|Heiligen Georg]] geweihte Kapelle, die Bischof [[Burchard]] einrichten ließ. Mit dem Abbruch des Spiegelturm 1818 verschwand auch die Kapelle.<sup>[Anm. 2]</sup>
  
 
== Wichtige Gebäude und Einrichtungen an der Straße ==
 
== Wichtige Gebäude und Einrichtungen an der Straße ==
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* [[St.-Paulus-Dom]]
 
* [[St.-Paulus-Dom]]
 
* [[Überwasserkirche]]
 
* [[Überwasserkirche]]
* [[Diözesanbibliothek Münster]]
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* [[Diözesanbibliothek]]
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
* [Anm. 1]: [http://www.muenster.de/stadt/museum/1533_4_1533_4_4.html Erläuterung des Spiegelturms auf muenster.de]. abgerufen am 5. November 2012
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* [Anm. 1]: [http://www.muenster.de/stadt/museum/1533_4_1533_4_4.html Erläuterung des Spiegelturms auf muenster.de], abgerufen am 5. November 2012
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* [Anm. 2]: Humborg, Ludwig: Historischer Bummel durch Münsters Altstadt-Straßen, Aschendorff Münster, 1973, S. 45-47
  
 
[[Kategorie:Straße]]
 
[[Kategorie:Straße]]

Version vom 12. September 2018, 13:22 Uhr

Spiegelturm ist eine Straßenbezeichnung in Münster. Sie verläuft westlich des Domes in nord-südlicher Richtung, wobei sie beim Überwasserkirchplatz nach ihre Richtung nach Osten ändert, die Aa überquert um dann vor dem Dom wieder nach Süden abzuknicken. Im Norden mündet sie in der Straße Spiekerhof, im Süden geht sie in die Pferdegasse über. Der Übergang über die Aa wurde 1316 als Smalenbrugge bezeichnet und war bis ins 19. Jahrhundert eine Holzbrücke. 1842 wurde die Brücke neu gebaut und räumlich erweitert.[Anm. 2]

Namensherkunft

Der Namensteil "Spiegel" stammt vom lateinischen Wort "specualare" (dt.: anschauen, spähen) oder "specula" (dt.: Warte). Es war einer der Warttürme, die die vier Zugänge zur Domburg sicherten.[Anm. 1] Auf einem Straßenschild ist zur Namensherkunft vermerkt: "Vermutlich im 11. Jahrhundert errichteter Zugang zur Domburg mit vorgelagertem schmalen Steg über die Aa. Die Wacht- und Toranlage wurde 1880<sic> abgebrochen" (tatsächlich abgebrochen wurde der Torturm 1818, siehe Humborg, 1973)). Der Torturm befand sich in der Westmauer der Domburg bzw. seit etwa 1270 in der Immunitätsmauer. Er wurde am Übergang zum linken Aa-Ufer, dem "suburbium Überwasser", dem späteren Überwasserviertel, errichtet. Ebenerdig führte durch den Spiegelturm ein gewölbter Gang. Im Obergeschoss beherbergte das Tor eine dem Heiligen Georg geweihte Kapelle, die Bischof Burchard einrichten ließ. Mit dem Abbruch des Spiegelturm 1818 verschwand auch die Kapelle.[Anm. 2]

Wichtige Gebäude und Einrichtungen an der Straße

Einzelnachweise