Heinrich Eltrop

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Pfarrer Heinrich Eltrop, geb. 19.10.1881 in Haltern, gestorben am 25.7.1957 in Münster. Werdegang Eltrop war das jüngste von sieben Kindern einer gutbürgerlichen Kaufmannsfamilie. Am Coes-felder Gymnasium galt er als bester Turner, und das blieb er auch während seines Studiums der Theologie und Philospie in Münster, wo er passionierter Radfahrer wurde. Am 28.5.1904 zum Priester geweiht, war er zunächst Kaplan in St.Marien - Ahlen und in St. Agatha - Mettingen. Als Vikar wirkte er in einer Bergarbeitergemeinde in Gelsenkirchen-Buer. 1929 bestellte ihn der Bischof zum Pfarrer von Herz-Jesu Münster. Er folgte dort dem Pfarrer Franz Auling (1904-1929). Sein Wirken Die Gemeinden St. Elisabeth und St. Margareta sowie St. Ida Gremmendorf wurden von seiner Gemeinde abgepfarrt. In den Notzeiten vor dem 2. Weltkrieg, im Krieg und in der Nachkriegs-zeit galt seine besondere Sorge den notleidenden Armen. Er half u.a. mit einer Suppen-küche, einer Kleiderkammer und leitete Sammlungen für vertriebene Familien, die in Mün-ster eine neue Heimat finden wollten. Daneben kollektierte er für den Wiederaufbau der am 9.2.1945 zerstörten Kirche. Zugleich sorgte er sich um eine lebendige Gemeindearbeit. Mit fliegenden Rockschößen fuhr er mit dem Rad durch die Gemeinde und zu den Kranken in den Kliniken. Eltrops Vorbild war der Hl. Franziskus. So verschenkte er regelmäßig sein halbes Einkommen an Bedürftige und an die Kirchengenmeinde, behielt ihm zugedachte Kleidung nicht für sich, sondern gab sie unmittelbar weiter. Nach dem Kriege legte er das Gelübde ab, solange nicht in seinem Bett zu schlafen, bis der letzte Kriegsgefangene wieder heimgekehrt sei. Als dann 1954 Josef Quiel von der Emdener Straße als letzter eintraf, läuteten die Kirchen-glocken.

Würdigung Eltrop war die Ernennung zum päpstlichen Geheimkämmerer und Prälaten durch Papst Pius XII. am 14.5.1956 recht peinlich. Seine Frömmigkeit, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit waren sprichwörtlich. Aus seiner Gemeinde gingen 20 Priester hervor, die seinem Vorbild folgen wollten. Sein Grabstein auf dem St. Mauritz-Friedhof stellt sinnfällig Jesus als guten Hirten dar. - Berni Beermann, der "rote Schuster von Klein-Muffi" urteilte: "Wenn alle so wären, dann hätte man keine Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit der Kirche".

Literatur Heike Hänscheid/Martin Sinnhuber (Hrsg.) Hirte mit Herz und Hand. Prarrer Heinrich Eltrop, Münster 2007