Friedrich von Kühlwetter: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahr 1866 wurde er in den Adelsstand erhoben und im selben Jahr als Regierungspräsident nach Düsseldorf versetzt. Dort erwarb er sich hier durch eifrige Fürsorge für Kunst und Wissenschaft allgemeine Anerkennung. 1870 erhielt er den Posten eines Zivilgouverneurs im annektierten Reichsland Elsass-Lothringen mit Sitz in Straßburg.
 
Im Jahr 1866 wurde er in den Adelsstand erhoben und im selben Jahr als Regierungspräsident nach Düsseldorf versetzt. Dort erwarb er sich hier durch eifrige Fürsorge für Kunst und Wissenschaft allgemeine Anerkennung. 1870 erhielt er den Posten eines Zivilgouverneurs im annektierten Reichsland Elsass-Lothringen mit Sitz in Straßburg.
  
Anschließend wurde er im September 1871 zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen befördert, wo seine Stellung durch den Beginn des [[Kulturkampf]]s schwierig wurde. Kühlwetter vertrat mit Entschiedenheit die Rechte des Staats und bemühte sich, namentlich durch Berufung freisinniger Lehrer an die [[Akademie]] in Münster, die katholische Bevölkerung von Westfalen von der Herrschaft des Ultramontanismus zu befreien.
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Anschließend wurde er im September 1871 zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen befördert, wo seine Stellung durch den Beginn des [[Kulturkampf]]s schwierig wurde. Kühlwetter vertrat mit Entschiedenheit die Rechte des Staats und bemühte sich, namentlich durch Berufung freisinniger Lehrer an die [[Akademische Lehranstalt|Akademie]] in Münster, die katholische Bevölkerung von Westfalen von der Herrschaft des Ultramontanismus zu befreien.
  
 
Er wurde daher von der klerikalen Partei auf das heftigste angefeindet. Trotzdem sind seine Verdienste um den Ausbau der Universität Münster sowie als Gründungsmitglied des Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst unbestritten. Kühlwetter starb am 2. Dezember 1882 in Münster. Ein Portrait von Friedrich Kühlwetter, gemalt von Franz Reiff, befindet sich im Besitz der RWTH-Aachen.
 
Er wurde daher von der klerikalen Partei auf das heftigste angefeindet. Trotzdem sind seine Verdienste um den Ausbau der Universität Münster sowie als Gründungsmitglied des Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst unbestritten. Kühlwetter starb am 2. Dezember 1882 in Münster. Ein Portrait von Friedrich Kühlwetter, gemalt von Franz Reiff, befindet sich im Besitz der RWTH-Aachen.

Version vom 26. Oktober 2012, 19:03 Uhr

Friedrich Christian Hubert Kühlwetter (seit 1866 von Kühlwetter) (* 17. April 1809 in Düsseldorf; † 2. Dezember 1882 in Münster war ein preußischer Politiker und Oberpräsident der Provinz Westfalen.

Leben und Wirken

Friedrich von Kühlwetter studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg und Bonn. Im Jahr 1830 trat er in den Staatsdienst als Auskultator beim Hofgericht Arnsberg ein. Im Jahr 1832 wurde er Gerichtsreferendar und 1835 Gerichtsassessor in Düsseldorf. Anschließend war er dort von 1836 bis 1845 Staatsprokurator beim Landgericht. Zwischen 1845 und 1848 arbeitete von Kühlwetter als Verwaltungsdirektor der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft

Politisch war Kühlwetter ein Vertreter des rheinischen Liberalismus. Im Jahr 1847 war er Mitglied des Vereinigten Landtages. Ein Jahr später wurde von Kühlwetter zum Mitglied der Preußischen Nationalversammlung und zum stellvertretenden Mitglied der Deutschen Nationalversammlung in Frankfurt gewählt. Im Kabinett Hansemann-Auerswald war er dann vom 25. Juli bis 28. September 1848 Innenminister. Im Berliner Parlament vertrat er gemäßigt liberale Ansichten und gehörte nach seinem Rücktritt als Minister der Fraktion der Rechten an [Anm. 1].

Kühlwetter war anschließend bis 1866 Regierungspräsident in Aachen, wo später wegen seiner maßgeblichen Unterstützung und Förderung zur Errichtung des Aachener Polytechnikums, (der heutigen Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule), posthum im Jahre 1929 eine Straße nach ihm benannt wurde. Durch die Vertretung des Regierungskurses machte er sich dort allerdings trotz seiner rheinischen und katholischen Herkunft unbeliebt. Zwischen 1849 und 1850 war er Mitglied der ersten Kammer des Preußischen Landtages.

Im Jahr 1866 wurde er in den Adelsstand erhoben und im selben Jahr als Regierungspräsident nach Düsseldorf versetzt. Dort erwarb er sich hier durch eifrige Fürsorge für Kunst und Wissenschaft allgemeine Anerkennung. 1870 erhielt er den Posten eines Zivilgouverneurs im annektierten Reichsland Elsass-Lothringen mit Sitz in Straßburg.

Anschließend wurde er im September 1871 zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen befördert, wo seine Stellung durch den Beginn des Kulturkampfs schwierig wurde. Kühlwetter vertrat mit Entschiedenheit die Rechte des Staats und bemühte sich, namentlich durch Berufung freisinniger Lehrer an die Akademie in Münster, die katholische Bevölkerung von Westfalen von der Herrschaft des Ultramontanismus zu befreien.

Er wurde daher von der klerikalen Partei auf das heftigste angefeindet. Trotzdem sind seine Verdienste um den Ausbau der Universität Münster sowie als Gründungsmitglied des Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst unbestritten. Kühlwetter starb am 2. Dezember 1882 in Münster. Ein Portrait von Friedrich Kühlwetter, gemalt von Franz Reiff, befindet sich im Besitz der RWTH-Aachen.

Einzelnachweise

  • [Anm. 1]: Klaus Herdepe: Die preußische Verfassungsfrage 1848. Neuried : Ars et unitas 2002, ISBN 3-936117-22-5, S.153

Literatur

  • D. Wegemann: Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Provinz Westphalen 1815–1918, 1969
  • Mechthild Black-Veldtrup, Friedrich von Kühlewetter, in: Westfälische Lebensbilder 18, Münster 2009, S. 60-78

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