Heinrich Glasmeier: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MünsterWiki
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Heinrich Glasmeier''' (* [[5. März]] [[1892]] in Dorsten; † vermutlich [[4. Mai]] [[1945]] bei Linz/Österreich) wirkte als umtriebiger Archivar im Münsterland und hat sich vor allem um die Privatarchive des westfälischen Adels verdient gemacht. Der an der [[Universität Münster]] promovierte Glasmeier entwickelte sich zu einem überzeugten Nationalsozialisten und wurde von Goebbels zum Rundfunkintendanten des Westdeutschen Rundfunks in Köln (dem heutigen WDR) bestellt und war später der erste – und in der deutschen Mediengeschichte einzige – „Reichsrundfunkintendant“.  Anfang der 1940er Jahren baute er nahe Linz im ehemaligen Chorherren-Stift St. Florian für die Nazis Produktionsstätten des „großdeutschen und europäischen Rundfunks“ auf. Von Hitler mit mit großzügigen Mitteln ausgestattet, pflegte er dort das Andenken des Komponisten [http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Bruckner Anton Bruckner] und gründete das Linzer Reichs-Bruckner-Orchester. Wenige Tage vor Kriegsende beging Heinrich Glasmeier wahrscheinlich Suizid mit einer Handgranate in seinem Auto.
+
'''Heinrich Glasmeier''' (* [[5. März]] [[1892]] in Dorsten; † vermutlich [[4. Mai]] [[1945]] bei Linz/Österreich) wirkte als umtriebiger Archivar im Münsterland und hat sich vor allem um die Privatarchive des westfälischen Adels verdient gemacht. Der an der [[WWU|Universität Münster]] Glasmeier entwickelte sich zu einem überzeugten Nationalsozialisten, war Geschäftsführer des NSDAP-Gaues Westfalen-Nord und Gau-Kulturwart. Im Jahr 1933 wurde er von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zum Rundfunkintendanten des Westdeutschen Rundfunks in Köln (dem heutigen WDR) bestellt und war später der erste – und in der deutschen Mediengeschichte einzige – „Reichsrundfunkintendant“.  Anfang der 1940er Jahren baute er nahe Linz im ehemaligen Chorherren-Stift St. Florian für die Nazis Produktionsstätten des „großdeutschen und europäischen Rundfunks“ auf. Von Hitler mit mit großzügigen Mitteln ausgestattet, pflegte er dort das Andenken des Komponisten [http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Bruckner Anton Bruckner] und gründete das Linzer Reichs-Bruckner-Orchester. Wenige Tage vor Kriegsende beging Heinrich Glasmeier wahrscheinlich Suizid mit einer Handgranate in seinem Auto.
  
 
==Werke==
 
==Werke==
Zeile 5: Zeile 5:
 
* ''Geschichte des Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4'' : im Auftr. d. Vereins d. Offiziere d. früheren Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4. Oldenburg, Stalling 1932
 
* ''Geschichte des Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4'' : im Auftr. d. Vereins d. Offiziere d. früheren Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4. Oldenburg, Stalling 1932
  
 +
==Literatur==
 +
* Norbert Reimann: ''Heinrich Glasmeier.'' In: Westfälische Lebensbilder. - Münster. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volkskunde ; 17,A). - 17 (2005), S. 154-184
 +
* Christian Steinhagen: ''Münster im Dritten Reich. Ein Stadtführer'', Aschendorff, Münster 2013,
  
[[Kategorie:Archiv|Glasmeier, Heinrich]]
+
[[Kategorie:Archivar|Glasmeier, Heinrich]]
 
+
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied|Glasmeier, Heinrich]]
[[Kategorie:Person|Glasmeier, Heinrich]]
+
[[Kategorie:Rundfunk|Glasmeier, Heinrich]]

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2017, 17:03 Uhr

Heinrich Glasmeier (* 5. März 1892 in Dorsten; † vermutlich 4. Mai 1945 bei Linz/Österreich) wirkte als umtriebiger Archivar im Münsterland und hat sich vor allem um die Privatarchive des westfälischen Adels verdient gemacht. Der an der Universität Münster Glasmeier entwickelte sich zu einem überzeugten Nationalsozialisten, war Geschäftsführer des NSDAP-Gaues Westfalen-Nord und Gau-Kulturwart. Im Jahr 1933 wurde er von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels zum Rundfunkintendanten des Westdeutschen Rundfunks in Köln (dem heutigen WDR) bestellt und war später der erste – und in der deutschen Mediengeschichte einzige – „Reichsrundfunkintendant“. Anfang der 1940er Jahren baute er nahe Linz im ehemaligen Chorherren-Stift St. Florian für die Nazis Produktionsstätten des „großdeutschen und europäischen Rundfunks“ auf. Von Hitler mit mit großzügigen Mitteln ausgestattet, pflegte er dort das Andenken des Komponisten Anton Bruckner und gründete das Linzer Reichs-Bruckner-Orchester. Wenige Tage vor Kriegsende beging Heinrich Glasmeier wahrscheinlich Suizid mit einer Handgranate in seinem Auto.

Werke

  • Briefe des Grafen Johann-Ignaz von Landsberg-Velen und Gemen an seine Gattin Ludovika Reichs- und Burggräfin von Westerholt und Gysenberg; in: Vierteljahrsschrift für den Landsbergschen Familienverband, Band 1 (1923), S. 12–36; Band 2 (1924), S. 37–68; Band 4 (1926), S. 85–107 und Bd. 7 (1929), S. 86–103.
  • Geschichte des Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4 : im Auftr. d. Vereins d. Offiziere d. früheren Kürassier-Regiments von Driesen (Westf.) Nr. 4. Oldenburg, Stalling 1932

Literatur

  • Norbert Reimann: Heinrich Glasmeier. In: Westfälische Lebensbilder. - Münster. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission des Provinzialinstituts für Westfälische Landes- und Volkskunde ; 17,A). - 17 (2005), S. 154-184
  • Christian Steinhagen: Münster im Dritten Reich. Ein Stadtführer, Aschendorff, Münster 2013,