WestBam

Aus MünsterWiki
Version vom 11. Februar 2024, 13:28 Uhr von Keeano (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

WestBam (* 4. März 1965 in Münster, bürgerlich Maximilian Lenz), ist einer der erfolgreichsten und populärsten deutschen DJs, Inhaber des Plattenlabels Low Spirit, ehemaliger Veranstalter der Techno-Veranstaltung Mayday (heutiger Veranstalter: i-Motion), Musiker und Autor. Das Pseudonym WestBam bildet die Kurzform von Westfalia Bambaataa und bezieht sich auf sein Vorbild, dem New Yorker HipHop-DJ Afrika Bambaataa. WestBams Bruder Fabian Lenz war ebenfalls als DJ tätig und unter dem Namen DJ Dick bekannt.

Lebenslauf

Bereits Ende der 1970er Jahre gehörte WestBam zur ersten Punk-Generation in seiner Heimatstadt Münster. Er nannte sich damals Frank Xerox, versuchte sich an E-Bass, Schlagzeug und Synthesizer und zeichntete Karikaturen für das Stadtmagazin City Magazin. 1979 gründete er mit Andreas Bleckmann (alias Sally) Anormal Null, die bis 1981 als Münsters erste Pogo-Band auftrat. Ihr folgte bis 1983 die Band Kriegsschauplatz, mit der er am 4. September 1981 vor über 1.000 Zuschauern Festival Genialer Dilletanten im Westberliner Tempodrom seinen ersten großen Auftritt hatte. Durch dieses Festival wurden auch Berliner Bands wie Einstürzende Neubauten, Die Tödliche Doris und Solisten wie Frieder Butzmann erstmals einem breiteren Publikum bekannt.

Mit Andreas „Sally“ Bleckmann gab Frank Xerox 1980 - 1982 das Punk-Fanzine Schwarz Rot Gold heraus, das später auch zu einem Cassetten-Label wurde.

WestBams Laufbahn als DJ begann 1983 in Münster im Odeon in der Frauenstraße 51; 1984 zog er nach Westberlin. und setzte seine DJ-Karriere im Loft und im Metropol fort. Seine erste Veröffentlichung 17 - This Is Not A Boris Becker Song produzierte er zusammen mit seinem Freund Klaus Jankuhn, den er bereits aus Schulzeiten kannte. Die Platte erschien auf seinem eigenen Plattenlabel Low Spirit Recordings.

WestBam und Klaus Jankuhn gründeten 1985 die Band Cowboy Temple. Ebenfalls 1985 begleitete er die kurzlebig wiedervereinigten EBM-Pioniere Deutsch-Amerikanische Freundschaft (D.A.F.) auf Europatournee und 1987 kollaborierten er und sein Partner Klaus Jankuhn mit D.A.F.-Sänger Gabi Delgado-López bei der D.A.F.-Maxisingle The Gun, welche häufig als erste deutsche House-Platte genannt wird. Darauf folgten weitere Soloveröffentlichungen wie Monkey Say Monkey Do, Disco Deutschland und Der Bundespräsidenten-Mix, die seinen Ruf als Produzent kommerziell erfolgreicher Techno-Musik begründeten. Das Goethe-Institut schickte WestBam als deutschen Kulturbeitrag zu den Olympischen Sommerspielen 1988 nach Seoul.

Im Frühjahr 1989 wurde das erste DJ-Konzeptalbum The Cabinet veröffentlicht. Damit gilt WestBam als der erste DJ, der ein eigenes Album veröffentlichte. Seine erste, auch in den Verkaufscharts erfolgreiche, Single war Celebration Generation im Jahre 1993, seinen größten Chart-Erfolg verzeichnete er mit den Members of Mayday und dem Titel Sonic Empire, der im Jahr 1997 auf Platz 1 in den deutschen Verkaufscharts stieg.

Die erste Mayday-Party veranstaltete WestBam am 14. Dezember 1991 in Berlin-Weißensee. Der Name der Veranstaltung entstand, da die Mayday als „Demonstration“ für die Rettung des Radiosenders DT64 gedacht war. Der Radiosender wurde jedoch trotz des Erfolges der Veranstaltung eingestellt. Die Mayday wurde hingegen in den folgenden Jahren fortgesetzt und erreichte ihren ersten Höhepunkt 1994 unter dem Motto Rave Olympia in der Westfalenhalle in Dortmund. Kritiker bezeichneten die Veranstaltung und das damit verbundene Merchandising auch als „Ausverkauf des Techno“. Von WestBam geförderte Künstler wie Marusha, RMB und DJ Hooligan erreichten in den 1990er Jahren hohe Platzierungen in den deutschen Verkaufscharts.

Die Mayday ist seitdem ein festes Event in der Rave-Szene. Gemeinsam mit dem Organisator Jürgen Laarmann, ehemaliger Herausgeber des Techno-Magazins Frontpage, rief WestBam 1994 die „Raving Society“ aus und prophezeite ein neues Gesellschaftsmodell auf der Basis der Technokultur. Er war und ist nicht nur maßgeblich an der künstlerischen Konzeption jeder Mayday beteiligt, sondern produzierte auch gemeinsam mit Klaus Jankuhn unter dem Namen Members of Mayday die „Hymnen“ zu den jeweiligen Veranstaltungen. Jürgen Laarmann verließ die Mayday Veranstaltungsservice und Musikproduktions GmbH Mitte der 1990er Jahre aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen der Gründerväter über die Weiterentwicklung der Veranstaltung. Neben der Mayday arbeitete WestBam im Umfeld der Love Parade und produzierte zusammen mit Dr. Motte unter dem Namen Love Committee die jährlichen „Hymnen".

WestBam etablierte mit dem auf Low-Spirit erscheinenden Sublabel Electric Kingdom eine neue Subkategorie des Techno: Technolectro, die als Mischung aus Rock, Hip-Hop und Techno beschrieben wird. Auf dem mittlerweile eingestellten Sublabel Fire wurde dagegen härterer Rave von Künstlern wie Ravers Nature oder Hardsequencer veröffentlicht.

Unter dem Namen Mr. X & Mr. Y arbeitet WestBam seit 1996 mit Afrika Islam zusammen.

Sein erstes Buch mit dem Titel Mixes, Cuts & Scratches veröffentlichte WestBam im Februar 1997. Es enthält neben eigenen Texten auch Interviews mit Rainald Goetz über Kunst, Arbeit und das Leben als DJ. Im gleichen Jahr traf er auf Afrika Bambaataa, um das Projekt I.F.O. (Identified Flying Objects) zu realisieren. Beide veröffentlichten die Maxi Agharta The City Of Shamballa.

2004 trat er gemeinsam mit Afrika Islam beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest an und präsentierte das Lied Dancing with The Rebels.

Obwohl WestBam als einer der wichtigsten Vertreter der DJ-Kultur gilt, präsentierte er im Jahr 2005 sein Album Do you believe in the Westworld für viele überraschend live auf einer Tournee mit einer Band, bestehend aus Drummer, E-Bassist, Klaus Jankuhn am Laptop und ihm selbst als MC (Master of Ceremonies).

Diskografie

  • 17 - This Is Not a Boris Becker Song
  • The Gun (mit DAF)
  • Monkey Say Monkey Do
  • Disco Deutschland
  • Der Bundespräsidentenmix
  • The Roof Is on fire
  • No More Fucking Rock'n'roll
  • The Cabinet
  • And Party
  • Heavy Mental
  • My Life of Crime
  • Let Yourself Go
  • Endlos
  • Found a Lover
  • I Can't Stop
  • The Mayday Anthem
  • A Practising Maniac at Work
  • Celebration Generation
  • Wizards of the Sonic
  • Bam Bam Bam
  • Hands on Yello - Bostich
  • Always Music
  • Terminator
  • Born to Bang
  • Hard Times
  • Crash Course
  • We'll Never Stop Living This Way
  • Beat Box Rocker
  • Love Bass
  • Like Ice (in the Sunshine)
  • Oldschool, Baby (mit Nena)
  • Dancing with the Rebels
  • Do You Believe in the Westworld
  • United States of Love (Loveparade 2006) (feat. The Love Committee)
  • Love Is Everywhere (New Location) (Loveparade 2007) (feat. The Love Committee)
  • Computerstaat (feat. Niels Ruf)
  • Highway to Love (Loveparade 2008) (feat. The Love Committee)

Daneben produziert WestBam zusammen mit Klaus Jankuhn als Members of Mayday, zusammen mit Afrika Islam als Mr. X & Mr. Y, zusammen mit Takkyu Ishino als TakBam und zusammen mit Dr. Motte als Dr. Motte & WestBam/The Love Committee

Weblinks


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel WestBam aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.