10. Februar

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Ereignisse

  • 1534 : In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar kommt Dirk von Merveldt, der bischöfliche Amtmann von Wolbeck, mit einigen Domherren und Rittern in die Stadt, um mit der auf dem Liebfrauenkirchhof verschanzten Ratsmehrheit das Vorgehen angesichts einer auf dem Prinzipalmarkt versammelten Menge pro-täuferischer Bürger zu verhandeln. Das Erscheinen von 3000 Bauern, die Merveldt am Morgen als Hilfstruppen anrücken lässt, und die Nachricht, Bischof Franz von Waldeck sei auf dem Wege nach Münster, beschleunigen die Entscheidung. Die Stadtobrigkeit, die den Vorwurf, die täuferischen Kräfte zu lange geduldet zu haben, und eine Strafaktion Waldecks fürchten muss, ist zum Kompromiss mit der Menge auf dem Markt bereit. Die Zerschlagung des Täufertums ist Münster ist damit vorerst abgewendet. Bis dahin harrt die Menge auf dem Markt zwischen Todesangst und Erlösungshoffnung aus. Dass sie durch einen politischen Kompromiss davor bewahrt werden, an den Bischof ausgeliefert zu werden und als "Ketzer" die Todesstrafe zu erleiden, erscheint den Versammelten so, als sei ihre Rettung Gottes Werk. Extreme Licht- und Bewölkungsverhältnisse über der Stadt mit Himmelserscheinungen wie Wolken, die wie Feuer und Rauch über der Gegenpartei aussehen, oder ein vermeintlicher Reiter am Himmel mit einem Schwert in der Hand und die optische Täuschung, die drei gleichzeitig am Himmel stehende Sonnen vorspiegelt, bestärken den Glauben, die Apokalypse, Gottes Eingreifen zur Rettung der "Heiligen" und zur Bestrafung der Gottlosen, stehe bevor. Die täuferische Gemeinde Münsters gewinnt durch die Krise vom 9. und 10. Februar an Selbstvertrauen.
  • 1840 : Der Schiffs- und Treidelverkehr auf dem unrentabel gewordenen Max-Clemens-Kanal zwischen Münster und Maxhafen wird eingestellt.