Otto II. von Lippe

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Otto II. von Lippe († 21. Juni 1259) war von 1247 bis zu seinem Tod der 28. Bischof von Münster.

Leben

Er war der Sohn von „Hermann II. von LippeWP“ und „Oda von TecklenburgWP“. Damit war er unter anderem Bruder von „Erzbischof von BremenWP“ „Gerhard II. zur LippeWP“ und Bischof „Otto II. von UtrechtWP“. Ein weiterer Bruder war „Bernhard III. zur LippeWP“.

Otto war Domherr am „Bremer DomWP“. Diese Stellung verdankte er seinem Onkel Erzbischof GerhardWP. Möglicherweise hatte er um 1231 die DignitätWP eines DomkantorsWP inne. Zuletzt war er DompropstWP. Als solcher tritt er 1241 erstmals in den Quellen auf.

Er wurde 1247 zum „Bischof von Münster“ gewählt. An der Wahl beteiligt war ausschließlich das DomkapitelWP. Die päpstliche Bestätigung erhielt er ein Jahr später.

Während seiner Amtszeit förderte er besonders den Bau des Chores des „St. Paulus Doms“. Um die Dompropstei materiell besser auszustatten. übertrug er ihr die Pfarrei TelgteWP. Er förderte durch Schenkungen das Kloster- und Stiftswesen in seiner DiözeseWP.

Zu seiner Zeit traten die Städte und die späteren Landstände deutlich hervor als unter seinen Vorgängern. Vor dem Hintergrund der Fehde zwischen dem „Erzbischof von KölnWP“ und dem „Bischof von PaderbornWP“ schlossen die Städte Münster, DortmundWP, SoestWP und LippstadtWP 1253 einen Friedensbund. Im Jahr 1257 kam es zum Bündnis von Domkapitel und Stadt Münster. Dem Bischof allein traute man offenbar die Wahrung des Friedens nicht mehr zu.

Von erheblicher Bedeutung für die Geschichte des Hochstifts Münster waren seine territorialen Erwerbungen. Er erwarb das Gogericht StrombergWP. Auch die Grafschaft BocholtWP kam als Pfandbesitz an den Bischof. Von besonders großer Bedeutung war der Kauf der Herrschaft VechtaWP. Es handelte sich dabei um alte Besitzungen der Grafen von Calvelage-RavensbergWP. Damit verbunden waren Grafenrechte an der mittleren Ems zwischen MeppenWP und LeerWP. Von wirtschaftlicher Bedeutung war dabei der Handelsort Meppen. Im Kerngebiet um Vechta konnte der Bischof seine Herrschaft weitgehend durchsetzen. Dies war nicht der Fall im Emsgau. Dort konkurrierte er mit den Grafen von TecklenburgWP, Es gelang ihm allerdings die meisten Freigerichte im Gebiet zwischen Ems und HunteWP zu gewinnen. Durch Pfand erwarb er 1252 vom Bistum OsnabrückWP das Gogericht DammeWP. König Wilhelm von HollandWP belehnte den Bischof 1253 mit VechtaWP und allen Gütern in und außerhalb von FrieslandWP, die „Otto von RavensbergWP“ zu Lehen gehabt hatte. Dieser Erwerb stand am Beginn der Entwicklung des Niederstifts MünsterWP.

Zwischen Bischof und Kurie bestanden nur geringe Verbindungen. Dagegen stand er klar auf der Seite König Wilhelms. Er war bei dessen Wahl 1247 anwesend. Er beteiligte sich 1254 nicht an dem vom Erzbischof von Köln Konrad von HochstadenWP initiierten Rheinischen Bund gegen den König. Nach dem Tod Wilhelms unterstützte er Richard von CornwallWP und befand sich 1257 in dessen Begleitung in Aachen.

Das Verhältnis zu Erzbischof „Konrad von HochstadenWP“ war anfangs gut. Beide schlossen 1252 einen Vergleich über den Besitz der Stadt VredenWP. Distanzierter wurde die Beziehung durch die unterschiedliche Haltung gegenüber König Wilhelm und die durch Ottos Bruder Simon von PaderbornWP gegen KölnWP geführten Fehde. Dies änderte allerdings nichts grundsätzliches an ihrem Verhältnis. Otto besiegelte den Essener (Vor-)Frieden zwischen Köln und Paderborn von 1256 und später den endgültigen Frieden mit.

Nach seinem Tod wurde Otto im St. Paulusdom beigesetzt. Unter Otto stand der weltliche Ausbau der Herrschaft im Vordergrund. Allerdings hat er in der Regel versucht seine Ziele auf friedlichem Weg durchzusetzen.

Weblinks


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