Kiepenkerl: Unterschied zwischen den Versionen

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Hans-Peter Boer: Der Kiepenkerl - eine Traditionsfigur des Münsterlandes? in: Münster - Zentrum der Landwirtschft, hrsg. v. Fritz Dieckmann u. Gisbert Strotdrees, Landwirtschaftsverlag GmbH Hiltrup 1993, S. 110 - 113 ISBN 3-7843-2569-6
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Hans-Peter Boer: ''Der Kiepenkerl'' - eine Traditionsfigur des Münsterlandes? in: Münster - Zentrum der Landwirtschft, hrsg. v. Fritz Dieckmann u. Gisbert Strotdrees, Landwirtschaftsverlag GmbH Hiltrup 1993, S. 110 - 113 ISBN 3-7843-2569-6
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''Wi staoht fast'', hrsg. v. Ulrich Backmann, = Veröffentlichungen der Stadtbücherei und des Stadtarchivs Haltern, Bd. 5, Stadt Haltern 1992
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* [1] Kiepenlisettken in: Wi staoht fast S. 38 - 40, sowie → Kiepenkeerl (Weblinks)
 
* [1] Kiepenlisettken in: Wi staoht fast S. 38 - 40, sowie → Kiepenkeerl (Weblinks)

Version vom 3. Juni 2009, 23:17 Uhr

Foto: Presseamt Stadt Münster / Tilman Roßmöller.

Kiepenkerl ist eine Berufsbezeichnung für umherziehende Händler u.a. im Münsterland. Sie brachten Nahrungsmittel wie Eier, Würste, Schinken, Milchprodukte oder Geflügel vom Land in die Stadt und brachten von dort städtische Güter, wie Salz oder Tuche zu den umliegenden Bauerschaften.

Der Name leitet sich von der Kiepe ab, einer aus Holz und Korbgeflecht bestehenden Rückentrage, die bis zu 20 kg schwer sein konnte.

Zur traditionellen Tracht des Kiepenkerls gehören neben der Kiepe ein blaues Hemd, ein rotes Halstuch und Holzschuhe. Er trug einen Stock von bestimmter Länge bei sich, der als Gehstock und Maßstab, zum Beispiel zum Messen von Tuchen, diente. Eine Pfeife im Mund schützte ihn vor Mücken in der sumpfigen Landschaft.

Zu den seltenen Frauen, die mit der Kiepe unterwegs waren, gehörte das "Kiepenlisettken" aus dem westlichen Sauerland [Anm.1]

Die Tradition des Kiepenkerls

Auch hat ein Kiepenkerl die Rolle des Buern beim Singspiel O Buer, wat kost dien Hei? zumeist statt eines Bauern übernommen[Anm.2], das ein wichtiger Bestandteil des Lambertussingens ist, das alljährlich auf dem Platz vor der Lambertikirche stattfindet.

Die Figur des Kiepenkerls als Vertreter des Münsterlandes trat schon zwischen den Weltkriegen auf.[Anm.3] Der bekannteste Kiepenkerl der Nachkriegszeit war der Bäckermeister Heinrich Morthorst. Er trat zum Beispiel bei der Eröffnung des Mühlenhofmuseums auf.

Das Kiepenkerldenkmal

Im Kiepenkerlviertel wurde ihm ein Denkmal errichtet, geschaffen 1896 vom Künstler August Schmiemann.

Es überstand die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs unbeschadet. Die nationalsozialistische Propaganda nutzte diesen Umstand durch ein Plaket mit dem Text "(...) Wi staoht fast!" (→ Weblinks Portfolio Koons, rechts unten).

Erst unmitelbar nach dem Kriege wurde es zerstört, der münsteraner Bildhauer Albert Mazzotti d. J. schuf zusammen mit Heinrich Ostlinning eine neue Statue nach dem Vorbild der alten, welche 1953 eingeweiht wurde.

Quellen und Nachweise

Quellen

Hans-Peter Boer: Der Kiepenkerl - eine Traditionsfigur des Münsterlandes? in: Münster - Zentrum der Landwirtschft, hrsg. v. Fritz Dieckmann u. Gisbert Strotdrees, Landwirtschaftsverlag GmbH Hiltrup 1993, S. 110 - 113 ISBN 3-7843-2569-6

Wi staoht fast, hrsg. v. Ulrich Backmann, = Veröffentlichungen der Stadtbücherei und des Stadtarchivs Haltern, Bd. 5, Stadt Haltern 1992

Nachweise

  • [1] Kiepenlisettken in: Wi staoht fast S. 38 - 40, sowie → Kiepenkeerl (Weblinks)
  • [2] Der Kiepenkerl S. 111
  • [3] Der Kiepenkerl S. 113

Weblinks

Kiepenkeerl in der plattdeutschen Wikipedia

Portfolio. Koons: Der Kiepenkerl in Edelstahl