Günther Jauch

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Günther Johannes Jauch (* 13. Juli 1956 in Münster, Westfalen) ist ein deutscher Fernsehshowmaster, Fernsehjournalist und Fernsehproduzent.

Herkunft und Ausbildung

Günther Jauch entstammt der hamburgischen Kaufmannsfamilie. Er ist das älteste von drei Kindern des Journalisten katholischen Journalisten „Ernst-Alfred JauchWP“, der von 1956 bis 1959 Ressortleiter Politik bei den Westfälischen Nachrichten war; sein Großvater war der zum Katholizismus konvertierte Freikorpsführer Hans Jauch (1883–1965).

Jauch wuchs in dem Berliner Villenviertel Lichterfelde-West auf und besuchte die katholische Grundschule St. Ursula in Berlin-Zehlendorf. Nach dem altsprachlichen Gymnasium Steglitz in Berlin und dem Abitur mit der Note 3,1 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München. 1975 war Jauch mit 19 Jahren dort der damals jüngste Absolvent. Nach seinem Abschluss studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Politik und Neuere Geschichte. Er verließ die Universität ohne Abschluss um freier Mitarbeiter beim Hörfunk zu werden.

Tätigkeit beim Hörfunk

Zunächst arbeitete Jauch als freier Mitarbeiter beim RIAS in Berlin als Sportmoderator. 1977 verließ er Berlin und wechselte zum Bayerischen Rundfunk nach München, wo er, zunächst in der Sportredaktion tätig, seinen Durchbruch erlebte. 1979 konnte er einem bekannten Oktoberfestwirt nachweisen, dass er aus einem 200-Liter-Fass stolze 289 Maß gezapft hatte. Von 1985 bis 1989 moderierte Jauch gemeinsam mit Thomas Gottschalk die B3-Radioshow.

Fernsehkarriere

Mit 29 Jahren wechselte Jauch ins Fernsehgeschäft und moderierte Sendungen wie Rätselflug für den Süddeutschen Rundfunk (SDR) oder Live aus dem Alabama für den Bayerischen Rundfunk sowie 1986 für das ZDF die Sendung So ein Zoff. Im selben Jahr gehörte er zum Rateteam der Sendung Sag die Wahrheit. Von 1987 bis 1989 moderierte Jauch die Sendung Na siehste!, die als Nachfolge zu Thomas Gottschalks Na sowas! konzipiert war.

1988 moderierte er zum ersten Mal das aktuelle sportstudio. Bis 1996 präsentierte er auch den ZDF-Jahresrückblick Menschen und moderierte gemeinsam mit Thomas Gottschalk die Große Show der achtziger Jahre.

1989 unterzeichnete er einen Vertrag bei RTL. Seit 1990 leitet und moderiert er hier die Sendung Stern TV. Aufsehen erregte die Sendung, als bekannt wurde, dass gefälschte Beiträge des Journalisten Michael Born ausgestrahlt worden waren [Anm. 1].

Ein Höhepunkt seiner Karriere war die Moderation des UEFA-Champions-League-Spiels Real Madrid gegen Borussia Dortmund am 1. April 1998. Der Spielbeginn verzögerte sich um 76 Minuten, da durch Zuschauer in den ersten Reihen ein Tor zum Einsturz gebracht wurde und ersetzt werden musste. Diese Zeit wurde von Jauch und Marcel Reif so gelungen und kurzweilig überbrückt, dass die Einschaltquoten höher blieben als beim nachfolgenden Spiel, welches mit einem 2:0-Sieg für die Madrilenen endete. Einige Sprüche erhielten danach Kultcharakter, etwa die Aussage Jauchs: „Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen.“

Durch die Moderation der Quizsendung Wer wird Millionär?, die seit dem 3. September 1999 von RTL ausgestrahlt wird, erhielt Günther Jauch einen anhaltenden Popularitätsschub. Für das anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ausgestrahlte Prominenten-Special von Wer wird Millionär? mit Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer bekam Jauch den Deutschen Fernsehpreis 2006 in der Kategorie Beste Unterhaltungssendung.

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 moderierte er mit Rudi Völler die Sonntagsspiele auf RTL.

Die für September 2007 geplante Nachfolge von Sabine Christiansen als Moderator der sonntäglichen politischen Talkshow im Ersten Deutschen Fernsehen (ARD) sagte Günther Jauch nach Verhandlungen mit der ARD am 11. Januar 2007 ab.

Seit dem 15. September 2007 präsentiert Günther Jauch die Show 6! Setzen – Das Wissensduell Groß gegen Klein im RTL-Programm.

Am 19. Januar 2008 moderierte er das Show-Experiment Die Weisheit der Vielen.

In der am 4. September 2009 erstmals ausgestrahlten Quizshow 5 gegen Jauch wird er von jeweils fünf Kandidaten durch Fragen herausgefordert. Jeder der Kandidaten stellt ihm in der von Oliver Pocher moderierten Sendung fünf Fragen aus verschiedenen Themengebieten. Eine von Jauch richtig beantwortete Frage bedeutet für den jeweils fragestellenden Kandidaten das Aus

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika moderierte Jauch mit dem Bundesligatrainer Jürgen Klopp die Sendungen von RTL rund um die Direktübertragungen von den Spielen.

Produzent

Im Sommer 2000 gründete Günther Jauch eine eigene Produktionsfirma namens i&u TV. i&u TV produziert unter anderem die Sendungen Stern TV, moderiert von Jauch selbst, und die 70er/80er/90er-Show, moderiert von Hape Kerkeling und Oliver Geissen. Jauch ist heute Alleingesellschafter, nachdem sich der Verlag Gruner und Jahr aus dem Unternehmen zurückgezogen hat.

Gesellschaftliches Engagement

Günther Jauch nutzt seine durch die Medien vermittelte Popularität in den letzten Jahren, um den Anliegen vorwiegend konservativer gesellschaftlicher Strömungen Nachdruck zu verleihen. So stellte er Mittel aus seinen Werbeeinnahmen für die Verwirklichung restaurativer Architekturprojekte in Potsdam zur Verfügung, wie dem Wiederaufbau des Fortunaportals und der Restaurierung des Kloebersaals im Marmorpalais. Er unterstützte zudem die Errichtung eines römisch-katholischen Gymnasiums oder einer Grundschule für Jungen und Mädchen des Erzbistums Berlin in Potsdam und setzte sich prominent für das im April 2009 gescheiterte Volksbegehren Pro Reli ein, das zum Ziel hatte, das im Land Berlin verpflichtende ordentliche Lehrfach Ethik abzulösen und an seine Stelle die Wahlmöglichkeit eines Fachs Ethik oder eines konfessionell gebundenen Fachs Religion zu setzen.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 2009: Schraubenschlüssel am Bande, satirischer Preis des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) für seine Unterstützung des Volksbegehrens Pro Reli
  • 2008: Werner-Bonhoff-Preis
  • 2008: Preis der beliebtesten Moderatoren Deutschlands
  • 2007: "Goldene Romy" : Beliebtester Show- und Talkmaster
  • 2007: Schinkelmedaille des Architekten- und Ingenieur-Vereins Berlin (AIV)
  • 2006: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Beste Unterhaltungssendung/Beste Moderation zusammen mit Hape Kerkeling / „Horst Schlämmer“ bei Wer wird Millionär?
  • 2006: "Goldene Romy" : Beliebtester Show- und Talkmaster
  • 2006: Medienpreis für Sprachkultur (Sparte Radio/Fernsehen)
  • 2005: Medienpreis „Goldener Kompass“ des Christlichen Medienverbunds KEP e.V. für seine Berichterstattung über das Schicksal der siamesischen Zwillinge Lea und Tabea B.
  • 2005: Unterhaltungsjournalist des Jahres
  • 2005: Wahl zum beliebtesten Deutschen
  • 2005: Herbert-Award: bester Sportmoderator
  • 2005: Deutscher IQ-Preis von „Mensa“ in Deutschland
  • 2004: Persönlichkeitsmarke des Jahres
  • 2004: Charity-Oscar der Bild-Zeitung
  • 2004: "Bambi": Publikumspreis für das Fernsehereignis des Jahres
  • 2003: Montblanc Arts Patronage Award
  • 2003: meistgewünschter Fernsehstar als Politiker (repräsentative Emnid-Umfrage)
  • 2003: "Bobby": Medienpreis der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung.
  • 2003: "Kurtchen", Preis der Redaktion der RBB-Fernsehnachrichtensendung Brandenburg aktuell
  • 2003: "Unsere Besten" : Platz 29
  • 2003: Deutscher Fernsehpreis Publikumspreis
  • 2002: "Goldene Romy „ : Beliebtester Show- und Talkmaster
  • 2002: Intelligentester Deutscher (Umfrage)
  • 2002: Adolf-Grimme-Preis
  • 2001: World Entertainment Award
  • 2001: "Goldene Romy" : Beliebtester Show- und Talkmaster
  • 2001: "Goldene Kamera"
  • 2001: Bayerischer Fernsehpreis : Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten
  • 2001: "Bambi" für Wer wird Millionär?
  • 2000: deutscher Fernsehpreis Beste Unterhaltungssendung an Wer wird Millionär?
  • 2000: Medienpreis der deutschen AIDS-Stiftung
  • 2000: "Goldene Henne" : Publikumspreis des Mitteldeutschen Rundfunks
  • 1998: Bayerischer Fernsehpreis zusammen mit Marcel Reif
  • 1991: "Krawattenmann des Jahres"
  • 1990: "Bambi"
  • 1989: Bayerischer Fernsehpreis für Menschen, Na siehste und Das aktuelle Sportstudio
  • 1988: "Goldene Kamera"

Privatleben

Günther Jauch lebt mit seiner Frau Dorothea (Thea) Sihler, einer Diplompädagogin, die er am 7. Juli 2006 geheiratet hat, und mit ihren vier Kindern seit den 1990ern in Potsdam. Das Paar, das 18 Jahre unverheiratet zusammenlebte, hat zwei leibliche Kinder und adoptierte zwei aus Sibirien stammende Waisenkinder.

Literatur

  • Der Millionärswahn : Günther Jauch und der schlaue Weg reich zu werden; Hamburg : Spiegel-Verlag 2000 (Spiegel / Reporter : Monatsmagazin für Reportage, Essay, Interview; Nr. 12/2000)
  • Iris Hammelmann; Günther Jauch. Sein Leben, seine Erfolge, seine Neider. Europa Verlag, 2002, ISBN 3-203-85087-7
  • Sonntag, Christian; Günther Jauch - der Gesichtsvermieter; in: Stephan Weichert (Hrsg.); Die Alpha-Journalisten : Deutschlands Wortführer im Porträt; Köln ; Halem 2007; ISBN 978-3-938258-29-3; S. 180-187

Einzelnachweis

  • [Anm. 1] : Thomas Pritzl: Der Fake-Faktor. Spurensuche im größten Betrugsfall des deutschen Fernsehens. kopäd, 2006, ISBN 3-938028-69-6



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