Josef Albers

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Josef Albers (* 19. März 1888 in Bottrop, † 25. / 26. März 1976 in Orange (Connecticut, USA)), war ein deutsch-amerikanischer Künstler und Kunstpädagoge. Sein Wandrelief "Strukturale Konstellationen - Zwei Supraporten" ziert seit 1972 die Nordfassade über dem Eingang des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte am Domplatz in Münster.

Leben

Ausbildung: Lehrer und Künstler

Josef Albers wurde 1888 in Bottrop geboren und besuchte 1902 bis 1925 die Präparandenanstalt Langenhorst bei Burgsteinfurt und anschließend bis 1908 das Lehrerseminar in Büren (Westfalen). Von 1908 bis 1913 arbeitete als Lehrer an Volksschulen in Bottrop, Weddern und Stadtlohn. 1908 unternahm er eine erste Kunstreise nach München, lernte Werke von Cézanne und Matisse kennen und begegnete Christian Rohlfs und bei einem Besuch des Folkwang-Museums in Hagen dem Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus. 1913 bis 1915 studierte Albers an der Königlichen Kunstschule in Berlin und malte dabei 1913 sein erstes abstraktes Bild.

1916 bis 1919 setzte er seine Tätigkeit als Volksschullehrer in seiner Heimatstadt Bottrop fort und besuchte nebenher die Kunstgewerbeschule in Essen. Erste Arbeiten in graphischen Techniken (Lithographien, Holz- und Linolschnitte) entstanden. In den Jahren 1919 und 1920 war Albers Schüler in der Malklasse von Franz Stuck an der Münchener Kunstakademie.

Bauhaus

1920 - 1923 studierte Josef Albers in Weimar am Bauhaus. Nach dem Vorkurs entstanden Glasbilder als selbständige Arbeiten; 1922 organisierte er als Bauhausgeselle die wiedereröffnete Glaswerkstatt. Er übernahm 1923 einen Lehrauftrag für Werklehre und ging mit dem Bauhaus 1925 nach Dessau. 1925 wurde Josef Albers Bauhausmeister und heiratete die Bauhausschülerin und Textilkünstlerin Annelise (Anni) Fleischmann. 1928 bis 1930 leitete er die Möbelwerkstatt des Bauhauses. Neben Möbelentwürfen, Gestaltungen in Glas und Metall für Gebrauchsgegenstände und die Typographie entstanden in dieser Zeit Glas-Wandbilder.

Als das Bauhaus in Dessau 1932 unter dem Druck der Nationalsozialisten nach Berlin verlegt wurde, leitete Albers weiterhin den Vorkurs. Nach der Machtübernahme durch die Nazis und der erzwungenen Schließung des Bauhauses emigrierten Anni und Josef Albers in die USA.

Exil in den USA

Dort nahm er einen Ruf an das Black Mountain College in North Carolina an und wurde 1939 amerikanischer Staatsbürger. Zu seinen Schülern am Black Mountain College gehörten für die Kunst des 20. Jahrhunderts so bedeutende Künstler wie Robert Rauschenberg, Donald Judd, der Komponist John Cage und der Tänzer und Choreograph Merce Cunningham. 1949 bis 1959 leitete er das Art Department der Yale University in New Haven (Connecticut). Dort gehörte u. a. Richard Serra zu seinen Schülern. Josef Albers starb 1976 in Orange bei New Haven.

Werke

Ausgehend von seiner Lehrzeit am Bauhaus und unter dem Einfluss von Johannes Itten widmete Albers sein künstlerisches Schaffen in der Malerei der Wechselwirkung von Farbe, Form, Linie und Fläche. Er experimentierte mit der optischen Wahrnehmung und den Irritationen dieser Wahrnehmung, wenn gewohnte Seherwartungen nicht erfüllt werden. Wie Victor Vasarely arbeitet er mit optischen Täuschungen und gehörte zu den Pionieren der Op-Art.

"Hommage to the Square" (Huldigung an das Quadrat) ist Albers' berühmte Bildserie, bei der er drei oder vier Quadrate von ungemischten Farben so aufeinander bezieht und ineinander verschränkt, dass sich dem Betrachter durch die unterschiedliche Form und Umgebung ein jeweils unterschiedlicher, subjektiver Farbeindruck bietet.


Ehrungen

Literatur

Weblinks