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Version vom 1. Dezember 2018, 15:32 Uhr
Gerd Althoff (* 9. Juli 1943 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker.
Gerd Althoff machte 1963 das Abitur am Amtsgymnasium in Ibbenbüren und studierte von 1965 bis 1970 Geschichte und Germanistik in Münster und Heidelberg. 1974 wurde er in Münster mit einer Arbeit über Das Necrolog von Borghorst promoviert; für die nächsten sechs Jahre arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er sich 1981 habilitierte. 1986 wurde er als Professor an die Westfälische Wilhelms-Universität berufen; es folgten Lehrstühle an den Universitäten von Gießen (1990) und Bonn (1995), bis er 1997 wieder nach Münster zurückkehrte.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Funktionsweisen mittelalterlicher Staatlichkeit, die Konfliktführung und -beilegung im Mittelalter, die Formen und Rahmenbedingungen öffentlicher Kommunikation (so genannte symbolische Kommunikation) sowie die Gruppenbindungen in der Geschichte. Für seine Leistungen erhielt Gerd Althoff 2005 den Forschungspreis der Westfälischen Wilhelms-Universität. Althoff ist Mitherausgeber der Frühmittelalterlichen Studien. Er ist Mitglied im Mediävistischen Arbeitskreis der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der Vereinigung für Verfassungsgeschichte und im Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte.
Schriften (Auswahl)
- Monografien
- Das Necrolog von Borghorst. Edition und Untersuchung, Münster 1978, ISBN 3-402-05998-3.
- Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2.
- zusammen mit Hagen Keller: Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe, Göttingen/Zürich 1985, ISBN 3-7881-0122-9.
- Verwandte, Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert der Gruppenbindungen im früheren Mittelalter, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-04125-9.
- Amicitiae und Pacta. Bündnis, Einung, Politik und Gebetsgedenken im beginnenden 10. Jahrhundert, Hannover 1992, ISBN 3-7752-5437-4.
- Otto III. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 1996, ISBN 3-534-11274-1.
- Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997, ISBN 3-89678-038-7
- Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, 2. erweiterte Auflage, Stuttgart u.a. 2005, ISBN 3-17-018597-7.
- Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14749-9.
- Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-17247-7.
- Heinrich IV. (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 2006, ISBN 3-534-11273-3
- zusammen mit Hagen Keller: Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen: Krisen und Konsolidierungen 888–1024, 10., völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-608-60003-2.
- Herausgeberschaften
- zusammen mit Joachim Wollasch: Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, München 1983, ISBN 3-7752-5142-1
Literatur
- Eintrag Gerd Althoff. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation, Stuttgart 2001, S. 21–27, ISBN 3-7995-6906-5.
Weblinks
- Seite von Gerd Althoff an der Universität Münster
- Autorenbiographie beim Jan Thorbeke Verlag
- Pressemitteilung der Universität Münster: Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff wird 65 Jahre alt
- Gerd Althoff im Interview "Wie finster war das Mittelalter" auf Q History (lange Version)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gerd Althoff aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |