Filmfestival Münster: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. August 2009, 14:15 Uhr
Das Filmfestival Münster ist eine Veranstaltung der Filmwerkstatt Münster (Filmgruppe Münster e.V.). Es findet alle zwei Jahre - jeweils im Herbst der ungeraden Jahre - statt.
Geschichte
Das älteste westfälische Wettbewerbsfestival fand zum ersten Mal 1981 im Cinema unter dem Titel Filmzwerge – Tage des unabhängigen Films statt. Auch wenn sich der Name und das Konzept im Laufe der Jahre geändert haben, war der Wettbewerb des deutschsprachigen Kurzfilms von Beginn an das Kernstück des Festivals. Auch im Rahmenprogramm wurden beim ersten Festival ausschließlich Kurzfilme gezeigt, unter dem Motto Auch Zwerge haben klein angefangen lief eine Retrospektive mit frühen Kurzfilmen von Werner Herzog, Rosa von Praunheim, Wim Wenders und anderen.
Erst 1985 konnten die zweiten Filmzwerge durchgeführt werden, Veranstaltungsort war diesmal das Werkstattkino im ehemaligen Pumpenwerk auf der Gartenstraße, das heutige Theater im Pumpenhaus. In diesem Jahr lobte das Studio Münster des WDR zum ersten Mal seinen Nachwuchs-Förderpreis aus.
Nach den Filmzwergen 88, die im Rahmprogramm Filme und Gäste des Filmworkshops York präsentierten, wechselte das Festival Anfang der 1990er Jahre ins Kino Schloßtheater, wo es bis 2003 zu Hause war.
1996 konnten die Filmzwerge aufgrund mangelnder öffentlicher Förderung nicht stattfinden, an ihrer Stelle wurden Highlights der vergangenen Festivals gezeigt und eine Diskussionsrunde zur Zukunft des Münsterschen Festivals angeregt. Mit neuen Schwerpunkten firmierte im darauf folgenden Jahr das Filmfestival Münster erstmals unter dem noch heute bestehenden Namen. 1997 begann auch die intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus den Niederlanden. Seit diesem Festival sind niederländische Filme fester Bestandteil des Programms, der deutschlandweit einmalige Länderschwerpunkt bietet seitdem eine Auswahl jeweils aktueller Produktionen und Regisseure. Zudem wurde beim Festival 1997 erstmals der Drehbuchpreis des Landes NRW verliehen.
Das Filmfestival Münster 1999 stand ganz im Zeichen der Niederlande. Unter dem Signet NL+ wurde unter anderem der renommierten Darstellerin Johanna ter Steege eine Retrospektive gewidmet, darüber hinaus führte die im selben Jahr neu gegründete Stichting film|spiegel, die sich seither mit dem Austausch der Filmkultur jenseits der Grenze beschäftigt, ein deutsch-niederländisches Symposium für Koproduktion, Vertrieb und Förderung durch.
2001
Zum 20jährigen Jubiläum des Festivals wurden im Jahr 2001 mehrere Programmpunkte aus der Taufe gehoben, die sich explizit mit Regionalem befassten. Die Münsterland-Filmrolle zeigte Privates und Öffentliches aus acht Jahrzehnten, der Drehbuchförderpreis Münster.Land wurde erstmalig verliehen, und eine Spielfilmreihe widmete sich dem Thema Heimat. Parallel wuchs jedoch auch die europäische Ausrichtung: Unter dem Titel Cinema Europa liefen ausgewählte Vorpremieren europäischer Spielfilme im Rahmenprogramm.
2003
Das 10. Filmfestival Münster im Jahr 2003 zeigte neben den mittlerweile bewährten Filmreihen des Kurzfilmwettbewerbs, der Niederlandesektion und Cinema Europa ein Jubiläumsprogramm zu Frauenfilmografien, das der Frage nachging, was aus all den ambitionierten Filmemacherinnen wurde, die im Laufe der Jahre mit Kurzfilmen in Münster vertreten waren, ob sie den langen Weg zum großen Film gegangen sind oder sich anderen Disziplinen zuwandten. Ein besonderes Highlight war die Deutschlandpremiere der niederländisch-deutschen Koproduktion Verder dan de maan (Sea of Silence) von Stijn Coninx, bei der große Teile des Filmteams anwesend waren. Die wichtigste Auszeichnung des Kurzfilmwettbewerbs, den Großen Preis der Filmwerkstatt, teilten sich in diesem Jahr Jochen Kuhn für Neulich 3, die Münster-Entdeckung Stephan Flint Müller für Nasse Zigarren für Berlin und das Regieduo Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe für Yo Lo Vi – Ich sah es. Der Förderpreis des WDR ging an den Schweizer Filmemacher Benjamin Kempf für seinen Film Exit, der Publikumspreis wurde Wolfgang Dinslage für Die Katze von Altona zugesprochen.
2005
Vom 19. bis zum 23. Oktober 2005 fand das 11. Filmfestival Münster, diesmal im Kino Stadt New York, statt. Erstmals gab es einen europäischen Spielfilmwettbewerb zum Thema Growing Up, in dem acht Filme um den Regiepreis in Höhe von 10.000 € wetteiferten. Gewonnen hat der Rumäne Radu Mihaileanu mit seinem Film Live and Become. Am deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb nahmen 68 Filme teil. Den Großen Preis der Filmwerkstatt gewann der Animationsfilm Das Floß von Jan Thüring, der WDR-Förderpreis ging zu gleichen Teilen an Thomas Wendrichs Kurzspielfilm Zur Zeit verstorben und die Kurzdokumentation La Vida Dulce von Bettina Blümner und Rouven Rech, der Publikumspreis wurde an Stephan Flint Müller für seine Collage Fliegenpflicht für Quadratköpfe vergeben. Im Rahmenprogramm liefen in Zusammenarbeit mit der Stiftung film|spiegel Filme von und über Theo van Gogh. Die Reihe Himmel und Hölle zeigte fünf Liebesgeschichten in Kooperation mit dem Bistum Münster. In der Münster Connection liefen Filme, die von der Filmwerkstatt Münster oder in deren Umfeld produziert wurden. Eine Tatort-Vorpremiere rundete das Filmprogramm ab. Zudem widmete sich, passend zum Thema des europäischen Wettbewerbs, ein Symposium der Arbeit von Kindern und Jugendlichen vor der Kamera.
2007
Das 12. Festival fand vom 17. bis zum 21. Oktober 2007 im Cineplex statt. Im Europäischen Spielfilmwettbewerb zum Thema Work! Don’t Work! nahmen acht Filme teil. Der Regiepreis wurde von dem Finnen Aleksi Salmenperä mit seinem Film Man’s Job gewonnen. Der Debütspielfilm Gegenüber von Regisseur Jan Bonny erhielt von der Jury eine Lobende Erwähnung. Am deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb nahmen 52 Filme teil. Der Große Preis der Filmwerkstatt Münster ging an den Kurzfilm Hochhaus von Nikias Chryssos, der Förderpreis des WDR an Hilda & Karl von Toke Constantin Hebbeln und der Publikumspreis an 15 Minuten Wahrheit von Nico Zingelmann. Lobende Erwähnungen erhielten Mr. Schwartz, Mr. Hazen & Mr. Horlocker von Stefan Müller und Kobe von Rainer Komers. Im erstmals durchgeführten Schulprogramm, das sich ebenfalls dem Thema Arbeitsleben widmete, erhielt der Kurzfilm Frl. Pabst & Frl. Wüst von Christa Pfafferott einen Sachpreis, der eigens von einer SchülerInnen-Jury vergeben wurde. Im Rahmenprogramm wurde der Drehbuchförderpreis Münster.Land an Ruth Olshan und Heike Fink für Himbeeren mit Senf vergeben, der Dokumentarfilm Camilo – Der lange Weg zum Ungehorsam von Peter Lilienthal, der von der Filmwerkstatt Münster co-produziert wurde, lief als Preview, und eine dreiteilige Reihe mit Dokumentationen lieferte weitere Einsichten in das Festivalthema Arbeit.
2009
Das 13. Filmfestival Münster findet vom 7. bis 11. Oktober 2009 im Cineplex statt. Einsendeschluss für Filmeinreichungen war der 1. Juli. Der deutschsprachige Kurzfilmwettbewerb präsentiert einmal mehr alle Themen und Genres, der europäische Spielfilmwettbewerb steht in diesem Jahr unter dem Motto Risiko.