Bernhard Beermann: Unterschied zwischen den Versionen

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Bernie Beermann, geb.am 18.7.1932, gestorben am 24.12.2002 in Münster
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'''Bernhard''' (genannt '''Berni''' oder '''Bernie''') '''Beermann''' (* [[18. Juli]] [[1932]] in Münster - † [[24. Dezember]] [[2002]] ebenda) war ein Schuhmachermeister und Lokalpolitiker der [[SPD]] im [[Hansaviertel]], der als der ''"rote Schuster aus [[Klein-Muffi]]"'' bekannt geworden ist.
Sein Leben
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Beermann erbte von seinem Vater den Vornamen Bernhard, den Schumacher-Beruf und die christlich-anti-nazistische Gesinnung. Nach dem Besuch der Overbergschule trat er 1948 in die Werkstatt seines Vaters ein, legte 1965 die Meisterprüfung ab, und blieb dann zeitlebens in seiner Werkstatt - trotz Krankheit und Existenznot.
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==Leben==
Sein Wirken
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[[bild:BernieBeermann.jpg|thumb|Bernie Beermann in seiner Werkstatt (Quelle: Archiv der Villa ten Hompel)]]
Der Schumachermeister galt im Viertel Klein-Muffi als "der rote Schuster". Wo er lebte und arbeitete, erinnert heute eine Gedenkplakette an seinem Haus in der Alkuinstraße an den "Schumacher, Politiker und engagierten Vertreter seines Viertels - ein echter Muffikaner". Beermann war sozialdemokratisches Urgestein, arbeitete als Mitglied in der Bezirksvertretung Mitte, war dort stv. SPD-Fraktionsvorsitzender und leitete auch den SPD - Ortsverein Hansaviertel. Sein Lebensmotto lautete wie bei Albert Camus: "Ich lebe für meine Stadt und meine Zeit". Nach seiner Einschätzung spielte sich im Ostviertel das wahre Leben ab und nicht "auf der Rückseite des Bahnhofs bei den Pfeffersäcken am Prinzipalmarkt".
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Bernie Beermann kam als Sohn eines christlich-antinazistischen Schuhmachers in Münster zur Welt und erbte von seinem Vater den Vornamen Bernhard, den Beruf und die Gesinnung. Er wurde nach eigenen Angaben nicht auf eine weiterführende Schule geschickt, weil er dort ''nazistischem Gedankengut ausgesetzt gewesen wäre'' <sup>Anm. 1</sup>, und trat nach dem Besuch der [[Overbergschule]] 1948 in die Werkstatt seines Vaters ein. 1965 legte er die Meisterprüfung ab und blieb dann zeitlebens in seiner Werkstatt an der [[Alkuinstraße]].
Gute Erinnerungen verband ihn mit dem Pfarrer von Herz-Jesu, Heinrich Eltrop (1881-1957).
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"Wenn alle so wären, dann hätte man keine Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit der Kirche", so gegenüber Gottfried Schäfers in einem Ingterview zu dessen "Stadtviertelgeschichten". Und in der MZ vom 3.7.1999 schilderte er seine Erfahrungen mit diesem Seelsorger.
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Der „{{Wpl|Zweiter_Weltkrieg|Zweite Weltkrieg}}“, den er als Kind miterlebte und miterlitt, machte ihn zum Pazifisten, der von sich sagte: ''„Ich war schon Anhänger der [[Friedensbewegung]], als es die offiziell noch gar nicht gab.“'' <sup>Anm. 2</sup>. Politisch folgte er seinem Vater (''„Er war {{Wpl|Deutsche Zentrumspartei|Zentrums-Mann}}. Aber ein linker.“'' <sup>Anm. 3</sup>) auf die Seite der Sozialdemokratie; nach der „{{Wpl|Bundestagswahl 1965}}“ trat Beermann der [[SPD]] bei. Großen Respekt hatte der SPD-Mann gegenüber dem katholischen Pfarrer der [[Herz-Jesu-Gemeinde]] im Viertel, [[Heinrich Eltrop]], der ihn in seiner Jugend geprägt hatte und von dem er später sagte:''"Wenn alle so wären, dann hätte man keine Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit der Kirche.''“ <sup>Anm. 4</sup>
Menschen in Münster: Bernie Beermann zum 60.Geburtstag, WN vom 18.7.1992
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Als Lokalpolitiker blieben sein Viertel und sein Ortsverein seine Wirkungskreise. Er wurde stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins Mauritz-Hafen und wurde 1975 bei der Neugliederung der Vorsitzender des Ortsverein Hansa-Hafen. In der [[Bezirksvertretung Mitte]], der er bis zu seinem Tod angehörte, war er stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokraten. Der disziplinierte Parteimann Beermann ließ sich gleichwohl von der politischen Aufbruchstimmung der 1968er-Bewegung anstecken: ''"Das war was. Das hat mich geprägt. Die verstaubte Adenauer-Ära war damit vorüber."'' <sup>Anm. 5</sup>. Seine Schuhmacherwerkstatt blieb während der Jahre politischen Engagements sein „Parteibüro“ und seine „Kaderschmiede". Der bekannteste „Zögling“ aus Beermanns Schusterstube ist der spätere Hamburger Senator und Industriemanager „{{Wpl|Fritz Vahrenholt}}“.
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An dem Haus in der [[Alkuinstraße]], in dem Bernie Beermanns seine Werkstatt hatte, erinnert heute eine Gedenkplakette an ihn: „''Schuhmacher, Politiker und engagierter Vertreter seines Viertels - ein echter Muffikaner''“.
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==Anmerkungen und Quellen==
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*[Anm. 1] : Robert Vornholt: ''„Unruhegeist“ in der Schuhmacher-Stube. Bernhard Beermann heute 60 Jahre alt'', in: [[Westfälische Nachrichten]], 18. Juli 1992; [http://www.spd-hansa-hafen.de/cms/team/detail.php?nr=78&kategorie=team Online auf der Homepage des SPD-Ortsvereins Hansa-Hafen]
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*[Anm. 2] : ebenda
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*[Anm. 3] : ebenda
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*[Anm. 4] : Interview mit Gottfried Schäfers in dessen ''Stadtviertelgeschichten''. Siehe auch: [[Münstersche Zeitung]] vom 3. Juli 1999
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*[Anm. 5] : Vornholt, ''Unruhegeist...'', (s. o.)
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[[Kategorie:Politiker (SPD)|Beermann, Bernhard]]
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[[Kategorie:Geboren in Münster|Beermann, Bernhard]]
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[[Kategorie:Gestorben in Münster|Beermann, Bernhard]]

Aktuelle Version vom 17. Februar 2024, 14:11 Uhr

Bernhard (genannt Berni oder Bernie) Beermann (* 18. Juli 1932 in Münster - † 24. Dezember 2002 ebenda) war ein Schuhmachermeister und Lokalpolitiker der SPD im Hansaviertel, der als der "rote Schuster aus Klein-Muffi" bekannt geworden ist.

Leben

Bernie Beermann in seiner Werkstatt (Quelle: Archiv der Villa ten Hompel)

Bernie Beermann kam als Sohn eines christlich-antinazistischen Schuhmachers in Münster zur Welt und erbte von seinem Vater den Vornamen Bernhard, den Beruf und die Gesinnung. Er wurde nach eigenen Angaben nicht auf eine weiterführende Schule geschickt, weil er dort nazistischem Gedankengut ausgesetzt gewesen wäre Anm. 1, und trat nach dem Besuch der Overbergschule 1948 in die Werkstatt seines Vaters ein. 1965 legte er die Meisterprüfung ab und blieb dann zeitlebens in seiner Werkstatt an der Alkuinstraße.

Der „Zweite WeltkriegWP“, den er als Kind miterlebte und miterlitt, machte ihn zum Pazifisten, der von sich sagte: „Ich war schon Anhänger der Friedensbewegung, als es die offiziell noch gar nicht gab.“ Anm. 2. Politisch folgte er seinem Vater („Er war Zentrums-MannWP. Aber ein linker.“ Anm. 3) auf die Seite der Sozialdemokratie; nach der „Bundestagswahl 1965WP“ trat Beermann der SPD bei. Großen Respekt hatte der SPD-Mann gegenüber dem katholischen Pfarrer der Herz-Jesu-Gemeinde im Viertel, Heinrich Eltrop, der ihn in seiner Jugend geprägt hatte und von dem er später sagte:"Wenn alle so wären, dann hätte man keine Schwierigkeiten mit der Glaubwürdigkeit der Kirche.Anm. 4

Als Lokalpolitiker blieben sein Viertel und sein Ortsverein seine Wirkungskreise. Er wurde stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins Mauritz-Hafen und wurde 1975 bei der Neugliederung der Vorsitzender des Ortsverein Hansa-Hafen. In der Bezirksvertretung Mitte, der er bis zu seinem Tod angehörte, war er stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokraten. Der disziplinierte Parteimann Beermann ließ sich gleichwohl von der politischen Aufbruchstimmung der 1968er-Bewegung anstecken: "Das war was. Das hat mich geprägt. Die verstaubte Adenauer-Ära war damit vorüber." Anm. 5. Seine Schuhmacherwerkstatt blieb während der Jahre politischen Engagements sein „Parteibüro“ und seine „Kaderschmiede". Der bekannteste „Zögling“ aus Beermanns Schusterstube ist der spätere Hamburger Senator und Industriemanager „Fritz VahrenholtWP“.

An dem Haus in der Alkuinstraße, in dem Bernie Beermanns seine Werkstatt hatte, erinnert heute eine Gedenkplakette an ihn: „Schuhmacher, Politiker und engagierter Vertreter seines Viertels - ein echter Muffikaner“.

Anmerkungen und Quellen