Elise Rüdiger: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MünsterWiki
(link)
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Elise Freiin von Hohenhausen wuchs als Tochter eines preußischen Beamten in Berlin auf. Ihre Mutter Elise von Hohenhausen (1789–1857) war eine Schriftstellerin und Salonnière. Durch Versetzung ihres Vaters kam sie 1815 erstmals nach Münster, später 1816 nach Minden. Mit neunzehn Jahren heiratete sie den preußischen Regierungsrat Karl Ferdinand Rüdiger. Die Protestantin lebte von 1831 bis 1845 in Münster, wo sie – nach dem Vorbild ihrer Mutter – erstmals einen eigenen literarischen Salon begründete. Diesem Zirkel gehörten neben [[Annette von Droste-Hülshoff]] und [[Levin Schücking]] auch andere Lokal-Literaten wie Luise von Bornstedt, Henriette von Hohenhausen oder [[Wilhelm Junkmann]] an. Annette von Droste-Hülshoff, die zugleich den eher katholisch-empfindsamen Kreis um [[Christoph Bernhard Schlüter]] besuchte, bezeichnete den Salon zuweilen als ''Hecken-Schriftsteller-Gesellschaft''. Mit Elise Rüdiger war die Droste eng befreundet, auch wenn sie deren Salon in dem Lustpiel „Perdu!“ (1840) karikierte. Gemeinsam verbrachten beide im Herbst 1843 einige Zeit auf der Meersburg am Bodensee und erwogen Pläne einer literarischen Zusammenarbeit.
+
Elise Freiin von Hohenhausen wuchs als Tochter eines preußischen Beamten in Berlin auf. Ihre Mutter Elise von Hohenhausen (1789–1857) war eine Schriftstellerin und Salonnière. Durch Versetzung ihres Vaters kam sie 1815 erstmals nach Münster, später 1816 nach Minden. Mit neunzehn Jahren heiratete sie den preußischen Regierungsrat Karl Ferdinand Rüdiger. Die Protestantin lebte von 1831 bis 1845 in Münster, wo sie – nach dem Vorbild ihrer Mutter – erstmals einen eigenen literarischen Salon begründete. Diesem Zirkel gehörten neben [[Annette von Droste-Hülshoff]] und [[Levin Schücking]] auch andere Lokal-Literaten wie [[Luise von Bornstedt]], Henriette von Hohenhausen oder [[Wilhelm Junkmann]] an. Annette von Droste-Hülshoff, die zugleich den eher katholisch-empfindsamen Kreis um [[Christoph Bernhard Schlüter]] besuchte, bezeichnete den Salon zuweilen als ''Hecken-Schriftsteller-Gesellschaft''. Mit Elise Rüdiger war die Droste eng befreundet, auch wenn sie deren Salon in dem Lustpiel „Perdu!“ (1840) karikierte. Gemeinsam verbrachten beide im Herbst 1843 einige Zeit auf der Meersburg am Bodensee und erwogen Pläne einer literarischen Zusammenarbeit.
  
 
Elise nahm nach dem Tode ihrer Mutter (1857) und ihres Mannes (1862) wieder ihren Geburtsnamen an und zog endgültig nach Berlin, wo sie bis zu ihrem Tode einen literarischen Salon führte. Neben ihrem alten Steckenpferd, der feuilletonistischen Literaturkritik, begann sie selbst Novellen zu schreiben.
 
Elise nahm nach dem Tode ihrer Mutter (1857) und ihres Mannes (1862) wieder ihren Geburtsnamen an und zog endgültig nach Berlin, wo sie bis zu ihrem Tode einen literarischen Salon führte. Neben ihrem alten Steckenpferd, der feuilletonistischen Literaturkritik, begann sie selbst Novellen zu schreiben.
  
 
In Münster ist der [[Elise-Rüdiger-Weg]] nach ihr benannt.
 
In Münster ist der [[Elise-Rüdiger-Weg]] nach ihr benannt.

Version vom 25. Juli 2013, 14:34 Uhr

Elise Friedrike Felicitas Freiin von Hohenhausen, verehelichte Elise Rüdiger (* 7. März 1812 in Eschwege; † 31. Januar 1899 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin und Salonnière in Münster (und Berlin).

Leben

Elise Freiin von Hohenhausen wuchs als Tochter eines preußischen Beamten in Berlin auf. Ihre Mutter Elise von Hohenhausen (1789–1857) war eine Schriftstellerin und Salonnière. Durch Versetzung ihres Vaters kam sie 1815 erstmals nach Münster, später 1816 nach Minden. Mit neunzehn Jahren heiratete sie den preußischen Regierungsrat Karl Ferdinand Rüdiger. Die Protestantin lebte von 1831 bis 1845 in Münster, wo sie – nach dem Vorbild ihrer Mutter – erstmals einen eigenen literarischen Salon begründete. Diesem Zirkel gehörten neben Annette von Droste-Hülshoff und Levin Schücking auch andere Lokal-Literaten wie Luise von Bornstedt, Henriette von Hohenhausen oder Wilhelm Junkmann an. Annette von Droste-Hülshoff, die zugleich den eher katholisch-empfindsamen Kreis um Christoph Bernhard Schlüter besuchte, bezeichnete den Salon zuweilen als Hecken-Schriftsteller-Gesellschaft. Mit Elise Rüdiger war die Droste eng befreundet, auch wenn sie deren Salon in dem Lustpiel „Perdu!“ (1840) karikierte. Gemeinsam verbrachten beide im Herbst 1843 einige Zeit auf der Meersburg am Bodensee und erwogen Pläne einer literarischen Zusammenarbeit.

Elise nahm nach dem Tode ihrer Mutter (1857) und ihres Mannes (1862) wieder ihren Geburtsnamen an und zog endgültig nach Berlin, wo sie bis zu ihrem Tode einen literarischen Salon führte. Neben ihrem alten Steckenpferd, der feuilletonistischen Literaturkritik, begann sie selbst Novellen zu schreiben.

In Münster ist der Elise-Rüdiger-Weg nach ihr benannt.