August Veltmann
August Veltmann (* 26. November 1898 in Mesum, † 10. Mai 1995) ertaubte bereits im Alter von 8 Jahren; er engagierte sich Zeit seines Lebens für die Belange der Gehörlosen in Münster und im Münsterland .
Von 1925 bis 1945 war er 20 Jahre lang ununterbrochen Vorsitzender des Taubstummenvereins „Heilige Familie“ für Münster und Umgebung. Insbesondere auch in den für gehörlose Menschen schweren Jahren der Weltwirtschaftskrise und der Zeit des Nationalsozialismus. Er widersetzte sich öffentlich und erfolgreich der von den Nationalsozialisten betriebenen Auflösung des Vereins und setzte sich aktiv gegen Heiratsverbot und Zwangssterilisierung von Menschen mit Behinderungen ein. Von der mehrmaligen Vorladung durch die Gestapo und der Auflösung des katholischen Dachverbandes der Gehörlosen ließ er sich nicht beirren; zuletzt führte Veltmann die Versammlungen heimlich in seinem Privathaus durch.
Ab 1945 engagierte er sich 15 Jahre lang als Diözesanobmann für die Gehörlosen im Bistum Münster. Außerdem war er Vorsitzender der Gehörlosenvereine in Burgsteinfurt und Rheine sowie der Bezirksgruppe der Gehörlosenvereine im Münsterland. August Veltmann wurde für sein Engagement vielfach ausgezeichnet: Er war unter anderem Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1964), Träger des Päpstlichen Ordens „Pro Ecclesia et Pontifice“ (1973).
Im November 2015 wurde der August-Veltmann-Weg, ein kurzer Straßenabschnitt in Mecklenbeck in der Nähe des Kulturzentrums für Gehörlose (Brockmannstraße 146), nach ihm benannt.