Bürgercommunity

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Eine Bürgercommunity nutzt das Web als Plattform für eine Gemeinschaft von Bürgern, die sich via Internet begegnen und/oder austauschen, um aktiv an politischen oder gesellschaftlichen Diskurs- und Entscheidungsprozessen teilzuhaben.

Nur die Einbeziehung und Beteiligung der Bürger kann dazu führen, dass E-Government-Vorhaben gelingen und langfristig angenommen werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Balanced E-Government. Jede Bürgercommunity ist Teil von E-Demokratie und zwar in einem aktiven Bereich der E-Partizipation.

Das Entstehen von Bürgercommunities gründet sich auf den Veränderungen, die sich aus den folgenden Entwicklungen ergeben: E-Bürgerbeteiligung, Online-Communities und Web 2.0.

Merkmale

Inhaltlich-lokaler Bezug

  • Regional (Stadt, Gemeinde, Region)
  • Überregional (mehrere Regionen, Bundesland, Staat, ...)
  • International (mehrere Länder, unterschiedliche Sprachen, ...)

Content

  • Politischer Diskurs- oder Entscheidungsprozess (auch formale Bürgerbeteiligung)
  • Demokratischer Diskurs- oder Entscheidungsprozess (Bürgerbeteiligung)
  • Gesellschaftlicher Diskursprozess (Meinungsbildung, Diskussion, Austausch)

Aktivitätsgrad der Mitglieder

  • Initiatoren (sehr aktive Mitglieder, die viel beitragen und redigieren)
  • Aktive Mitglieder, die beitragen und redigieren
  • Beobachter, die lediglich lesen
  • Nicht-Nutzer

Kommunikationsrichtung

  • Einseitig (Informationen für/über Community, Newsletter/RSS-Feeds)
  • Mehrseitig (Kommentare, Chats, Foren, ...)

Kollektive Intelligenz

Nutzen der kollektiven Intelligenz der Mitglieder.

Zugangsbedingungen

  • Gemeinschaft
    • Offene Gemeinschaft
    • Geschlossene Gemeinschaft
  • Vorbildung
  • Digital Divide

Services und Bausteine

  • Städtische Homepage von einer ehrenamtlichen Projektgruppe
  • Bürgermeisterblog (vgl. Laichingen - Internetdorf 2006)
  • Stadtblogs (z.B. Stuttgart-Blog, http://ka.stadtblog.de/ Karlsruhe-Blog]). Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass diese Blogs oft von privaten Firmen mit späteren Gewinnerzielungsabsichten betrieben werden können.
  • Lokaler Bürgerjournalismus
  • Stadtwikis
  • Foren

Initiative

Möglich sind Bürgercommunity-Angebote, die von Privaten ausgehen, Angebote, die nur von der öffentlichen Verwaltung ausgehen und Angebote, die in Kooperation initiiert werden.

Sogar die Aufgabe der Bereitstellung einer Infrastruktur und eine eventuelle Moderation der Community kann von verschiedenen Akteuren ausgeübt werden.

Best-Practices

Siehe auch

Literatur

  • Marco Bräuer, Thomas Biewendt: Elektronische Bürgerbeteiligung in deutschen Großstädten 2005 – Zweites Website-Ranking der Initiative eParticipation. Download von [1] am 15.11.2006.
  • Wikipedia-Artikel Online-Community
  • Tom Alby: Web 2.0 – Konzepte, Anwendungen, Technologien. Hanser Verlag, 2007. ISBN 3-446-40931-9
  • Ralf Armbruster, Norbert Fröschle: Ortsbezogene und mobile Communities. In: Knut Hildebrand, Josephine Hofmann (Hrsg.): Social Software. Praxis der Wirtschaftsinformatik, Heft 252, dpunkt.verlag, Dezember 2006. ISBN 3-89864-384-0
  • Franz-Reinhard Habbel in einem Interview mit Manfred Klein: Web 2.0 - Spannende Zeiten in der Kommunalpolitik. In: eGovernment-Computing, Heft 11/2006
  • Dieter Spath, Josephine Hofmann, Norbert Fröschle: Next Generation Online Communities – Von Webporta-len über Business Communities zu Mobile Services im Web 2.0. In: Franz Wojda, Alfred Barth (Hrsg.): Innovative Kooperationsnetzwerke. Schriftenreihe der Hochschulgruppe für Arbeits- und Betriebsorganisation e.V. (HAB). Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 2006. ISBN 3-8350-0463-8