Caspar Offenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Caspar Offenberg''' (alternativ: Kaspar) (* [[4. Februar]] [[1809]], † [[3. März]] [[1879]]) war von [[1856]] bis [[1878]] [[Oberbürgemeister]] der Stadt [[Münster]].
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'''Caspar Offenberg''' (alternativ: Kaspar) (* [[4. Februar]] [[1809]], † [[3. März]] [[1879]]) war von [[1856]] bis [[1878]] [[Oberbürgermeister]] der Stadt [[Münster]]. Er war verheiratet mit Johanna Maria Geisberg.<sup>[Anm. 1]</sup>
  
Er entstammt einer alten Patrizierfamilie. Nach dem Besuch des [[Gymnasium Paulinum]] studierte er Rechtswissenschaften und war danach im Münsterland, u.A. in Beckum, Ahlen und Warendorf als Jurist tätig.
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== Werdegang ==
  
1849 versetzte man ihn an das Kreisgericht zu Münster, bald darauf wurde er Mitglied der städtischen Armenkommission.
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Er entstammt einer alten Patrizierfamilie.  Nach dem Besuch des [[Gymnasium Paulinum]] studierte er in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften.  
  
Nach der Entlassung aus dem Justizdienst wurde Caspar Offenberg am [[8. Februar]] [[1856]] zum [[Oberbürgermeister]] gewählt, 1868 wurde er wiedergewählt (zwölfjährige Amtsperiode). Am [[24. November]] [[1856]] berief man ihn auf Lebenszeit ins Herrenhaus, eine Kammer des preußischen Landtags.
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1829 kam er an das Land- und Stadtgericht Münster, 1834 wurde er {{Wpl|Richter auf Probe|Gerichtsassessor}} am Oberlandesgericht. Nach einer Tätigkeit in Beckum beförderte man ihn 1840 zum Direktor des Stadt- und Landgerichts Ahlen, 1949 wurde er zum Zweiten Direktor des Kreisgerichts Warendorf ernannt. Am [[28. Oktober]] [[1849]] berief man ihn an das Kreisgericht zu Münster. 1851 wurde Offenberg Mitglied der städtischen [[Armenkommission]].
  
In seiner Amtszeit im Jahr [[1862]] wurde der Saal des [[Rathaus]]es ausgebaut. [Anm. 1]
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== Oberbürgermeister ==
  
Caspar Offenberg setzte sich für die Erweiterung des Gebietes der Stadt Münster in Richtung des Bezirkes [[St. Mauritz]] ein. In seine Amtszeit fiel schließlich die teilweise Eingemeindung der damaligen Landgemeinden St. Mauritz, St. Lamberti und Überwasser ([[1875]]). [Anm. 2]
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Am [[8. Februar]] [[1856]] wurde Caspar Offenberg zum Ersten Bürgermeister gewählt, am 25. September<sup>[Anm. 2]</sup> desselben Jahres ins Preußische Herrenhaus berufen, später unter Verleihung der goldenen Amtskette zum [[Oberbürgermeister]] ernannt und mit dem {{Wpl|Roter Adlerorden|Roten Adlerorden}} und dem {{Wpl|Königlicher Kronen-Orden (Preußen)|Kronenorden}} IV. Klasse geehrt.
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In seiner Amtszeit wurde [[1862]] der Saal des [[Rathaus]]es ausgebaut.
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1868 wurde er wiedergewählt (zwölfjährige Amtsperiode). 1869 wurde ihm der Titel {{Wpl|Geheimrat|Geheimer Rat}} verliehen.
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Caspar Offenberg setzte sich für die Erweiterung des Gebietes der Stadt Münster in Richtung des Bezirkes [[St. Mauritz]] ein: In einer Denkschrift machte er darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung des stadtnahen Gebietes von St. Mauritz eher mit der Stadt in Beziehung stehe als mit der übrigen, bäuerlichen Bevölkerung dieser Gemeinde. Auch sei eine Eingemeindung förderlich für die Infrastruktur der betreffenden Gebiete. In seine Amtszeit fiel schließlich die teilweise Eingemeindung der damaligen Landgemeinden St. Mauritz, St. Lamberti und Überwasser ([[1875]]).
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1876 machte Offenberg die preußische Regierung darauf aufmerksam, dass der [[Hörster Friedhof]] voll belegt sei, darüber hinaus liege er inzwischen inmitten neuer Bebauung, was für die Gesundheit der Bewohner ein Risiko darstelle. Als Folge dieser Umstände wurde schließlich [[1887]] der [[Zentralfriedhof]] angelegt.<sup>[Anm. 3]</sup>
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Im Nachruf des Magistrats ist zu lesen:
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<blockquote>''Er war ein braver Mann im vollsten Sinne des Wortes, ohne Falsch, der überall Freunde, aber keinen Feind hatte.''</blockquote>
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== Quellen ==
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*Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster: [https://www.stadt-muenster.de/ms/strassennamen/offenbergstrasse.html ''Straßennamen in Münster – Offenbergstraße'']
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*[[Das schöne Münster]], 4. Jg. 1932, Heft 11: ''Münsters Oberbürgermeister 1824–1932'', S. 155 mit einem Porträt mit der Amtskette
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*(''Stadterweiterung''): Hans-Jürgen Teuteberg, Bevölkerungsentwicklung und Eingemeindungen in: Geschichte der Stadt Münster, Bd. 2, S. 374–376
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
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:[1] : Jette Bruns: ''Hold Dear, as Always: Jette, a German Immigrant Life in Letters'', Seite 28, Universty of Missouri Press, Columbia 1988. [https://books.google.de/books?id=lbmyI5dQMPIC&lpg=PA28&dq=Caspar%20Offenberg&hl=de&pg=PA28#v=onepage&q=Caspar%20Offenberg&f=false online]
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:[2] : Das schöne Münster: 24. November
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:[3] : Otto-Ehrenfried Selle: [https://www.wn.de/Welt/Kultur/Auf-Roter-Erde/1779653-Einblicke-in-die-Bestattungsgeschichte-der-Stadt-Muenster-Wo-Generaele-und-Gelehrte-ruhen ''Wo Generäle und Gelehrte ruhen''], Westfälische Nachrichten: Auf Roter Erde, 5. November 2014
  
* [1] (Biographie allgemein) : [[Das schöne Münster]], 4. Jg. 1932, Heft 11 : Münsters Oberbürgermeister 1824 - 1932, S. 155 mit einem Porträt mit der Amtskette
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[[Kategorie:Oberbürgermeister|Offenberg, Caspar]]
* [2] (Stadterweiterung) : Hans-Jürgen Teuteberg, Bevölkerungsentwicklung und Eingemeindungen in: Geschichte der Stadt Münster, Bd. 2, S. 374-376
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[[Kategorie:Wahlbeamter|Offenberg, Caspar]]
 
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[[Kategorie:Mitglied des Preußischen Herrenhauses|Offenberg, Caspar]]
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Aktuelle Version vom 4. März 2019, 10:20 Uhr

Caspar Offenberg (alternativ: Kaspar) (* 4. Februar 1809, † 3. März 1879) war von 1856 bis 1878 Oberbürgermeister der Stadt Münster. Er war verheiratet mit Johanna Maria Geisberg.[Anm. 1]

Werdegang

Er entstammt einer alten Patrizierfamilie. Nach dem Besuch des Gymnasium Paulinum studierte er in Bonn und Berlin Rechtswissenschaften.

1829 kam er an das Land- und Stadtgericht Münster, 1834 wurde er GerichtsassessorWP am Oberlandesgericht. Nach einer Tätigkeit in Beckum beförderte man ihn 1840 zum Direktor des Stadt- und Landgerichts Ahlen, 1949 wurde er zum Zweiten Direktor des Kreisgerichts Warendorf ernannt. Am 28. Oktober 1849 berief man ihn an das Kreisgericht zu Münster. 1851 wurde Offenberg Mitglied der städtischen Armenkommission.

Oberbürgermeister

Am 8. Februar 1856 wurde Caspar Offenberg zum Ersten Bürgermeister gewählt, am 25. September[Anm. 2] desselben Jahres ins Preußische Herrenhaus berufen, später unter Verleihung der goldenen Amtskette zum Oberbürgermeister ernannt und mit dem Roten AdlerordenWP und dem KronenordenWP IV. Klasse geehrt.

In seiner Amtszeit wurde 1862 der Saal des Rathauses ausgebaut.

1868 wurde er wiedergewählt (zwölfjährige Amtsperiode). 1869 wurde ihm der Titel Geheimer RatWP verliehen.

Caspar Offenberg setzte sich für die Erweiterung des Gebietes der Stadt Münster in Richtung des Bezirkes St. Mauritz ein: In einer Denkschrift machte er darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung des stadtnahen Gebietes von St. Mauritz eher mit der Stadt in Beziehung stehe als mit der übrigen, bäuerlichen Bevölkerung dieser Gemeinde. Auch sei eine Eingemeindung förderlich für die Infrastruktur der betreffenden Gebiete. In seine Amtszeit fiel schließlich die teilweise Eingemeindung der damaligen Landgemeinden St. Mauritz, St. Lamberti und Überwasser (1875).

1876 machte Offenberg die preußische Regierung darauf aufmerksam, dass der Hörster Friedhof voll belegt sei, darüber hinaus liege er inzwischen inmitten neuer Bebauung, was für die Gesundheit der Bewohner ein Risiko darstelle. Als Folge dieser Umstände wurde schließlich 1887 der Zentralfriedhof angelegt.[Anm. 3]

Im Nachruf des Magistrats ist zu lesen:

Er war ein braver Mann im vollsten Sinne des Wortes, ohne Falsch, der überall Freunde, aber keinen Feind hatte.

Quellen

  • Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster: Straßennamen in Münster – Offenbergstraße
  • Das schöne Münster, 4. Jg. 1932, Heft 11: Münsters Oberbürgermeister 1824–1932, S. 155 mit einem Porträt mit der Amtskette
  • (Stadterweiterung): Hans-Jürgen Teuteberg, Bevölkerungsentwicklung und Eingemeindungen in: Geschichte der Stadt Münster, Bd. 2, S. 374–376

Einzelnachweise

[1] : Jette Bruns: Hold Dear, as Always: Jette, a German Immigrant Life in Letters, Seite 28, Universty of Missouri Press, Columbia 1988. online
[2] : Das schöne Münster: 24. November
[3] : Otto-Ehrenfried Selle: Wo Generäle und Gelehrte ruhen, Westfälische Nachrichten: Auf Roter Erde, 5. November 2014