Joseph König: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | Nach der Gymnasialzeit in Recklinghausen und Münster ([[Gymnasium Paulinum|Paulinum]]) studierte er Chemie in München und Gießen, seine Lehrer waren unter anderem Justus von Liebig und Max von Pettenkofer. 1867 beschloß er sein Studium mit einer Doktorarbeit „Über Äthyl- und Diäthylbenzol". | ||
| − | + | Dann war er Assistent an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Kurhessens und wurde durch Veröffentlichungen seiner Untersuchungen in der Fachwelt bekannt. | |
| − | 1892 wurde er Honorarprofessor an der Königlichen Akademie zu Münster (ab 1902: Universität), von 1899 bis 1912 war er persönlicher Ordinarius für Nahrungsmittelchemie und Hygiene.'' | + | == Landwirtschaftliche Versuchsstation == |
| + | Im Jahr 1870 wurde er nach Münster berufen, um die „Landwirtschaftliche Versuchsstation Westphalen-Lippe“ aufzubauen. Am [[1. Januar]] [[1871]]<sup>[Anm. 1]</sup> wurde er der deren Leiter und blieb es bis 1911. Träger der Institution war der Landwirtschaftliche Provinzialverein, die spätere [[Landwirtschaftskammer]]. Hier beschäftigt er sich mit landwirtschaftlichen Themen wie Düngung, Landschaftspflege oder Tierfütterung. Auch in Münster veröffentlichte König fleißig. | ||
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| + | Ab 1874 untersuchte König alle in Münster gehandelten Lebensmittel auf ihren Nährwert. [[1878]] erschien als Ergebnis seiner Forschungen sein in erster Auflage zweibändiges Hauptwerk ''Chemie der menschlichen Nahrungs- und Genussmittel''<sup>[Anm. 2]</sup> In diesem Werk plädierte König für die Einrichtung öffentlicher Lebensmitteluntersuchungsämter, welche Fälschungen nachweisen können und regelmäßige Qualitätskontrollen vornehmen sollen, sowie die Lebensmittelhygiene und die Preise kontrollieren. <sup>[Anm. 3]</sup> | ||
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| + | [[1892]] wurde er Honorarprofessor an der Königlichen Akademie zu Münster (ab 1902: [[WWU|Universität]]), von 1899 bis 1912 war er persönlicher Ordinarius für Nahrungsmittelchemie und Hygiene. <sup>[Anm. 4]</sup> | ||
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| − | * 1934 wurde die Joseph-König-Gedenkmünze von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, gestiftet. | + | * 1934 wurde die Joseph-König-Gedenkmünze von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, gestiftet. [''Anm. 4''] |
| − | * Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Nordrhein-Westfalen der [[Landwirtschaftskammer|Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen | + | * Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt {{Wpl|Nordrhein-Westfalen}} der [[Landwirtschaftskammer|Landwirtschaftskammer {{Wpl|Nordrhein-Westfalen}} erhielt zu seinem 110. Geburtstag den Namen „Joseph-König-Institut". |
* Die [[Joseph-König-Straße]] in einem Gewerbegebiet in Münster. | * Die [[Joseph-König-Straße]] in einem Gewerbegebiet in Münster. | ||
* Das Halterner Gymnasium wurde 2003 nach ihm als Joseph-König-Gymnasium benannt. | * Das Halterner Gymnasium wurde 2003 nach ihm als Joseph-König-Gymnasium benannt. | ||
| − | == | + | == Literatur == |
| − | + | * Gisbert Strotdrees: ''Ökologe schon zu Kaisers Zeiten.'' In: ''Münster. Zentrum der Landwirtschaft.'' Landwirtschaftsverlag, Hiltrup 1993, ISBN 3-7843-2569-6, S. 64f. | |
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| − | * [http://www.gdch.de/gdch/eps/preise/koenig.htm Joseph-König-Gedenkmünze] | + | == Einzelnachweise == |
| + | * [1] : „Josef König zum Gedächtnis“ in: Klinische Wochenschrift 23 (9. Jg.) vom 7. 6. 1930, S. 1103<br> | ||
| + | ' [2] : Universität Hohenheim: [https://ilc.uni-hohenheim.de/lm-chemie#jfmulticontent_c462431-2 ''Die Geschichte der Lebensmittelchemie''] | ||
| + | * [3] : [http://www.milew.de/proj/proj.php?body=content/laborgeschichte.php 2. Geschichte der Lebenmitteluntersuchung] | ||
| + | * [4] : [http://www.uni-muenster.de/Chemie.lc/studieren/geschichte.html Institut für Lebensmittelchemie: Geschichte]: Die ersten Anfänge unter Joseph König | ||
| + | * [5] : [http://www.gdch.de/gdch/eps/preise/koenig.htm Joseph-König-Gedenkmünze] | ||
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 12:58 Uhr
Joseph König (* 15. November 1843 in Haltern-Lavesum als Sohn einer Bauernfamilie; † 12. April 1930 in Münster) war Agrikultur- und Lebensmittelchemiker und unter Anderem der Begründer der deutschen Lebensmittelchemie als exakter Naturwissenschaft [Anm. 2]. Er entwickelte zahlreiche Analyseverfahren und schuf die Basis für die moderne Qualitätsüberwachung von Lebensmitteln.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Nach der Gymnasialzeit in Recklinghausen und Münster (Paulinum) studierte er Chemie in München und Gießen, seine Lehrer waren unter anderem Justus von Liebig und Max von Pettenkofer. 1867 beschloß er sein Studium mit einer Doktorarbeit „Über Äthyl- und Diäthylbenzol".
Dann war er Assistent an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Kurhessens und wurde durch Veröffentlichungen seiner Untersuchungen in der Fachwelt bekannt.
Landwirtschaftliche Versuchsstation
Im Jahr 1870 wurde er nach Münster berufen, um die „Landwirtschaftliche Versuchsstation Westphalen-Lippe“ aufzubauen. Am 1. Januar 1871[Anm. 1] wurde er der deren Leiter und blieb es bis 1911. Träger der Institution war der Landwirtschaftliche Provinzialverein, die spätere Landwirtschaftskammer. Hier beschäftigt er sich mit landwirtschaftlichen Themen wie Düngung, Landschaftspflege oder Tierfütterung. Auch in Münster veröffentlichte König fleißig.
Lebensmittelhygiene und Professur
Ab 1874 untersuchte König alle in Münster gehandelten Lebensmittel auf ihren Nährwert. 1878 erschien als Ergebnis seiner Forschungen sein in erster Auflage zweibändiges Hauptwerk Chemie der menschlichen Nahrungs- und Genussmittel[Anm. 2] In diesem Werk plädierte König für die Einrichtung öffentlicher Lebensmitteluntersuchungsämter, welche Fälschungen nachweisen können und regelmäßige Qualitätskontrollen vornehmen sollen, sowie die Lebensmittelhygiene und die Preise kontrollieren. [Anm. 3]
1892 wurde er Honorarprofessor an der Königlichen Akademie zu Münster (ab 1902: Universität), von 1899 bis 1912 war er persönlicher Ordinarius für Nahrungsmittelchemie und Hygiene. [Anm. 4]
Rieselfelder
Joseph Königs Vorschlag, die städtischen Abwässer durch Landberieselung zu reinigen, führte zur Anlage der Rieselfelder um 1900.
Ehrungen
Joseph König wurden mehrere Ehrendoktorwürden verliehen: Dr.-Ing.E.h., Dr.phil.nat.h.c., Dr.agr.h.c. und Dr.med.h.c. [Anm. 5]
Namensstiftungen
- 1934 wurde die Joseph-König-Gedenkmünze von der Lebensmittelchemischen Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, gestiftet. [Anm. 4]
- Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Nordrhein-WestfalenWP der [[Landwirtschaftskammer|Landwirtschaftskammer Nordrhein-WestfalenWP erhielt zu seinem 110. Geburtstag den Namen „Joseph-König-Institut".
- Die Joseph-König-Straße in einem Gewerbegebiet in Münster.
- Das Halterner Gymnasium wurde 2003 nach ihm als Joseph-König-Gymnasium benannt.
Literatur
- Gisbert Strotdrees: Ökologe schon zu Kaisers Zeiten. In: Münster. Zentrum der Landwirtschaft. Landwirtschaftsverlag, Hiltrup 1993, ISBN 3-7843-2569-6, S. 64f.
Einzelnachweise
- [1] : „Josef König zum Gedächtnis“ in: Klinische Wochenschrift 23 (9. Jg.) vom 7. 6. 1930, S. 1103
' [2] : Universität Hohenheim: Die Geschichte der Lebensmittelchemie
- [3] : 2. Geschichte der Lebenmitteluntersuchung
- [4] : Institut für Lebensmittelchemie: Geschichte: Die ersten Anfänge unter Joseph König
- [5] : Joseph-König-Gedenkmünze
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