Werner Hahlweg: Unterschied zwischen den Versionen
Keeano (Diskussion | Beiträge) K |
|||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | '''Werner Hahlweg''' (* [[29. April]] [[1912]] in Berlin; † [[7. Mai]] [[1989]]) war ein deutscher Militärhistoriker und Professor für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften an der [[ | + | '''Werner Hahlweg''' (* [[29. April]] [[1912]] in Berlin; † [[7. Mai]] [[1989]]) war ein deutscher Militärhistoriker und Professor für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften an der [[WWU|Westfälischen Wilhelms-Iniversität]] in Münster.<sup>[Anm. 1]</sup> <sup>[Anm. 2]</sup> |
== Leben == | == Leben == | ||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
1931 legte Werner Hahlweg die Reifeprüfung am Kronprinz-Wilhelm-Reform-Realgymnasium in Danzig-Langfuhr ab. Die Freie Stadt Danzig und die Donaumonarchie mit ihrer Begegnung von deutschem und slawischem Kulturkreis fanden früh sein Interesse. | 1931 legte Werner Hahlweg die Reifeprüfung am Kronprinz-Wilhelm-Reform-Realgymnasium in Danzig-Langfuhr ab. Die Freie Stadt Danzig und die Donaumonarchie mit ihrer Begegnung von deutschem und slawischem Kulturkreis fanden früh sein Interesse. | ||
− | 1931 begann er sein Studium in Tübingen bei Johannes Haller. Im folgenden Jahr wechselte er nach Wien, wo er neben seinem Studium 1932-1934 am Heeresgeschichtlichen Museum arbeitete. Er wurde Mitglied des | + | 1931 begann er sein Studium in Tübingen bei Johannes Haller. Im folgenden Jahr wechselte er nach Wien, wo er neben seinem Studium 1932-1934 am Heeresgeschichtlichen Museum arbeitete. Er wurde Mitglied des {{Wpl|Nationalsozialismus|Nationalsozialist}}ischen Deutschen Studentenbunds (NSDStB) und trat zum 1. Juni 1933 in die SS sowie zum 1. September 1936 in die NSDAP ein. 1936 promovierte er bei Walter Elze und Arnold Oskar Meyer in Berlin über ''Das Kriegswesen der Stadt Danzig''. |
Ab Juli 1936 arbeitete er am Zeughaus Berlin, zuletzt als Referent für Infanteriewaffen und für Artillerie. Im Mai 1937 arbeitete er im Auftrag der Danziger Gaupropagandaleitung der NSDAP an der Ausstellung ''Das politische Danzig''. | Ab Juli 1936 arbeitete er am Zeughaus Berlin, zuletzt als Referent für Infanteriewaffen und für Artillerie. Im Mai 1937 arbeitete er im Auftrag der Danziger Gaupropagandaleitung der NSDAP an der Ausstellung ''Das politische Danzig''. | ||
Zeile 52: | Zeile 52: | ||
== Einzelanchweise == | == Einzelanchweise == | ||
− | *[Anm. 1] : René Betker: | + | *[Anm. 1] : René Betker: ''Werner Hahlweg (1912-1989'' – Auszug aus der Magisterarbeit ''Das Historische Seminar der Berliner Universität im 'Dritten Reich', unter besonderer Berücksichtigung der ordentlichen Professoren'' ([http://www.renebetker.de/pdf/werner_hahlweg.pdf digital]) |
*[Anm. 2] : Lebensabriss in ''Die Heeresreform der Oranier und die Antike (1987) | *[Anm. 2] : Lebensabriss in ''Die Heeresreform der Oranier und die Antike (1987) | ||
− | { | + | {{Vorlage:Aus Wikipedia|Werner_Hahlweg|Werner Hahlweg}} |
− | | | ||
− | |||
[[Kategorie:Historiker|Hahlweg, Werner]] | [[Kategorie:Historiker|Hahlweg, Werner]] | ||
[[Kategorie:Hochschullehrer der WWU|Hahlweg, Werner]] | [[Kategorie:Hochschullehrer der WWU|Hahlweg, Werner]] | ||
− | [[Kategorie:Autor ( | + | [[Kategorie:Autor (Geschichtswissenschaft)|Hahlweg, Werner]] |
[[Kategorie:NSDAP-Mitglied|Hahlweg, Werner]] | [[Kategorie:NSDAP-Mitglied|Hahlweg, Werner]] |
Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 13:28 Uhr
Werner Hahlweg (* 29. April 1912 in Berlin; † 7. Mai 1989) war ein deutscher Militärhistoriker und Professor für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Iniversität in Münster.[Anm. 1] [Anm. 2]
Leben
Die Familie Hahlweg stammte ursprünglich aus den Niederlanden und wurde in Westpreußen bzw. im Danziger Raum ansässig. Seine ersten Lebensjahre verbrachte Werner Hahlweg in der alten preußischen Festung Graudenz (heute: Grudziądz), wo sein Vater nach Ausbruch des Krieges beim Garnisonslazarett tätig war und zum Kriegsende zum Stabsarzt im Generalkommando des XVII. Armee-Korps in Danzig aufstieg, wo er sich anschließend als praktischer Arzt niederließ.
1931 legte Werner Hahlweg die Reifeprüfung am Kronprinz-Wilhelm-Reform-Realgymnasium in Danzig-Langfuhr ab. Die Freie Stadt Danzig und die Donaumonarchie mit ihrer Begegnung von deutschem und slawischem Kulturkreis fanden früh sein Interesse.
1931 begann er sein Studium in Tübingen bei Johannes Haller. Im folgenden Jahr wechselte er nach Wien, wo er neben seinem Studium 1932-1934 am Heeresgeschichtlichen Museum arbeitete. Er wurde Mitglied des NationalsozialistWPischen Deutschen Studentenbunds (NSDStB) und trat zum 1. Juni 1933 in die SS sowie zum 1. September 1936 in die NSDAP ein. 1936 promovierte er bei Walter Elze und Arnold Oskar Meyer in Berlin über Das Kriegswesen der Stadt Danzig.
Ab Juli 1936 arbeitete er am Zeughaus Berlin, zuletzt als Referent für Infanteriewaffen und für Artillerie. Im Mai 1937 arbeitete er im Auftrag der Danziger Gaupropagandaleitung der NSDAP an der Ausstellung Das politische Danzig.
Im September 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen, diente als Soldat an der Westfront und wurde kurzzeitig an das Zeughaus in Berlin kommandiert.
Im Frühjahr 1940 legte er Elze und Wilhelm Weber seine Habilitationsschrift über Die Heeresreform der Oranier und die Antike vor.
1941/42 nahm er am Überfall auf die Sowjetunion teil und wurde im Februar 1942 Leutnant.
Im Juni 1942 wurde er zum Dozenten für Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Kriegsgeschichte, der Heeres- und Waffenkunde ernannt. In unregelmäßiger Folge bot er Veranstaltungen u.a. über die Entwicklung des europäischen Heerwesens an. In dieser Zeit war er Schriftführer der Deutschen Gesellschaft für Heereskunde und auch an der Heeresmeisterschule tätig.
1943 wurde er ins Heereswaffenamt versetzt, wo er die Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung leitete. Im August 1944 befand er sich in dieser Funktion „auf einem Kommando in den besetzten Gebieten“.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Hahlweg zunächst als Privatgelehrter tätig. Um wieder lehren zu dürfen musste er sich von Militärgeschichte auf Allgemeine Geschichte umhabilitieren. Er war Experte für Carl von Clausewitz. 1950 wurde er Dozent für Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität, wo er seit 1957 als außerordentlicher Professor und seit 1969 als ordentlicher Professor für Militärgeschichte und Wehrwissenschaften lehrte. In der Bundesrepublik Deutschland war er der einzige ordentliche Professor für dieses Fachgebiet. Ende der 1970er Jahre wurde er emeritiert.
Seit 1992 wird der Werner-Hahlweg-Preis zur Förderung junger Historiker vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz vergeben.
Schriften
- Das Kriegswesen der Stadt Danzig, 1936
- Lenins Reise durch Deutschland im April 1917, 1957
- Die Heeresreform der Oranier und die Antike : Studien zur Geschichte des Kriegswesens der Niederlande, Deutschlands, Frankreichs, Englands, Italiens, Spaniens und der Schweiz vom Jahre 1589 bis zum Dreissigjährigen Kriege, 1941 (die Ausgabe von 1987 enthält einen Lebensabriß)
- Die Grundzüge der Verfassung des sächsischen Geheimen Kabinetts 1763–1831 : zur Geschichte der absolutistischen Staatsverwaltung seit Mitte des 18. Jahrhunderts, 1942
- Vom Kriege : hinterlassenes Werk des ... Carl von Clausewitz
- Lenin und Clausewitz : ein Beitrag zur politischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts, 1954
- Carl von Clausewitz : Soldat, Politiker, Denker
- Lenins Rückkehr nach Russland 1917 : die deutschen Akten, 1957
- Lenins Reise durch Deutschland im April 1917
- Barriere - Gleichgewicht - Sicherheit : eine Studie über die Gleichgewichtspolitik und die Strukturwandlung des Staatensystems in Europa 1646–1715, 1959
- Klassiker der Kriegskunst, 1960
- Graf Johann von Nassau und die Niederlande
- Preußische Reformzeit und revolutionärer Krieg, 1962
- Das hinterlassene Werk des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, 1966
- Typologie des modernen Kleinkrieges, 1967
- Guerilla : Krieg ohne Fronten, 1968
- Lehrmeister des kleinen Krieges : Von Clausewitz bis Mao Tse-Tung und (Che) Guevara, 1968
- Der Friede von Brest-Litowsk : ein unveröffentlichter Band aus dem Werk des Untersuchungsausschusses der Deutschen Verfassunggebenden Nationalversammlung und des Deutschen Reichstages, 1971
- Konflikt, Politik, Strategie, Sicherheitsproblem : Genesis, Funktion und Schicksal des niederländischen Barrieresystems im 17. und 18. Jahrhundert
- Moderner Guerillakrieg und Terrorismus : Probleme und Aspekte ihrer theoretischen Grundlagen als Widerspiegelung der Praxis, 1977
- Die Wehrtechnische Studiensammlung des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (WTS) : ihre Bedeutung für die Entwicklung von Wehrmaterial in Gegenwart und Zukunft, 1980
- Tradition und historisches Bewußtsein, 1981
- Die Heeresmuseen, 1935
- Zwei Danziger Geschütze des 18. Jahrhunderts im Berliner Zeughaus und ihre Bedienung, 1937
- Die Grundzüge der Verfassung des Sächsischen Kabinetts 1763–1831, 1942
Einzelanchweise
- [Anm. 1] : René Betker: Werner Hahlweg (1912-1989 – Auszug aus der Magisterarbeit Das Historische Seminar der Berliner Universität im 'Dritten Reich', unter besonderer Berücksichtigung der ordentlichen Professoren (digital)
- [Anm. 2] : Lebensabriss in Die Heeresreform der Oranier und die Antike (1987)
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Werner Hahlweg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. Der Wikipediaartikel steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike 3.0“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |