Ferdinand von Lüninck: Unterschied zwischen den Versionen

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Freiherr '''Ferdinand Hermann Maria von Lüninck''' (* [[15. Februar]] [[1755]] in {{Wpl|Gleuel}}; † [[18. März]] [[1825]] in {{Wpl|Corvey}}) war {{Wpl|Fürstbischof}} von {{Wpl|Corvey}} und „[[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]]“.
  
 
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'''Ferdinand von Lüninck''' entstammte dem alten niederrheinischen „Adelsgeschlecht {{Wpl|Lüninck (Adelsgeschlecht)|von Lüninck}}“ und war der Sohn des „Johann Wilhelm von Lüninck ([[1716]]–[[1784]])“ und dessen Gemahlin „Maria–Odilia von Gaugreben ([[1724]]–[[1817]])“. Seine Jugend verbrachte er am Kölner Jesuitenkolleg und am {{Wpl|Kurköln|Kurkölnischen Hof}}, wo er seine Erziehung erhalten hatte. Nach dem Studium der Rechte in {{Wpl|Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen}} war er in {{Wpl|Wetzlar}} am {{Wpl|Reichskammergericht}} tätig.
 
'''Ferdinand von Lüninck''' entstammte dem alten niederrheinischen „Adelsgeschlecht {{Wpl|Lüninck (Adelsgeschlecht)|von Lüninck}}“ und war der Sohn des „Johann Wilhelm von Lüninck ([[1716]]–[[1784]])“ und dessen Gemahlin „Maria–Odilia von Gaugreben ([[1724]]–[[1817]])“. Seine Jugend verbrachte er am Kölner Jesuitenkolleg und am {{Wpl|Kurköln|Kurkölnischen Hof}}, wo er seine Erziehung erhalten hatte. Nach dem Studium der Rechte in {{Wpl|Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen}} war er in {{Wpl|Wetzlar}} am {{Wpl|Reichskammergericht}} tätig.
  
[[1779]] wurde er im {{Wpl|Kurköln|Kurfürstentum Köln}} wirklicher Hof- und Regierungsrat in {{Wpl|Bonn}}. Später auch am Oberappellationsgericht tätig, blieb ein weiterer Aufstieg aus, so dass er sich dem geistlichen Stand zuwandte und [[1785]] {{Wpl|Kleriker}} wurde. Seit [[1791]] mit einem Domkanonikat in Münster ausgestattet, absolvierte er sein hierfür vorgesehenes {{Wpl|Biennium}} in Rom, wo er im Auftrag seines Vetters, des Corveyer Abtes {{Wpl|Theodor von Brabeck}}, die Umwandlung von Corvey in ein Bistum vorantrieb und [[1792]] auch zum Abschluss brachte, wofür er mit einer Stelle als {{Wpl|Domherr|Domizellar}} im neu errichteten Domkapitel zu {{Wpl|Corvey}} ausgestattet wurde.
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[[1779]] wurde er im {{Wpl|Kurköln|Kurfürstentum Köln}} wirklicher Hof- und Regierungsrat in {{Wpl|Bonn}}. Später auch am Oberappellationsgericht tätig, blieb ein weiterer Aufstieg aus, so dass er sich dem geistlichen Stand zuwandte und [[1785]] {{Wpl|Kleriker}} wurde. Seit [[1791]] mit einem Domkanonikat in Münster ausgestattet, absolvierte er sein hierfür vorgesehenes {{Wpl|Biennium}} in Rom, wo er im Auftrag seines Vetters, des Corveyer Abtes {{Wpl|Theodor von Brabeck}}, die Umwandlung von {{Wpl|Corvey}} in ein Bistum vorantrieb und [[1792]] auch zum Abschluss brachte, wofür er mit einer Stelle als {{Wpl|Domherr|Domizellar}} im neu errichteten Domkapitel zu {{Wpl|Corvey}} ausgestattet wurde.
  
Nachdem Brabeck [[1794]] überraschend verstorben war, wurde '''Ferdinand von Lüninck''' am 16. Dezember [[1794]] zum zweiten Bischof von Corvey gewählt und am 1. Juni [[1795]] durch den Papst bestätigt. Erst danach wurde er am 6. August [[1795]] in {{Wpl|Hildesheim}} zum {{Wpl|Priester (Christentum)|Priester}} {{Wpl|Weihesakrament|geweiht}}.<sup>1</sup> Am 6. September [[1795]] empfing er durch den „{{Wpl|Liste_der_Erzbischöfe_und_Bischöfe_von_Köln|Erzbischof von Köln}}“, {{Wpl|Maximilian Franz von Österreich}}, in Münster die Bischofsweihe.
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Nachdem Brabeck [[1794]] überraschend verstorben war, wurde '''Ferdinand von Lüninck''' am 16. Dezember [[1794]] zum zweiten Bischof von {{Wpl|Corvey}} gewählt und am 1. Juni [[1795]] durch den Papst bestätigt. Erst danach wurde er am 6. August [[1795]] in {{Wpl|Hildesheim}} zum {{Wpl|Priester (Christentum)|Priester}} {{Wpl|Weihesakrament|geweiht}}.<sup>1</sup> Am 6. September [[1795]] empfing er durch den „{{Wpl|Liste_der_Erzbischöfe_und_Bischöfe_von_Köln|Erzbischof von Köln}}“, {{Wpl|Maximilian Franz von Österreich}}, in Münster die Bischofsweihe.
  
Nach der {{Wpl|Säkularisation}} Corveys hielt '''Lüninck''' sich zeitweise in Münster und {{Wpl|Kassel}} auf und wurde nach der Übernahme des Fürstbistums Münster durch Preußen zeitweise auch als Bischof für Münster gehandelt. Am 28. August [[1820]] sprach Papst {{Wpl|Pius VII.}} die Translation nach Münster aus, wo er jedoch erst am 7. Juli [[1821]] inthronisiert wurde. Auf eigenen Wunsch verwaltete er auch sein ehemaliges Bistum Corvey weiter, doch war ihm keine lange Amtstätigkeit mehr beschieden. Bereits im Herbst [[1821]] veranlasste ihn eine Erkrankung, welche später zu einer vollkommenen geistigen Zerrüttung führte, zur Rückkehr nach Corvey, wo er vier Jahre später verstarb und beigesetzt wurde.
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Nach der {{Wpl|Säkularisation}} Corveys hielt '''Lüninck''' sich zeitweise in Münster und {{Wpl|Kassel}} auf und wurde nach der Übernahme des Fürstbistums Münster durch Preußen zeitweise auch als „[[Liste der Bischöfe|Bischof von Münster]]“ gehandelt. Am 28. August [[1820]] sprach Papst {{Wpl|Pius VII.}} die Translation nach Münster aus, wo er jedoch erst am 7. Juli [[1821]] inthronisiert wurde. Auf eigenen Wunsch verwaltete er auch sein ehemaliges {{Wpl|Corvey|Bistum Corvey}} weiter, doch war ihm keine lange Amtstätigkeit mehr beschieden. Bereits im Herbst [[1821]] veranlasste ihn eine Erkrankung, welche später zu einer vollkommenen geistigen Zerrüttung führte, zur Rückkehr nach {{Wpl|Corvey}}, wo er vier Jahre später verstarb und beigesetzt wurde.
  
 
== Stiftung ==
 
== Stiftung ==

Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 17:19 Uhr

Freiherr Ferdinand Hermann Maria von Lüninck (* 15. Februar 1755 in GleuelWP; † 18. März 1825 in CorveyWP) war FürstbischofWP von CorveyWP und „Bischof von Münster“.

Leben

Ferdinand von Lüninck entstammte dem alten niederrheinischen „Adelsgeschlecht von LüninckWP“ und war der Sohn des „Johann Wilhelm von Lüninck (17161784)“ und dessen Gemahlin „Maria–Odilia von Gaugreben (17241817)“. Seine Jugend verbrachte er am Kölner Jesuitenkolleg und am Kurkölnischen HofWP, wo er seine Erziehung erhalten hatte. Nach dem Studium der Rechte in GöttingenWP war er in WetzlarWP am ReichskammergerichtWP tätig.

1779 wurde er im Kurfürstentum KölnWP wirklicher Hof- und Regierungsrat in BonnWP. Später auch am Oberappellationsgericht tätig, blieb ein weiterer Aufstieg aus, so dass er sich dem geistlichen Stand zuwandte und 1785 KlerikerWP wurde. Seit 1791 mit einem Domkanonikat in Münster ausgestattet, absolvierte er sein hierfür vorgesehenes BienniumWP in Rom, wo er im Auftrag seines Vetters, des Corveyer Abtes Theodor von BrabeckWP, die Umwandlung von CorveyWP in ein Bistum vorantrieb und 1792 auch zum Abschluss brachte, wofür er mit einer Stelle als DomizellarWP im neu errichteten Domkapitel zu CorveyWP ausgestattet wurde.

Nachdem Brabeck 1794 überraschend verstorben war, wurde Ferdinand von Lüninck am 16. Dezember 1794 zum zweiten Bischof von CorveyWP gewählt und am 1. Juni 1795 durch den Papst bestätigt. Erst danach wurde er am 6. August 1795 in HildesheimWP zum PriesterWP geweihtWP.1 Am 6. September 1795 empfing er durch den „Erzbischof von KölnWP“, Maximilian Franz von ÖsterreichWP, in Münster die Bischofsweihe.

Nach der SäkularisationWP Corveys hielt Lüninck sich zeitweise in Münster und KasselWP auf und wurde nach der Übernahme des Fürstbistums Münster durch Preußen zeitweise auch als „Bischof von Münster“ gehandelt. Am 28. August 1820 sprach Papst Pius VII.WP die Translation nach Münster aus, wo er jedoch erst am 7. Juli 1821 inthronisiert wurde. Auf eigenen Wunsch verwaltete er auch sein ehemaliges Bistum CorveyWP weiter, doch war ihm keine lange Amtstätigkeit mehr beschieden. Bereits im Herbst 1821 veranlasste ihn eine Erkrankung, welche später zu einer vollkommenen geistigen Zerrüttung führte, zur Rückkehr nach CorveyWP, wo er vier Jahre später verstarb und beigesetzt wurde.

Stiftung

1818 stiftete Ferdinand von Lüninck den Bau der katholischen Pfarrkirche „St. Peter und PaulWP“ in „AmelunxenWP“, die er mit dem Inventar der säkularisierten MinoritenkircheWP in HöxterWP ausstatten ließ.

Literatur

Fußnoten

1 Erwin GatzWP: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder von 1785/1803 bis 1945. Bemerkungen zu einem biographischen Lexikon. In: Stimmen der ZeitWP, Bd. 202 (1984), S. 137–141, hier S. 139.

Weblinks


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