Kiepenkerl
Kiepenkerl ist eine Berufsbezeichnung für umherziehende Händler u.a. im Münsterland. Sie brachten Nahrungsmittel wie Eier, Würste, Schinken, Milchprodukte oder Geflügel vom Land in die Stadt und brachten von dort städtische Güter, wie Salz oder Tuche zu den umliegenden Bauerschaften.
Der Name leitet sich von der Kiepe ab, einer aus Holz und Korbgeflecht bestehenden Rückentrage, die bis zu 20 kg schwer sein konnte.
Zur traditionellen Tracht des Kiepenkerls gehören neben der Kiepe ein blaues Hemd, ein rotes Halstuch und Holzschuhe. Er trug einen Stock von bestimmter Länge bei sich, der als Gehstock und Maßstab, zum Beispiel zum messen von Tuchen, diente. Eine Pfeife im Mund schützte ihn vor Mücken in der sumpfigen Landschaft.
Die Tradition des Kiepenkerls
Auch spielt traditionell ein Kiepenkerl die Rolle des Buern beim Singspiel O Buer, wat kost dien Hei?, das ein wichtiger Bestandteil des Lambertussingens ist, das alljährlich auf dem Platz vor der Lambertikirche stattfindet.
Das Kiepenkerldenkmal
Im Kiepenkerlviertel wurde ihm ein Denkmal errichtet, geschaffen 1896 vom Künstler August Schmiemann.
Es überstand die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs unbeschadet, was in der nationalsozialistischen Propaganda ausgeschlachtet wurde.
Erst unmitelbar anch dem Krieg wurde es zerstört, der münsteraner Bildhauer Albert Mazzotti d. J. schuf zusammen mit Heinrich Ostlinning eine neue Statue nach dem Vorbild der alten, welche 1953 eingeweiht wurde.