Dietrich III. von Isenberg

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Dietrich III. von Isenberg (* um 1180 (?); † 22. Juli (?, oder 18. Juli) 1226 in Italien)), war von 1218 bis 1226 Bischof von Münster.

Herkunft und Familie

Dietrich war ein Sohn des Grafen Arnold von Altena, später von Altena-Isenberg. Seine Mutter war möglicherweise eine Tochter des Grafen Dietrich von Holland. Dietrichs Onkel väterlicherseits war als Adolf. I. von Altena von 1193 bis 1205 und erneut von 1212 bis 1216 Erzbischof von Köln. Dietrichs Bruder Graf Friedrich wurde 1226 wegen der Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert I. hingerichtet. Weitere Brüder hatten wie Dietrich geistliche Ämter inne: Engelbert († 1250) war ab 1224 Bischof von Osnabrück, Philipp von 1242 bis 1263 Propst von Soest (1242-63), Bruno († 1259) Domherr in Osnabrück, Gottfried war von 1234 bis 1242 Propst an der Sankt-Martini-Kirche in Münster. Gerhard von der Mark, Münsters Bischof von 1261 bis 1272, war eine Neffe Dietrichs.

Geistliche Karriere

Durch seinen Onkel, Erzbischof Adolf von Köln, wurde Dietrich um 1190 / 1196 Propst an der Soester Sankt-Patrokli-Kirche. Wenig später war er Propst in Xanten (1204 / 1205), Archidiakon und Domküster in Köln. Als der Vetter seines Vater, Engelbert von Berg, 1216 zum Kölner Erzbischof gewählt und 1217 geweiht worden war, wurde Dietrich kurzzeitig Dompropst in Köln.

Bischof in Münster

Durch den Einfluss Engelberts wurde Dietrich von Isenberg, der wohl bereits seit 1207 ein Dompfründe in Münster besaß, am 22. Juli 1218 zum Bischof von Münster gewählt. Er bemühte sich, wenn auch nicht mit ganzem Erfolg, die Autorität im friesischen Teil des Bistums gegenüber den dortigen Auseinandersetzungen unter den Adligen, zu befestigen. Mit Bernhard von der Lippe, dem Bischof im lettischen Selburg (Sēlpils), weihte er 1222 die Kirche des Klosters Marienfeld bei Harsewinkel, das Bernhard gegründet hatte. Am 22. Juli 1225 wurde der Grundstein zum neuen Bau des St.-Paulus-Doms gelegt, der bereits unter Bischof Hermann II. von Katzenelnbogen begonnen worden, aber unter dessen Nachfolger Otto I. von Oldenburg nicht tatkräftig fortgesetzt worden war.

Verwicklung in die Ermordung Engelberts von Köln und Absetzung

Am 7. November 1225 wurde der Kölner Erzbischof Engelbert I. von Dietrich Bruder Graf Friedrich von Isenberg in Gevelsberg erschlagen. Hinter dem Anschlag stand eine Reihe rheinischer und westfälischer Adeliger, die ihre Besitztümer verteidigen wollten, auf die der machtbewusste Kölner Ezbischöfe zunehmend Ansprüche anmeldete. Die Verschwörer hatten wohl nicht den Tod, sondern nur die Gefangensetzung Engelberts möglicherweise nicht beabsichtigt. Dennoch wurden auch Friedrichs Brüder Dietrich und Engelbert, der gewählte Bischof von Osnabrück, der Mittäterschaft beschuldigt. Ihr Versuch, sich am 2. Februar 1226 vor einer Versammlung in Lüttich zu rechtfertigen, die von dem päpstlichen Legaten Konrad von Porto zu diesem Zwecke einberufen worden war, misslang. Offensichtlich waren Ministerialen des münsterschen Bischofs unmittelbar an dem Anschlag auf Engelbert von Köln beteiligt gewesen. Der Legat suspendierte die bischöflichen Brüder von ihren Ämtern und verwies sie nach Rom, wenn sie ihre Absetzung revidieren lassen wollten. Zusammen mit Friedrich gingen beide nach Italien, konnten aber in Rom nichts ausrichten: der Papst bestätigte ihre Absetzung. Auf der Rückreise starb Dietrich III. von Isenburg, wahrscheinlich am 18. oder am 22. Juli 1226. Friedrich von Isenburg wurde als Haupttäter auf der Rückreise in Lüttich gefangen genommen, nach Köln ausgeliefert und dort mit dem Rad hingerichtet. Engelbert von Isenburg bestieg von 1239 bis 1250 doch noch einmal den Osnabrücker Bischofssitz.

Nachdem Dietrichs Neffe Gerhard von der Mark auf den Bischofssitz in Münster gelangt war, setzte er seinem Onkel zur Rehabilitierung in der Paradiesvorhalle des Domes eine überlebensgroße Statue als Denkmal.

Literatur und Weblinks